Der Christ und der Verstand, Teil 2

Die zentrale Bedeutung des Verstandes

Watchman Nee schreibt weiter im Buch “Der geistliche Christ” über den Verstand des Menschen:

Wenn der Apostel den Verstand mit einer feindlichen Festung vergleicht, so meint er wohl damit, daß Satan und seine bösen Geister bereits eine enge Beziehung zum menschlichen Verstand hergestellt haben, den sie als ihre Bastion benutzen, um ihre Gefangenen darin einzusperren.

“Gefangen” bedeutet nichts anderes, als dass wir von den Gedanken der Mächte und Gewalten der Finsternis beherrscht werden. Unsere Gedanken, Werte und Maßstäbe bestimmen unsere unmittelbare Handlungen. Unsere Handlungen sind immer von unseren Gedanken, Lebenseinstellungen, Wertmaßstäben und unserer Ethik in bestimmten Maßen vorbestimmt. Umso fataler ist es, wenn unsere (Moral-)Vorstellungen, Wertmaßstäbe und unsere Einstellung nicht mit Gottes Sicht der Dinge übereinstimmt, so kann unser Verstand zu einem Werkzeug werden, durch das der Teufel uns manipuliert und unter Kontrolle hält.

Es ist schwer zu schätzen, inwieweit die Welt und ihre Philosophie, ihr Wissen, ihre Ethik, Wissenschaft und Forschung den Mächten der Finsternis entspringen. Aber eines wissen wir sicher: alle Argumente und überheblichen Hindernisse gegen die Erkenntnis Gottes sind Festungen des Feindes. Durch den Verstand des Menschen üben sie ihre Macht aus, und durch den Sinn ihrer Gefangenen übertragen sie giftige Gedanken auf andere Menschen, daß auch sie sich gegen Gott erheben.

Wir werden ohne das wir es wollen zu Werkzeugen der finsteren Mächte, wenn unser Sinn nicht verändert wird. Denn einfach dadurch, dass wir ein Leben gemäß unser eigenen, althergebrachten Wertvorstellungen leben, propagieren wir ohne es zu wissen Wertmaßstäbe, die nicht mit Gottes Weisheit übereinstimmen und leben diese unseren Mitmenschen vor. Damit sind nicht nur offensichtlich “bösartige” Ansichten gemeint, wie sie manchmal bei Verbrechern oder Psychopathen zum Vorschein kommen, sondern gerade die vielen althergebrachten, gutgemeinten Lebensweisheiten und Traditionen, die die Handlungen unseres alltäglichen Lebens (mehr oder weniger unbewusst) bestimmen, aber doch nicht im Wort Gottes, der Bibel, verankert sind. Am Ende erkennt man es daran, dass diese an sich so guten Weisheiten und Traditionen dazu führen, dass man sich gegen Gott erhebt - also gegen seine Vorstellungen, die er uns in der Bibel offenbart hat. Wer hat nicht schon einmal den inneren Konflikt erlebt, dass man bei sich selbst, oder in der Gemeinde oder im Freundeskreis Dinge hinterfragt, weil man gerne wissen möchte, warum das denn so gehandhabt wird, und oft kam als antwort bloß: “Das haben wir schon immer so gemacht, und es hat sich bis jetzt bewährt” oder ähnliche Antworten. Dies ist oft der Anfang vom “erheben gegen Gott”.

Ist es seltsam, den Verstand in einer solch engen Beziehung zu den Finsternismächten zu sehen? War nicht das Streben nach Erkenntnis des Guten und Bösen die erste Sünde, die der Mensch beging -und das durch die Verführung Satans? Daher steht der Verstand des Menschen in einer besonderen Beziehung zu Satan. Wenn wir die Schrift sorgfältig prüften und die Erfahrungen der Heiligen beobachteten, könnten wir feststellen, daß sich jeder Austausch menschlicher und satanischer Kräfte im Denkorgan abspielt. Jede Versuchung, mit der Satan den Menschen umstrickt, zielt auf seinen Verstand ab. Satan bedient sich wohl des Fleisches, um den Menschen gefügig zu machen.

Aber bei jeglicher Versuchung bewirkt er irgendeinen Gedanken, um dadurch den Menschen zu verführen. Wir können Versuchung und Gedanken nicht voneinander trennen. Alle Versuchungen werden uns in Form von Gedanken präsentiert. Da die Gedanken derart den Mächten der Finsternis ausgesetzt sind, müssen wir es lernen, diese zu bewahren.

Oft ziehen die Christen aus dieser Erkenntnis die falschen Schlüsse. Wenn man erkennt, dass der Verstand ein Schlachtfeld ist, und wenn man erkennt, welche wichtige Rolle der Sinn und Verstand des Menschen spielt, welche Gefahr auch von ihm ausgeht, dann neigt man dazu, ihm die falsche Rolle zuzuordnen. Einige Christen neigen dazu, den Verstand abzuwerten, sie sehen ihn als unwichtig für das geistliche Leben. Andere gehen in das andere Extrem, indem sie versuchen Gott (oder geistliche Erkenntnis von Gott) mittels ihres Verstandes zu erkennen. In der Fortsetzung werde ich einige Auszüge aus dem Buch zitieren, die sehr deutlich die Position des Verstandes aufzeigen.

.

KEINE ÄHNLICHE ARTIKEL

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Zeitgeschehen. Bookmarken: Permanent-Link. Kommentieren oder ein Trackback hinterlassen: Trackback-URL.

Ihr Kommentar

Ihre E-Mail wird niemals veröffentlicht oder verteilt. Benötigte Felder sind mit * markiert

*
*

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>

"));