Folgende Funktionen hat das Blut Jesu im Leben des Gläubigen: Erstens reinigt es uns, zweitens rechtfertigt es uns und bewahrt uns vor dem Zorn Gottes, drittens schützt es uns vor Dämonen, viertens reinigt es unser Herz und unser Gewissen und fünftens ist es unsere Eintrittskarte in das Allerheiligste. Ich schreibe hier über die ersten vier Funktionen.
1) Es ist unser Waschmittel, es reinigt uns von Sünden und Schuld
Redet zu der ganzen Gemeinde Israel und sprechet: Am Zehnten dieses Monats, da nehme sich ein jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, ein Lamm für ein Haus. Ein Lamm ohne Fehl sollt ihr haben, ein männliches, einjährig; von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen. Und ihr sollt es in Verwahrung haben bis auf den vierzehnten Tag dieses Monats; und die ganze Versammlung der Gemeinde Israel soll es schlachten zwischen den zwei Abenden. (Exodus 12:3-6)
Fünf Tage vor dem Opfer sollte das Lamm ins Haus geholt werden, und es sollte auf Fehler hin untersucht werden. Fünf Tage vor der Kreuzigung kam Jesus nach Jerusalem – und zur gleichen Zeit, als Jesus in Jerusalem einzog wurden die Passalämmer in die Häuser geholt Während ein Jeder Haushalt das Passalamm untersuchte und versuchte einen Fehler zu finden, taten die Schriftgelehrten und Pharisäer dasselbe mit Jesus – sie versuchten bei ihm einen Fehler zu finden, aber er war das vollkommene Opferlamm, ohne einen einzigen Fehler Jesus wurde am Rüsttag der Juden getötet – der Tag an dem alle Passalämmer geschlachtet wurden – während Jesus ans Kreuz genagelt wurde, wurde in jedem Haushalt das Passalamm geschlachtet Das worauf die Juden Jahrhundertelang gewartet haben, erfüllte sich buchstäblich in ihrer Mitte vor ihren Augen, aber niemand hat es verstanden, nicht einmal seine Jünger verstanden es. Weil das Blut des Lammes an den Türpfosten der Israeliten war, ist der Engel des Todes an ihnen vorbeigegangen – er konnte nur da töten, wo kein Blut war. Egal ob es gute oder schlechte Israeliten waren, das spielte überhaupt keine Rolle. Nur das Blut des Lammes machte den Unterschied zwischen Tod und Leben. Weil des Blut von Jesus für uns vergossen wurde, muss der Engel des Todes (der Teufel) an uns vorübergehen, er kann uns nichts tun, denn wir sind gewaschen durch das Blut des Lammes Jesu. Egal ob wir gut oder schlecht waren, egal wieviel wir gesündigt haben und noch sündigen werden, egal wie wir uns Verhalten, das spielt keine Rolle, NUR DAS BLUT DES LAMMES JESU!!!
Wir haben also jetzt einen freien und ungehinderten Zugang zum wirklichen Heiligtum, liebe Geschwister. Jesus hat ihn durch sein Blut für uns eröffnet. (Hebräer 10:19)
Deshalb wollen wir mit aufrichtigem Herzen voller Vertrauen und Zuversicht in die Gegenwart Gottes treten. Denn unser Innerstes wurde ja mit dem Blut von Christus besprengt. So ist unser Gewissen von Schuld gereinigt. (Hebräer 10:22)
Egal wie wir uns verhalten haben, wir brauchen kein schlechtes Gewissen mehr haben, denn das Blut Jesu ist der Grund, warum Gott uns annimmt und liebt. Weil Jesus sein Blut vergossen hat, können wir mit ihm Gemeinschaft haben, zu ihm kommen. Nicht weil wir uns anständig-christlich verhalten oder weil wir wenig sündigen. NUR WEIL DAS BLUT VERGOSSEN WURDE. Verstehen wir es und glauben wir es? Oder glauben wir immer noch, dass es an unserem Verhalten liegt, ob der Vater uns annehmen kann? Woran liegt es, dass es uns so schwer fällt, auf dem einzigen Weg zu ihm zu kommen, auf dem er uns annehmen kann, nämlich durch das Blut seines Sohnes? Ob wir voll Zuversicht zu dem Thron der Gnade kommen können, hängt niemals davon ab, wie gut oder wie schlecht wir uns verhalten haben. Durch das Blut Jesu haben wir den Zugang zum Vater! Jede andere Haltung ist eine Beleidigung gegen das Kreuz.
Dies Israeliten haben das Blut an den Türpfosten nicht gesehen – genauso werden wir das Blut Jesu nicht sehen, aber wir werden die Wirkung des Blutes erleben. Was war die Auswirkung des Blutes an den Türpfosten? Der Tod ging an ihnen vorüber und sie haben überlebt. Das ist keine geringe Auswirkung. Genauso wird es uns am Leben erhalten. Jesus sagt, dass Satan ein „Mörder von Anfang an“ (Joh. 8:44) ist, der nur gekommen ist um zu „stehlen, morden und verderben“ (Joh. 10:10). Paulus sagt, dass der Lohn der Sünde der Tod ist (Röm 6:23) und das durch die Sünde der Tod in die Welt hineingekommen (Röm 5:12). Jakobus schreibt, dass die Sünde, wenn sie vollendet ist, den Tod gebiert (Jak 1:15). Satan hat ein einziges Ziel: Dich umzubringen. Zuerst will er dich geistlich umbringen und danach möchte er dich seelisch und körperlich umbringen. Sein Werkzeug dafür ist die Sünde. Dagegen brauchen wir einen Schutz und dieser Schutz ist das Blut des Lammes an den Pfosten unserer Herzenstür. Wir sehen es nicht, aber es wird uns vor dem Tod bewahren. Der Tod ist nicht etwas abstraktes, sondern eine wirkliche Person, die lebensgefährlich ist. Er ist auch nicht nur ein Dämon, sondern aus der Offenbarung erfahren wir, dass der Tod ein gefallener Engel ist, der dem Teufel dient (Offb 20:13-14, Offb 6:8). Der Tod wird noch lange aktiv sein, er ist ein Feind Gottes, der ganz am Schluß von Gott hinweggetan wird (1. Kor 15:26). Der Tod „weidet“ oder herrscht über die verstorbenen gottlosen Seelen im Totenreich (Psa 49:14). Warum führe ich das aus? Damit uns klar wird, dass Sünde und Tod nichts harmloses ist. Die Sünde verschafft dem Tod gewissen Rechte über eine Person. Je mehr Sünde wir begehen, umso mehr Recht bekommt der Tod an unserem Leben. Wenn wir dies einmal erkannt haben, dann werden wir aufhören, die Sünde zu verharmlosen und in kleine, schlimme, große und nicht-so-große Sünden aufteilen. Natürlich haben verschiedene Sünden verschiedene Auswirkungen, aber wenn wir die Sünde nicht mit dem Blut reinigen, wird der Tod Macht über unser Leben bekommen und unsere Beziehung zu Gott wird sterben. Wenn wir dann nicht Buße tun und so weitermachen, dann wird sich die Macht des Todes auch ganz schnell auf unseren Körper auswirken. Besonders gefährlich ist es, wenn wir die Sünden nicht als Sünden benennen, sondern durch irgendwelche Beschönigungen herausreden. Dies hat zwei Auswirkungen: Erstens, das Blut Jesu kann uns nicht reinigen, denn es reinigt nur von Sünden, nicht aber von „Ausrutschern“ oder „Versehen“ oder „Gewohnheiten“. Nur was als Sünde deklariert wird, wird vom Blut gereinigt. Zweitens, wenn wir Sünnde verheimlichen, ausreden oder vertuschen, dann häufen wir „Schuld“ (hebräisch „avon“ – übersetzt mit Schuld, Überschreitung, Perversion, Übertretung) auf uns. Diese „Schuld“ ist eine geistliche Sünde und in Gottes Augen noch viel schlimmer als eine fleischliche Sünde, denn Schuld verschafft den Dämonen Rechte über unser Leben und nicht nur den Dämonen, sondern auch dem Tod. In Jesaja 53:5 steht, dass Jesus auch für unsere Schuld gestorben ist, deswegen wissen wir, dass das Blut Jesu uns auch von Schuld reinigt.
2) Das Blut Jesu rechtfertigt uns und bewahrt uns vor dem Zorn Gottes
Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn. (Röm 5:9)
Wenn wir unsere Sünde und Schuld vom Blut Jesu reinigen, dann wird uns das rechtfertigen. Rechtfertigung bedeutet nichts weniger als „Freispruch vom Gerichtsurteil“. Wenn Satan uns vor dem Richter der Welt anklagt, was er Tag und Nacht tut (Offb 12:11), dann ist Gott verpflichtet, ihn anzuhören und ein Urteil zu sprechen (aufgrund seiner ultimativen Gerechtigkeit). Was passiert, nachdem der Verkläger der Brüder uns vor Gott angeklagt hat? Dann fragt der einzige und ewige Richter ob jemand die Verteidigung übernehmen möchte. Darauf hin meldet sich Jesus, der zur Rechten des Vaters sitzt und verteidigt uns (1.Joh 2:1) und sagt dass wir Unschuldig sind und Satan seine Anklage fallen lassen muss. Daraufhin fordert Gott von Jesus, dass er diese Behauptung beweisen soll. Daraufhin zeigt Jesus dem ewigen Richter sein Blut, mit dem er für unsere Sünden und Schuld bezahlt hat. Daraufhin spricht der Gott der Richter sein Urteil: Diese Person, die der Verkläger verklagt, ist unschuldig. Sie ist freigesprochen und gilt von jetzt an als gerechte Person und niemand darf sie mehr als schuldig bezeichnen. Wir sind durch das Blut Jesus gerechtfertigt und die Anklage kann uns nichts mehr anhaben. Warum funktioniert das Blut Jesu als Beweismittel auch tausende Jahre später?
auch nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blute, ist ein für allemal in das Heiligtum eingegangen, als er eine ewige Erlösung erfunden hatte. (Heb 9:12)
Das Opfer, das Jesus auf Golgatha gebracht hatte, ist ein „ewiges“ (das bedeutet „zeitloses“) Opfer, das EIN FÜR ALLEMAL vergossen wurde und daher nie wieder noch einmal vergossen werden muss. Deswegen hat Jesus durch das Blut ein ewiges, ZEITLOSES OPFER und somit eine EWIGE ERLÖSUNG erbracht. Daher können wir auch tausende Jahre später durch das Blut gerechtfertigt werden und deswegen funktioniert das Blut heute immer noch als Beweis unserer Gerechtigkeit und bewahrt uns so vor dem Zorn Gottes.
3) Durch das Blut des Lammes überwinden wir Satan (und seine Dämonen)
Wenn wir von Sünde und Schuld gereinigt werden, dann wird den Dämonen die Grundlage ihrer Aktivität entzogen. Gottes Wort sagt uns weiterhin, dass wir durch das Blut erkauft wurden (Offb 5:9). In der Offenbarung steht, dass man den Satan durch das Blut des Lammes überwinden kann:
Und ich hörte eine laute Stimme in dem Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus gekommen; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte. Und sie haben ihn überwunden um des Blutes des Lammes und um des Wortes ihres Zeugnisses willen, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tode! (Offb 12:10-11)
Satan hasst das Blut Jesu, denn das Blut des Lammes hat ihm die größte Niederlage aller Zeiten gebracht. Als Jesus sein Blut am Kreuz für uns vergoss, da wurde Satan und seine Mächte bloßgestellt. Satan hasst das Blut, weil er dadurch besiegt wurde und weil es seine Hauptfunktion als Verkläger der Brüder zunichte macht. Satan verliert jeden Prozess, indem das Blut von Jesus als Beweismittel hervorgebracht wird. Die Dämonen zittern vor dem Blut Jesu und überall, wo das Blut Jesu „angebracht“ wurde, müssen sie vorübergehen. Wie bringen wir das Blut Jesu an? Indem wir es im Glauben proklamieren. Wenn wir das Blut Jesu mit dem Mund bekennen, sprechen wir es in der unsichtbaren Welt in Existenz und alle Dämonen sehen es, zittern und müssen weichen, so wie der Engel des Todes an der Tür, wo das Blut angebracht wurde, vorübergehen musste. Überall wo wir im Glauben das Blut anbringen, können die Dämonen nicht herein.
4) Es reinigt unser Gewissen
Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinigkeit des Fleisches heiligt, wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch den ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, um den lebendigen Gott zu dienen! (Heb 9:12-14)
Wenn wir Buße tun für unsere Sünde, uns demütigen und Gott um Vergebung bitten, dann wird das Blut Jesu niemals versagen, sondern uns von aller Sünde und Schuld reinigen. Der Prozess im Himmel ist dann gewonnen. Jetzt kann es aber passieren, dass der Gerichtsprozess in unserem Kopf noch weitergeht. Obwohl wir alle uns bewusste Sünde vor Gott gebracht haben und wir wissen, dass sie vergeben ist, bleibt doch noch ein schlechtes Gewissen. In diesem Fall können wir wiederum das Blut anwenden, um unser Gewissen zu reinigen. Johannes schreibt:
wir wissen, daß, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles kennt. Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, so haben wir Freimütigkeit zu Gott (1Joh 3:20-21)
Sollten uns weiterhin Gedanken gefangen nehmen, obwohl wir Buße getan haben, so sollten wir diese Gedanken “unter unsere Füße treten”. Wir sollten uns niemals von irgendwelchen Gedanken beherrschen lassen. Beherrschen wir unsere Gedanken nicht, so werden diese Gedanken Gefühle und Begierden erzeugen, die definitiv nicht gut für uns sind. Mit dem Blut Jesu können wir die Gedanken unseres Gewissens gefangen nehmen. Aber auch hier ist die Buße die Grundlage. Wenn uns unser Gewissen verklagt und einer Sünde überführt, wir uns aber weigern dafür Buße zu tun, dann wird es nichts bringen, wenn wir unseren Gedanken oder unserem Gewissen im Namen Jesu gebieten. Es ist wichtig, dass wir, nachdem wir von Sünde überführt worden sind, wieder unsere Freimütigkeit zu Gott (1Joh 3:21) zurückerlangen. Das Blut Jesu reicht dafür völlig aus, es wird unser Gewissen und die daraus resultierenden Gedanken reinigen.
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]]>Um dieses Werk des Teufels zu zerstören möchte ich an dieser Stelle den Rundbrief von Johannes in voller Länge zitieren:
RUNDSCHREIBEN
Von Johannes Reimer
8.10.2008
Liebe Freunde,
in den vergangen Wochen gab es in der evangelikalen Presse eine Reihe von „besorgten“ Veröffentlichungen zu meiner Person und zwar in Verbindung mit der Emerging Church Bewegung. Ich soll angeblich der Hauptstratege dieser Bewegung in Deutschland sein. Deshalb sieht man sich veranlasst, vor mir zu warnen. Es ist schon erstaunlich mit welcher Energie die Verursacher dieser „Nachrichten“ vrgehen und wie sie aus Nebeonsätzen ihre Vorstellungen weben um dann zu warnen. Ihr, meine lieben Freunde, solltet wissen, was an all diesen Gerüchten dran ist. Man wirft mir direkt und indirekt vor, eine Bewegung anzuleiten, die potenziell antichristlich sein soll. Dazu ist Folgendes zu sagen:
1. Vorwurf: Ich sei der Hauptstratege der ECB in Deutschland.
Tatsache ist, dass ich gar nichts mit dieser Bewegung zu tun habe, außer dass ich einige Doktoranden betreue, die sich, zum Teil recht kritisch, mit dieser Bewegung auseinandersetzen. Weder bin ich Mitglied dieser Bewegung, noch habe ich mich je an einem entsprechenden Forum beteiligt. Die Einladung dieses Jahr an ihren Deutschland Kongress zu reden ist deutlich an ein Thema gebunden. Ich werde da über das Reich Gottes sprechen und hoffe damit bestimmte Schieflagen in diesem Begriff, wie sie in der ECB herrschen, zu korrigieren.
2. Vorwurf: Ich habe die wichtigsten Autoren der ECB in Deutschland hoffähig gemacht.
Tatsache ist, dass ich bis dato nur Brian McLarens Analyse der amerikanischen Gemeinde-Wachstumsbewegung vorgestellt und gelobt habe (dazu stehe ich nach wie vor) und das Buch von Michael Frost und Alan Hirsch für gut befunden. Die beiden letzten sind keine wirklichen Vertreter der ECB. Ihr Buch finde ich nach wie vor sehr gut. Wie man daraus allerdings den Vorwurf konstruieren will, sie seien antichristlich, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
3. Vorwurf: Ich will die Gemeinde Jesu in die Welt auflösen und habe den Weg des Herrn verlassen.
Tatsache ist, dass ich keines der evangelikalen Dogmen im Bezug auf Heil und Heilszueignung ablehne oder verändert habe. Ich glaube nach wie vor, dass jeder Sünder zu Jesus kommen muss und durch seinen Tod und Auferstehung Vergebung seiner Sünden erhält, dann getauft wird und zur Gemeinde Jesu, die der Leib Christi ist, hinzugetan wird. Ich glaube fest, dass die Gemeinde die Avanguard des Reiches Gottes auf Erden ist und an ihr sichtbar wird, wie Gott seine neue Welt bauen wird. Von einer Identifizierung der Gemeinde mit der Welt kann es keine Rede sein.
4. Vorwurf: Ich habe aufgehört zu evangelisieren und betreibe stattdessen eine Transformation der Gesellschaft.
Tatsache ist, dass ich von Herzen weiter evangelisiere und, Gott sei Dank, immer noch kommen Menschen zu der Vergebung ihrer Sünden. Wenn ich über die Transformation der Gesellschaft rede, dann beziehe ich mich auf den Missionsbefehl Jesu in Mt. 28,18ff. Hier wird uns anbefohlen aus Völkern Jünger zu machen. Eine solche ganzheitliche Mission, die sowohl das individuelle Heil, als auch das soziale Wohl sucht, sehe ich hier festgelegt. Das ist aber keine neue Lehre. Sie ist fest verankert in der Lehre der Täufer und zuletzt in allen wichtigen Dokumenten der Lausanner Bewegung für Weltevangelisation (so die Iquacu Erklärung) und der Evangelischen Allianz.
5. Vorwurf: Die von mir geleitete Gemeinde engagiert sich nicht mehr evangelistisch, sondern übernimmt weltliche Formen und ist vor allem sozio-politisch aktiv.
Tatsache ist, dass die EFG Brüchermühle, die ich bis April dieses Jahres geleitet habe, in neun Jahren von 5 auf 250 Gemeindeglieder gewachsen ist und 85% unserer Gemeindeglieder bei uns zum Glauben gekommen sind. Wenn das keine Evangelisation ist, dann weiß ich nicht, was Evangelisation sein soll. Wir haben tatsächlich keine Evangelisation im üblichen Sinne durchgeführt. Stattdessen dienten wir den Menschen auf allerlei Art und Weise. So wurden die Menschen interessiert, gewannen Vertrauen und kamen schlussendlich in einen Hauskreis. Hier fanden sie Jesus und wurden bald auf ihren Glauben getauft. Was ist daran anstößig?
6. Vorwurf: Ich glaube nicht mehr an das persönliche Böse, sondern sehe nur noch das Böse in den Strukturen der Gesellschaft, die zu verändern ich angetreten bin. Tatsache ist, dass ich wie nie zuvor im Befreiungsdienst stehe und viele Menschen aus okkulter Bindung führen durfte. Ja, ich sehe auch in manchen Strukturen dieser Welt den Bösen, Satan am Werk. Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht mehr an ihn als Person glaube. Absurder kann man eine Verleumdung nicht formulieren.
7. Vorwurf: Ich glaube nicht mehr an die Notwendigkeit der persönlichen Bekehrung und Wiedergeburt, stattdessen versuche ich den Menschen zu verbessern.
Tatsache ist, dass ich genau das für eine der wichtigsten Holzwege der Geschichte halte. Wir können den Menschen nicht verbessern. Erst wenn er sich vor Gott beugt und vom Sohn Gottes in der Wiedergeburt befreit wird, ist er wirklich frei (Joh. 8,32ff). Da ist kein anderer Name unter der Sonne durch den wir Menschen erlöst werden, als Jesus allein (Apg. 4,12). Alle Versuche die Einzigartigkeit Jesu in Frage zu stellen, lehne ich von Herzen ab.
8. Vorwurf: Ich glaube nicht mehr an das zukünftige Reich Gottes, sondern such es hier auf Erden zu bauen.
Tatsache ist, dass alle Mission Gottes am Bau des Reiches Gottes auf Erden engagiert ist. Mit Jesus ist das Reich Gottes zu uns gekommen. Freilich ist es noch nicht ganz da. Und sicher wird es erst nach der Wiederkunft unseres Herrn Jesus von IHM selbst aufgebaut. Die Alte Erde wird vergehen, das glaube auch ich, aber mein Auftrag ist es nicht, sie vergänglich zu machen, sondern solange es geht auf ihr Gottes Reich zu bauen. Mit Luther gesprochen, werde ich heute noch ein Baum pflanzen, wenn ich wüsste, dass der Herr morgen kommt.
9. Vorwurf: Ich glaube nicht mehr an die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus. Tatsache ist, auf nichts anderes freue ich mich mehr als auf Seine Wiederkunft. Dann wird endlich alle Verleumdung zu Ende sein und wir werden den erkennen, wie Er uns erkannt hat.
10. Vorwurf: Ich halte nicht mehr an der absoluten Inspiration der Bibel fest.
Tatsache ist, dass für mich jeder Buchstabe der Heiligen Schrift von Gott gegeben ist und zu meiner Erbauung dient (2Tim. 3,16). Für die Verbreitung dieser Schrift habe ich mein Leben auf´s Spiel gesetzt und für die Wahrheit der Ganzen Heiligen Schrift bin ich auch heute noch bereit zu sterben.
Diese und einige anderen Vorwürfe geistern zu Zeit durch unser Land. Sie werden oft mit dem Satz begleitet, man habe genau nachgeforscht. Tatsache ist: Es hat sich nur einer meiner Kritiker mit mir bis jetzt persönlich getroffen. Alle anderen wiederholen Vorurteile der anderen. Dabei sollten gerade die Jenigen, die an die Wahrheit des Wortes Gottes festhalten wissen, dass man immer erst mit dem Bruder reden sollte, bevor man ihn der Irrlehre beschuldigt. Wo das aber nicht passiert, da bleibt nur noch eines – bewusste Verleumdung. Damit aber, meine lieben Freunde, will ich nichts zu tun haben und überlasse sie bewusst dem Urteil meines lieben Herrn Jesus Christus.
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]]>Der Unterschied liegt – wie so oft – nicht in den Worten, sondern in der Herzenshaltung. Ob die Worte lebendigmachende Ermahnung oder vergiftende Kritik sind, darüber entscheidet alleine unsere Herzenshaltung.
Wenn ich den anderen auf seine Fehler hinweisen möchte, weil der Fehler mich stört, dann ist das eine falsche Herzenshaltung. Wenn ich die Menschen mit ihren Fehler nicht ertragen kann, so gehöre ich zu den “Schwachen im Glauben”, über die Paulus in Römer 14 spricht. Jesus hatte kein Problem, mit Zöllnern und Huren Gemeinschaft zu haben. Jesus hat den Sünder geliebt und die Sünde gehasst.
Bei uns ist es jedoch meistens anders: Für uns ist die kleinste Abweichung von unserem Geschmack bei Menschen die uns sowieso nicht sympathisch sind ein Grund, diese Menschen zu kritisieren oder zu richten. Haben wir sie dann gerichtet, dann können wir auch keine richtige Gemeinschaft mehr mit ihnen haben.
Wenn wir jemanden “ermahnen”, weil wir durch sein Verhalten verletzt sind, dann ist es immer Kritik und Richten. Unser Reden ist dann bloß selbstzentriert und es geht uns nur darum, den Anderen so umzubiegen, dass sein Verhalten in unser Schema passt oder uns kein Anstoß ist. Diese Art von Ermahnen ist wirklich böse, denn es ist nichts anderes als Manipulation, zusammen mit Kritik- und Richtgeist. Hinter so einer Haltung stecken wirklich üble Dämonen aus der Hölle, damit ist nicht zu spaßen. Ich habe jetzt keine Lust und Zeit, alle Bibelstellen aufzuführen, aber das wäre eigentlich notwendig, da die meisten Christen ihre Bibel nicht kennen. Jeder der mir nicht glaubt, soll doch bitte einmal alle Verse im Zusammenhang mit Richten, der Zunge und dem Herzen studieren. Vor allem im Jakobusbrief ist deutlich und klar gesagt, dass diese “menschliche Weisheit” dämonisch ist und Jesus sagt, dass die Zunge den ganzen Körper verunreinigt!
Ermahnen dagegen geschieht aus einer ganz anderen Herzenshaltung: Wir sehen, dass der Andere vor die Hunde geht und es bricht uns das Herz. Wir ermahnen nicht, weil er uns mit seiner Sünde verletzt (denn dann wäre es nur Kritik und Richten), sondern weil wir den Menschen so lieb haben, dass wir es nicht mehr mit ansehen können, wie er zugrunde geht. Und wenn wir dann zum Menschen gehen um mit ihm zu reden, haben wir vorher schon dafür gebetet, für Freiheit zum Reden, für eine passende Gelegenheit, für ein offenes Herz, usw. Und wenn er unsere Ermahnung nicht annimmt, dann sind wir nicht beleidigt oder verletzt, sondern können uns trotzdem freuen, da wir wissen, dass das Wort Gottes ein Same ist, der durch uns gesät wurde und vielleicht – wenn wir und andere diesen Menschen in die Fürbitte nehmen – später aufgeht.
Jesus sagt uns, dass wir direkt mit dem Menschen sprechen sollen, wenn wir ihn bei einer Übertretung sehen. Das wird uns sehr sehr schwer fallen, wenn wir diesen Menschen vorher in unserem Herzen gerichtet oder kritisiert haben. Dann gehen wir lieber zu anderen Menschen und reden mit ihnen über diesen Menschen. Oder wir gehen zum Pastor und sagen ihm, er soll doch mit diesem Menschen reden. Das ist klar gegen das Wort Gottes. Wir dürfen nicht mit anderen Menschen über die Sünden unseres Nächsten reden. Wir dürfen aber direkt zu ihm hingehen und mit ihm reden – wenn wir frei vom Richtgeist sind und die Liebe Gottes aus unseren zerbrochenen Herzen hinausfließen kann. Wenn wir dies verstanden haben, dann haben wir eine sehr wichtige geistliche Grundlage verstanden.
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]]>Jesus antwortete: Der ist’s, dem ich den Bissen eintauchen und geben werde. Und er taucht den Bissen ein und gibt ihn dem Judas, Simons Sohn, dem Ischariot. Und nach dem Bissen, da fuhr der Satan in ihn. Da spricht Jesus zu ihm: Was du tun willst, das tue bald! (Joh 13:26-27)
Da nun jener den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. (Joh 13:30)
Jesus wusste, dass Judas ihn verraten würde. Wir lesen von Jesus, dass er erkannte, was im Herzen der Menschen war (Mat 9:4, Lk 2:35, Lk 5,22). Dies ist – nur mal so nebenbei erwähnt – ein Hinweis auf seine göttliche Natur, denn es steht (unter anderem) in Jeremia 17 und in Korinther 4 dass nur Gott erkennt, was in den Herzen der Menschen ist. Jesus wusste genau, was sich im Herzen von Judas abspielte: seine Zweifel, seine Vorhaben, die Finsterniss und Verwirrung. Aber trotz dieses Wissens um die Sünde in Judas (und um seine “Fleischlichkeit”) hat er in seinem Verhalten Judas gegenüber keinen Unterschied gemacht:
- Er hat Judas zusammen mit den 12 Vollmacht gegeben, Kranke zu heilen, Dämonen auszutreiben und das Reich Gottes zu predigen und ihn ausgesandt in die Dörfer.
- Er hat Judas ein zweitesmal mit den 70 Jüngern ausgesandt, wiederum als ein Botschafter des Reiches Gottes, mit derselben Vollmacht.
- Er hat mit Judas das Abendmahl gehalten, d.h. er hat mit Judas die engste Form der Gemeinschaft gehabt, die man in dieser Zeit mit Gott auf der Erde haben kann.
Jesu Liebe hat die Menge der Sünden, die in Judas waren zugedeckt (1. Petrus 4:8). Um das nocheinmal klarzustellen: Jesus hatte kein Problem mit Judas, obwohl Judas in Sünde lebte, obwohl er “fleischlich gesinnt” war usw. Wir dagegen haben Probleme mit Menschen, die nicht unsere Lehrauffassung vom Christentum teilen, wir haben Probleme mit Menschen, die unserer Ansicht nach fleischlich gesinnt sind, wir haben Probleme mit Menschen, die in Sünde leben. Jesus dagegen hielt sich fast nur unter solchen “kranken” Menschen auf (Sündern, Huren, Zöllner, Besessene, usw) und diese Menschen haben ihn in seinem Wirken nicht beeinträchtigt.
Warum war das so? In Johannes steht ganz genau, warum Jesus kein Problem mit irgendetwas hatte:
…,denn der Fürst der Welt kommt und hat nichts in mir (Joh 14:30)
In Jesus war nichts, was auf die Fehler der Menschen reagierte. Wenn wir in unserem Herzen Dreck haben, dann wird der Fürst der Welt durch die Sünden und Fehler anderer Menschen diesen Dreck in unserem Herzen “aufwirbeln” und dann werden wir ein Problem mit den Menschen haben. Wir werden diese Menschen als “Hindernisse” betrachten und vielleicht sogar als Feinde. Dieser “Dreck” in uns ist nichts anderes als Stolz und unser Fleisch, es reagiert magnetisch auf die Fehler und Sünden der anderen. Es ist der Teil des Herzens, durch das der Teufel in uns wirken kann, es sind die Räume in unserem Herzen, wo wir dem Teufel Raum gegeben haben (Epheser 4:27), die Operationsbasis des Feindes. In Jesus hatte er aber nichts gefunden, so dass er IN IHM nichts verursachen konnte. Selbst in den schlimmsten Folterungen und Todesleiden hatte Jesus keinen Hass für die Menschen, die ihm das antaten, sondern im Gegenteil er sagte:
Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!
Jesus sah die Menschen niemals als Feind, er hatte nur einen Feind, und das war der Fürst dieser Welt. Die Menschen sind nur der Knüppel, mit dem der Teufel auf uns einschlägt. Wenn wir mit einem Knüppel verprügelt werden, so sind wir nicht auf den Knüppel sauer, sondern auf den, der uns mit diesem Knüppel schlägt. Wenn aber in uns etwas ist, was durch das Schlagen erregt wird, dann werden wir auf die Menschen sauer sein, anstatt auf den wahren Feind. Die Folge ist, dass wir die Menschen noch weniger lieben können und somit noch weniger von Gott für Nutzen sind.
In der Beziehung, die Jesus gegnüber Judas hatte, sehen wir Gottes wahre Natur. Jesus liebt seine Verräter. Obwohl er weiß, dass Judas ihn verraten wird, behandelt er Judas genauso wie alle anderen Jünger. Jesus schmeißt Judas nicht aus der Gemeinschaft hinaus. Wir würden solche Menschen gar nicht erst zum Abendmahl zulassen oder wir würden uns weigern, mit ihnen das Brot zu brechen. Jesus hat mit ihm das Brot gebrochen. Steht aber nicht in 1. Korinther 11:28, dass man sich vor dem Abendmahl prüfen soll? Ja richtig, aber da steht nicht, dass man den Anderen prüfen soll, sondern sich selbst. Das ist ein großer Unterschied. Nicht einmal Jesus hat Judas in diesem Sinne “geprüft” sondern er hat ihn sich selbst überlassen. Die Bibel verbietet uns, den anderen in diesem Sinne zu überprüfen oder die Werke der anderen Christen zu überprüfen (Galater 6:4) und vor allem verbietet sie uns auch, die anderen zu richten. Wir dürfen aber uns selbst richten und prüfen.
Schauen wir einmal auf das Ergebnis dieser Lehre. Was passiert mit Judas? Nachdem er den Bissen genommen hatte “fuhr der Satan in ihn” (Joh 13:27). Wir können nicht zwei Herren dienen. Wir können nicht am Tisch mit den Dämonen und gleichzeitig am Tisch mit Christus sitzen (1. Kor 10:20-21 und 11:29). Das Ergebnis wird dann wie bei Judas sein:
Da nun jener den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. (Joh 13:30)
Wir werden den Herrn verlassen – das wird das Ergebnis sein. Jesus brauchte niemanden wegschicken. Er brauchte niemandem das Mahl (=die Gemeinschaft) verweigern. Der Mensch entscheidet sich in eigener Verantwortung gegen die Gemeinschaft mit Christus und wählt die Gemeinschaft mit dem Teufel.
Wir brauchen uns keine Sorgen machen, mit wem wir zusammenarbeiten und mit wem nicht. Wir brauchen uns keine Gedanken um den geistlichen Zustand der anderen Christen machen – wenn der Fürst der Welt in uns nichts findet. Wenn wir mit Christus in Gemeinschaft leben, dann werden die Dämonen in den anderen Menschen die Gemeinschaft mit uns nicht lange ertragen. Entweder sie gehen alleine und der Mensch wird frei oder sie gehen mit ihrem “Wirt” zusammen. In jedem Fall trägt der Mensch die Verantwortung.
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]]>Versteht ihr dies Gleichnis nicht? WIE WOLLT IHR DANN ALL DIE ANDEREN GLEICHNISSE VERSTEHEN? (Markus 4:13 )
Wenn wir dieses Gleichnis nicht verstehen, dann werden wir Schwierigkeiten haben, alle anderen Gleichnisse zu verstehen. Warum ist das so? Weil dieses Gleichnis den Weg zu Verständnis geistlicher Tatsachen erklärt. In diesem Gleichnis steckt der Schlüssel zu einer Fülle von weiteren geistlichen Offenbarungen. Deswegen hole ich dieses Gleichnis noch einmal aus den Tiefen meines Blogs hervor, da ich sicher bin, dass die meisten Leute es noch nicht verstanden haben. Ich kann dieses Gleichnis in einem Satz zusammenfassen:
Der Weg zur geistlichen Erkenntnis führt nicht über den Verstand, sondern über das Herz.
Wenn unser Herzensboden im richtigen Zustand ist, dann wird das Wort Gottes (= der Same), dass wir lesen oder hören auf jeden Fall Frucht bringen. Das ist die Hauptaussage. Schauen wir uns das Gleichnis einmal genauer an:
Mar 4:3-8 Höret zu! Siehe, der Sämann ging aus, zu säen. Und es begab sich, indem er säte, daß etliches an den Weg fiel; und die Vögel des Himmels kamen und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf steinigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging alsbald auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt; und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es. Und anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. Und anderes fiel auf gutes Erdreich und brachte Frucht, die aufwuchs und zunahm; und etliches trug dreißigfältig, etliches sechzigfältig und etliches hundertfältig.
Als die Jünger dann eingestehen, dass sie nichts davon verstehen, erklärt Jesus ihnen das Gleichnis. Er sagt in Mk 4:15 dass mit dem Boden das Herz des Menschen gemeint ist. Dies ist der Schlüssel um dies Gleichnis zu verstehen. Jesus schildert hier vier verschiedene “Herzen” der Menschen. Mit “Herz” ist dabei nicht unser leibliches Herz gemeint, dass uns am Leben hält, sondern unser innerstes Wesen, aus dem unsere Seele hervorgeht. Petrus beschreibt nennt diesen innersten Teil von uns den “verborgenen Mensch des Herzens” (1. Petrus 3:4). So wie das natürliche Herz unseren Körper am Leben erhält, so erhält das unsichtbare Herz unsere Seele am Leben: “Behüte dein Herz mehr als alles, denn aus ihm entspringen die Quellen des Lebens” (Sprüche 4:23)
Aus diesem Blickwinkel können wir die vier Zustände des Herzens in Bezug auf das Wort Gottes aus dem Gleichnis erkennen:
1) Das gefangene Herz – Markus 4:4 und 4:15
Und es geschah, indem er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. (Mk 4:4)
Diese aber sind die an dem Wege: wo das Wort gesät wird und, wenn sie es hören, alsbald der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in ihre Herzen gesät war. (Mk 4:15)
Im Gleichnis sind es “Vögel”, aber Jesus lässt keinen Zweifel daran, wofür diese “Vögel” stehen: Die Vögel, die das Wort wegnehmen stehen in Jesus Erklärung für den Teufel, das bedeutet es sind die Dämonen, die vom Teufel ausgesandt werden (In Offenbarung 18:2 werden ebenfalls Vögel als Bild für Dämonen gebraucht). Wenn der Teufel Zugang zu deinem Herzen hat, dann ist es egal, was für eine Art von “Boden” dein Herz ist, bevor die Saat irgendwie keimen kann, wird sie schon von den Dämonen weggenommen.
Wenn dies der Fall ist, dann sind die Implikationen klar: Wahrscheinlich bist du gar nicht wiedergeboren und ein Kind des Teufels. Klingt hart, aber das sagt Jesus in Johannes 8:44. Ein Vater hat das Recht, seine Kinder zu besuchen und zu strafen.
Es kann aber auch sein, dass du wiedergeboren bist, aber dass du dem Teufel Raum in deinem Herzen gegeben hast. Paulus ermahnt uns in Epheser 4:26-27 dass wir dem Teufel kein Raum (gemeint ist natürlich in unserem Herzen) geben sollen, und das kann geschehen indem wir “zürnen” oder “sündigen” (Epheser 4:26). Wenn wir an die Bibel glauben und wenn wir Gott beim Wort nehmen, dann müssen wir anerkennen, dass wir dem Teufel “Raum in unserem Herzen” geben indem wir sündigen. Das bedeutet, dass wenn wir uns der Sünde hingeben und bewusst sündigen, dann öffnen wir unser Herz dem Teufel und seinen unreinen Geistern, wir geben ihnen Raum und sie werden in uns hineinkommen. Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier, wo der Kot liegt, da sammeln sich die Fliegen: Genauso verhält es sich auch mit der Sünde und mit unserer fleischlichen (sündigen) Natur: Wenn wir sie zulassen, dann wird der “Herr der Fliegen” mit seinen Fliegen kommen und wir werden in uns diese “Fliegen” haben, die nicht zulassen, dass wir irgendwie Frucht tragen.
“Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, daß er die Werke des Teufels zerstöre” (1.Joh 3:8). Jesus hat viele Menschen von diesen “Vögeln” befreit, so dass sie sein Wort aufnehmen konnten und Jesus wird dies auch heute noch tun. Wen der Sohn frei macht, der ist wirklich frei!
2) Das harte Herz – Markus 4:5 und 4:16-17
Anderes aber fiel auf steinigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging alsbald auf, weil es nicht tiefe Erde hatte (Markus 4:5)
Gleicherweise, wo auf steinigen Boden gesät wurde, das sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, alsbald mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind wetterwendisch; hernach, wenn Trübsal oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, nehmen sie alsbald Anstoß. (Markus 4:16-17)
Der steinige Boden spricht von einem harten Herz. Ein hartes Herz steht immer in Verbindung mit Unglauben (Markus 6:52, 8:17; Lukas 8:12; Hebräer 3:7-8, 3:15, 4,17 und andere), denn “mit dem Herzen wird geglaubt” (Römer 10:10). Der Glaube ist unsere Wurzel in Gott, diese Wurzel wird in Trübsal oder Verfolgung getestet. Wenn wir eine große Klappe haben, dann bittet der Teufel Gott um Erlaubnis, ob er uns prüfen darf: Nachdem Petrus und die anderen Jünger zu Jesus sagten, dass sie ihn auf keinen Fall verleugnen werden und dass sie sich nicht an ihm stoßen werden, sagt Jesus: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen (Luk 22:31). In Markus 4:17 sagt Jesus über die Menschen, die keine Wurzel haben: “…wenn sich Trübsal erhebt…so ärgern sie sich gleich“. Genau das war der Zustand der Jünger vor der Kreuzigung. Wenn der Boden unseres Herzens hart ist, dann haben wir immer auch Unglauben und keine Wurzel. Wir werden uns dann auch nie sicher sein, welche “Lehre” die richtige ist und sind den Strömungen des “Christentums” und der Welt hilflos ausgeliefert. Dies kann auch ein Grund für mangelnde Heilsgewissheit sein.
3) Das vergiftete Herz – Markus 4:7 und 4:18-19
Und anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. (Markus 4:7)
Andere sind, bei denen unter die Dornen gesät wurde; das sind die, welche das Wort hörten; aber die Sorgen dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums und die Begierden nach andern Dingen dringen ein und ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar. (Markus 4:18-19)
Dornen sind Sorgen, Betrug des Reichtums und Begierden nach anderen Dingen. Wenn du dir viele Sorgen machst, dann werden diese Sorgen dem Samen des Wortes Gottes die Luft wegnehmen. Wenn du Begierde nach viel Geld oder Wohlstand hast, dann wird diese Begierde ebenfalls dein Herz vergiften und das Wort Gottes ersticken. Das Wort für “Begierde” ist dasselbe Wort wie “Lust” (im griechischen “epithumia”). In Jakobus 1:15 steht, dass die Begierde/Lust die Sünde gebiert, wenn sie empfangen wurde:
Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde (oder “Lust”) fortgezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde (oder “Lust”) empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. (Jas 1:14-15)
Man man die Lust/Begierde im Herzen empfängt, dann wird das Herz mit dem Samen der Lust “schwanger” und wird die Sünde (als Kind der Lust) gebären. Wie kommt die Lust oder die Begierde in den Menschen hinein?
Hauptsächlich auf zwei Arten, nämlich durch die Augen (Matthäus 6, 22-23; 18:9, Markus 7:21-23; Lukas 11:34; 1. Johannes 2:16) und durch die Gedanken (2. Korinther 10:3-5; Markus 7:21-23; Epheser 2:3; Jesaja 55:7; Jeremia 18:12).
Jedesmal wenn uns Gedanken durch den Kopf “geistern” die nicht in Übereinstimmung mit dem Wort des Gottes sind (Gedanken der Lust, usw) dann müssen wir augenblicklich erkennen, woher diese Gedanken kommen, nämlich aus der Hölle, und wir müssen gemäß 2. Korinther 10:3-5 Authorität über diese Gedanken ausüben und sie im Namen Jesu gefangen nehmen. Es ist ein alter Trick der Dämonen, dass sie uns unreine Gedanken eingeben und uns gleichzeitig vormachen, dass es unsere “eigenen” Gedanken sind. Wenn wir wiedergeboren sind, dann haben wir aber den Sinn Christi (1. Korinther 2:16) und wir sollen an das Denken, was gut und lobenswert und angesehen ist bei Gott (Philipper 4:8). Wenn wir die Gedanken der Dämonen als unsere eigenen Gedanken annehmen, dann identifizieren wir uns in unserem Herzen damit, wir sind dann mit der Begierde/Lust schwanger geworden und werden als Folge die Sünde gebären (auf deutsch: wir werden als Folge des Empfangens der Lust mit unserem Körper und unserer Seele Sünden begehen). Paulus ermahnt uns, dass wir mit Christus gestorben sind und uns seitdem mit Christus identifizieren sollen. In Römer 7:17 & 20 sagt Paulus: “…nicht mehr ICH, sondern DIE SÜNDE…” Paulus identifiziert sich nicht mehr mit der Sünde, er anerkennt, dass die Sünde da ist, aber sie gehört nicht mehr zu ihm, denn er ist mit Christus gestorben und auferstanden (Römer 6). Wenn wir dies nicht genauso befolgen, dann sind wir den Gedanken der Begierde ausgeliefert und unser Herz wird immer wieder aufs Neue verseucht mit Sorgen und Begierden aller Art, so dass das Wort Gottes ersticken wird und keine Frucht bringen wird.
4) Das gute Herz – Markus 4:8 und 4:20
Und anderes fiel in die gute Erde und gab Frucht, die aufschoß und wuchs; und eines trug dreißig-,und eines sechzig-,und eines hundertfältig. (Markus 4:8)
Und diese sind es, die auf die gute Erde gesät sind, welche das Wort hören und aufnehmen und Frucht bringen: eines dreißig-,und eines sechzig-,und eines hundertfältig. (Markus 4:20)
Eines der Hauptmerkmale des Wortes ist, dass es Frucht bringt. Es ist wichtig zu bemerken, dass nicht wir die Frucht bringen, sondern der Same, der das Wort Gottes ist. Unser Herz ist der Boden, indem das Wort Gottes wächst, aber ohne das Wort werden wir keine Frucht bringen. Niemals werden wir aus uns selber Frucht hervor bringen. Wenn wir Frucht sehen wollen, dann müssen wir das Wort in unser Herz sähen und es wird VON SELBER Frucht bringen, wenn der Boden des Herzens gut ist. Das Wort Gottes ist lebendig eine Kraft.
Lukas 4:32, Lukas 4:36; Johannes 1:1; Johannes 8:51; Apg 2:41, Apg 6:7, Apg 12:24, Apg 19:20; Römer 1:16, Römer 10:8; 1. Korinther 1:18; Philipper 2:16; 1.Thess 2:16; Hebräer 4:12, Hebräer 11:13; 1. Petrus 1:23; 1.Joh 1:1, 1.Joh 1:10; Offenbarung 19:13 – Alle diese Verse und noch viele mehr bezeugen das Gottes Wort mehr ist als nur “gesprochene Worte”, sondern dass das Wort eine lebendige Person voller Kraft und Leben ist. Wir können also nicht mehr leichtfertig an “menschliche Worte” oder “Predigten” denken, wenn wir in der Bibel vom “Wort” lesen, Johannes schreibt, dass das Wort etwas ist, was man betasten und sogar fühlen kann. Es ist etwas sehr lebendiges! Das Wort ist eine Person, nicht ein Haufen Lehren, oder artikulierte Laute oder sonst irgendetwas!
Wenn in uns etwas Frucht bringt, dann ist es das Wort, unsere Aufgabe ist es nicht, Frucht zu bringen, sondern den Boden unseres Herzens vorzubereiten indem wir alle Hindernisse, die den Samen des Wortes am keimen hindern, ausreissen. Dies geschieht nur auf eine einzige Art und Weise: Indem wir uns demütigen, uns vom Heiligen Geist überführen lassen und Buße tun. Unsere Aufgabe dabei ist das demütigen, das wird Gott nicht an unserer Stelle tun, aber Gottes Aufgabe ist es, uns durch den Geist in die Buße zu leiten wenn wir uns unter seine Hand demütigen. Deswegen musste Johannes der Täufer die Buße predigen, bevor Jesus als das lebendige Wort kommen konnte. Die Menschen die nicht bereit zur Buße waren (z.B. die Schriftgelehrten) konnten das Wort nicht aufnehmen und wollten Jesus töten:
Ich weiß, daß ihr Abrahams Same seid; aber ihr suchet mich zu töten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet. (Johannes 8:37)
Zum Abschluss dieser Lehre muss ich noch eine Warnung äussern. Jesus ist in Markus 4:13 bestürzt, weil er merkt, dass die Jünger das Gleichnis nicht verstehen:
Versteht ihr dies Gleichnis nicht? WIE WOLLT IHR DANN ALL DIE ANDEREN GLEICHNISSE VERSTEHEN? (Markus 4:13 )
Jesus merkt, dass sie das Gleichnis nicht verstehen und er weiss, dass die Ursache in ihren Herzen liegt, und solange ihre Herzen nicht verändert werden, kann er erklären so viel er will, die Jünger werden nichts verstehen. Wenn wir uns unter die gewaltige Hand Gottes demütigen, dann wird er uns Gnade geben, aber Gott widersteht den Stolzen (=allen die sich nicht demütigen).
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