Das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung – Offenbarung 19:10
Einen Propheten wie mich, wird der Herr erwecken, aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern; auf den sollst du hören,
sagte Mose in 5. Mose 18:15. Mose hat kaum die Zukunft vorhergesagt. Stattdessen hat er mit Gott geredet und dann dem Volk weitergesagt, was er von Gott gehört hat. Genauso ein Prophet war Jesus. Er hat die Worte des Vaters gehört und diese an seine Zuhörer weitergegeben:
Ich kann nichts von mir selber tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist recht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern des Vaters Willen, der mich gesandt hat. So ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr. - Joh 5:30
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was irgend er tut, das tut auch der Sohn gleicherweise. - Joh 5:19
Denn wenn ihr Mose glaubtet, so würdet ihr auch mir glauben; denn von mir hat er geschrieben. - Joh 5:46
Wir sehen daran (und an vielen anderen Versen…), dass das eigentliche Wesen der Prophetie, oder anders ausgedrückt der „Geist der Prophetie”, nichts anderes ist, als das zu sagen oder zu tun, was man den Vater sagen hört oder tun sieht. Es ist wichtig, dass dies nicht nur auf die Worte beschränkt bleibt. Durch das „tun” wird auch der ganze Lebensstil miteinbezogen. Der Kern der Prophetie ist, wenn man ein gewisses „Zeugnis” von Jesus hat und dieses Zeugnis dann anderen durch Wort oder Tat weitergibt. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich das Gesagte auf die Zukunft, Gegenwart oder Vergangenheit bezieht, es spielt nur eine Rolle, ob man das Zeugnis hat, ob man die Stimme Gottes gehört hat.
Paulus sagt uns, dass wir „Botschafter an Christi statt sind” (2. Korinther 5:20), das bedeutet, unser gesamtes Leben hier in diesem fremden Reich, genannt Erde, ist dadurch gekennzeichnet, dass wir Botschafter inmitten eines feindlich gesinnten Landes sind, die durch ihr gesamtes Leben Christus repräsentieren.
Paulus ermahnt uns, dass wir alle nach der „Prophetie” streben (1. Kor 14:39) und er sagt
Strebet nach der Liebe, eifert nach den Geistesgaben, am meisten aber, dass ihr prophezeien könnt. - 1. Kor 14:1
Warum will Paulus, dass alle prophezeien und warum scheint dies für ihn die wichtigste Gabe zu sein? Zum einen deshalb, weil wir alle berufen sind, als Gottes Botschafter seinen Sohn, Jesus Christus, zu repräsentieren. Das können wir nur, wenn wir Gottes Worte sprechen und Gottes Willen demonstrieren. Übrigens schreibt Paulus hier nicht, dass alle Propheten werden sollen. Das steht nirgendswo in der Bibel. Es ist ein großer Unterschied zwischen dem Prophezeien als Geistesgabe und der Berufung (oder Dienstgabe) des Propheten. Prophezeien, das heisst, die Dinge weitersagen, die Gott zu ihm sagt, soll jeder.
Zum anderen hat die Prophetie noch einen weiteren Schwerpunkt: Sie ruft immer zur Umkehr auf. Modernes Christentum hat eine Art von Prophetie zugelassen, die höchst schädlich für den Leib Christi ist. Es laufen viele Propheten herum, die „Frieden, Frieden” rufen, wo doch kein Friede ist. Sogenannte „persönliche Prophetien” werden zuhauf ausgesprochen und meistens sind es bloß menschliche Worte voller Komplimente und Schulterklopfen, die den Stolz der Person unerträglich aufblähen und die Person damit weiter weg von Gott bringen. Wenn wir einmal erkannt haben, wie heilig und rein Gott ist, dann werden wir sofort sehen, dass Gott uns niemals einfach so auf die Schulter klopfen wird und sagen wird „Hey, alles super bei dir, mach weiter so – Friede, Friede, Freude, Eierkuchen!”. Wenn Gott so etwas nicht einmal bei Johannes, seinem Lieblingsjünger tat oder bei Hiob, der gemäß Hiob 1:8 und Hiob 29 einer der frömmsten und besten Menschen auf der Erde war, wo Gott selber sagt, dass kein Mensch so vollkommen, rechtschaffen und gottesfürchtig war, wie Hiob, dann sollten wir nicht so verblendet sein und erwarten dass Gott so etwas bei uns tut. Wenn Gott uns etwas sagt, dann ist es normalerweise auch immer ein Wort der Ermahnung und eine Aufforderung Buße zu tun (siehe Offenbarung 1 – 3), um uns näher zu ihm selbst zu bringen. Die reinen Herzens sind, werden Gott schauen – und das ist der einzige Grund, warum wir nicht Gott schauen. Wir brauchen ständige Überführung und Zurechtweisung, damit wir uns „reinigen, wie er rein ist (1. Joh 3:3)” und so „wandeln, wie er gewandelt ist” (1. Joh 2:6). Dann werden wir irgendwann auch „Gott schauen”, im wahrsten Sinne des Wortes. Dann wird uns Gott selbst begegnen, so wie er Hiob oder Johannes auch begegnet ist. Dies wird uns so unglaublich verändern, wie wir es selber niemals für möglich halten.
Deswegen ist die echte Prophetie, die wahre Weissagung, das Zeugnis Jesu, so ungeheuer notwendig. Wir sind alle mehr oder weniger verführt, alle Menschen sind Lügner, wir können unser eigenes Herz nicht erforschen, wir können uns nicht so sehen, wie Er uns sieht, sagt die Bibel. Wie wollen wir dann erkennen, wo wir verführt sind? Wenn wir das wüssten, wäre die Verführung keine Verführung mehr. Deswegen brauchen wir das Zeugnis Jesu, die Stimme des Vaters, die uns offenbart, wo wir falsch liegen und uns die Möglichkeit zur Umkehr und Buße gibt. Wenn wir denken, wir können das durch Selbstanalyse oder reines Überlegen und Nachdenken herausbekommen, dann ist die Verführung extrem gefährlich, wir laufen dann sogar Gefahr, dass Gott uns Gericht sendet oder gar uns alleine lässt.
Die Kernbotschaft aller Propheten im Neuen und Alten Testament ist die Buße und Umkehr zum wahren Gott und zum echten Gottesdienst, bzw zur echten Anbetung. Dafür gibt es hunderte, wenn nicht tausende Bibelstellen. Fast alle Prophetien sind Warnungen, Gerichtsandrohungen und herzzerreissende Bitten Gottes an sein Volk, doch wieder zur ersten Liebe umzukehren. Wenn aber seine Gemeinde denkt, dass sie reich ist, und schon alles hat und nichts mehr bedarf, dann will sie keine echte Prophetie, die diese Verführung aufdeckt. Dann wird sie immer alles schönreden und sagen „man muss doch nicht alles gleich so schwarz malen”. Und die Gemeinde wird niemals entdecken, dass sie in Wirklichkeit „arm, blind und nackt” ist (Offenbarung 3).
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]]>1) Unser Herz bestimmt unser Handeln
In Sprüche 4:23 steht, dass “alle Quellen des Lebens aus unserem Herzen entspringen“. Jesus sagt mehrmals (u.a. in Markus 7:21), dass aus unserem Herzen böse Dinge hervorkommen und dass “was aus dem Mund kommt” in Wirklichkeit dem Herzen entspringt (Matth. 15:18).
2) Unser Herz ist böse, hinterlistig und verdorben
Paulus sagt in Römer 7: “Ich weiß, dass in mir nichts gutes ist“. In Jeremia 17,9 steht: Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen? Jesus sagt, dass “aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen.” (Matth.15:19).
3) Wir können unser Herz nicht selbst erforschen, nur Gott kann das.
Wir sind uns selber nicht im Klaren, wie böse unser Herz wirklich ist. Deswegen haben wir auch Schwierigkeiten, die oben genannten Verse zu glauben. Wir halten uns für besser, als wir eigentlich in Gottes Augen sind. In Jeremia 17:9 steht, dass “niemand es erforschen kann” und in Vers 10 steht, dass “Ich, der Herr, erforsche das Herz“. Paulus sagt in 1. Korinther 4, dass er weder dem Urteil anderer Menschen, noch seinem eigenen Urteil vertraut, weil der Herr es ist, der “die Ratschläge der Herzen offenbaren wird“. David wusste das auch, er war ein Mann Gottes und trtozdem war er imstande, Ehebruch zu begehen und einen unschuldigen Mann zu ermorden. Daher sagt er in Psalm 139:23f “Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf ewigem Wege!” David hat aus seiner Erfahrung gelernt und vertraut nicht mehr seinem eigenen Urteil.
Was folgt daraus für unser Leben?
Wir haben ein Problem: Alles was wir tun, wird von unserem Herzen bestimmt, das Herz ist aber durch und durch böse und hinterlistig und wir wissen das noch nicht einmal. Wir haben wirklich ein Problem. Wir brauchen einen Erretter, jemand der sich unser erbarmt und uns von uns selbst errettet. Wir sind dadurch so abhängig von Gott, von seiner Offenbarung und seiner Gnade. Wenn Gott uns nicht unseren Herzenszustand offenbart, werden wir niemals von dieser Wahrheit überzeugt sein. Und wenn Gott uns nicht Gnade gibt, dann werden wir niemals ein heiliges Leben leben können. Jegliche Selbstanalyse von unserem geistlichen Zustand wird damit lächerlich. Auch wenn andere uns analysieren oder wenn wir andere beurteilen, so ist dieses Urteil wertlos, weil kein Mensch das Herz eines anderen Menschen erforschen kann. Deshalb mahnt Paulus uns auch, dass wir nicht vor der Zeit richten und beurteilen sollen, bis der Herr kommt und das selber erledigt (1. Kor 4:5). Du verurteilst andere Christen? Du kannst ihr Herz erforschen? Du spielst ein gefährliches Spiel, denn du gibst vor, etwas zu tun, was nur Gott tun kann. Das einzige, was uns hilft, ist Gnade. UNd wie bekommen wir die? “Den Demütigen gibt er Gnade“, steht in 1 Petrus 5 und im Jakobusbrief. Der Weg der Demut ist der einzige Weg, um mit einem bösen und verkehrten Herzen aufzuräumen. Es ist der einzige Weg, der uns vor uns selber bewahrt.
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]]>Er leitet die Sanftmütigen (Demütigen / Gebeugten / …) im Recht und lehrt die Sanftmütigen seinen Weg. (Ps 25,9 )
Etwas wörtlicher kann man den Begriff “die Sanftmütigen” mit “die Gebeugten” übersetzen, aber auch ohne dieses Wissen ist schnell klar, worum es geht. Wenn wir uns demütigen, dann wird Gott uns leiten, so lautet das Versprechen, an das Gott sich bindet. Grundsätzlich ist Stolz und Hochmut das Hauptproblem in der Beziehung mit Gott, denn es steht geschrieben:
Er gibt aber desto größere Gnade. Deshalb spricht er: “Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.” (Jak 4,6)
Das bedeutet, wenn Du hochmütig oder stolz bist, dann hast du ein ernsthaftes Problem mit Gott, weil er dir widersteht. Er ist gegen dich. Du betest, aber die Erhörung wird ausbleiben, weil Gott dir widersteht. Du suchst ihn, aber er wird sich nicht finden lassen, weil er dir widersteht. Du suchst Erkenntnis, aber du wirst keine finden, weil er sie vor dir versteckt. Das ist die Wahrheit, die wir in der Bibel finden und jeder der etwas anderes behauptet ist ein Lügner und hat nicht den Sinn Christi.
Ein weiteres Prinzip in Bezug auf geistliche Unterscheidung ist, dass alle Unterscheidung, Erkenntnis, Wahrheit, usw. vom Heiligen Geist kommt. Der Heilige Geist überführt von Sünde, dekct Geheimnisse auf, sagt uns, was Gott denkt, spricht und will:
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen. (Joh 16,13)
Salomo fasst das bisher Gesagte in einem Vers zusammen:
Kehrt um zu meiner Zurechtweisung! Siehe, ich will meinen Geist über euch ausgießen lassen, ich will euch meine Worte verkünden! (Spr 1,23)
Wenn wir Gottes Ermahnung oder Zurechtweisung annehmen (= also uns demütigen), dann wird Gott seinen Geist über uns ausgießen und wir werden von Gott hören, was er über bestimmte Situationen denkt. Geistliche Unterscheidung darf nicht mit natürlicher Unterscheidung verwechselt werden. Geistliche Unterscheidung kommt immer vom Geist, es ist kein abwägen von Pro/Contra, kein analytisches Nachdenken und analysieren. Geistliche Unterscheidung ist Offenbarung des Geistes und beginnt erst da, wo wir mit unserem Verstand nicht mehr weiterkommen.
Was bedeutet das jetzt praktisch? Je mehr du dich demütigst, bzw dein Herz reinigst, umso klarer wirst Du die Dinge aus Gottes Perspektive sehen können. David drückt das so aus:
In deinem Licht sehen wir das Licht (Ps 36:9)
Selbst Dinge wie “Licht”, die eigentlich grundsätzlich sichtbar sind, können erst in Gottes Licht wirklich gesehen werden. Selbst anscheinend klare und offensichtliche Dinge müssen im Licht Gottes gesehen werden. Der heilige Geist deckt manchmal in den einfachsten Situationen verborgene Dinge auf, die wir niemals entdeckt hätten.
Der schnellste Weg, mehr geistliche Unterscheidung zu bekommen, ist mit dem Demütigen anzufangen. Je mehr du dich reinigst, umso mehr Licht bekommst du von Gott. Bringe alle zweifelhaften Dinge in deinem Leben in Ordnung, entschuldige dich bei Gott und den Menschen. Bitte den Heiligen Geist, dass er zuerst bei dir alles aufdeckt, was dir selbst verborgen ist und was ihm nicht gefällt. Das ist der schnellste Weg zur geistlichen Unterscheidung.
Ich schreibe diese praktischen Ratschläge nicht aus der Theorie heraus, ich habe es das letzte Jahr bei vielen Menschen beobachten können, wie die geistliche Unterscheidung gewachsen ist. Bei der Konferenz in Olpe haben viele Menschen ihr Herz gereinigt und Buße getan und haben dadurch ein merklich größere Unterscheidung bekommen. Es ist so einfach.
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]]>Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, welche ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben; (Joh 6:63)
An wen hast du Worte gerichtet, und wessen Geist ist von dir ausgegangen? (Hiob 26:4)
Jesus sagt das seine Worte Geist und Leben sind, das bedeutet, seine Worte sind mehr als nur das inhaltlich Gesagte. Hiob fragt seine Freunde, die ihn mit ihrer richtigen Theologie fertig machen: Wessen Geist ist von dir ausgegangen? Seine Freunde haben anscheinend die theologisch richtigen Dinge gesagt, aber Hiob hat gemerkt, dass mit der Antwort der “Freunde” etwas nicht stimmt. Deswegen stellt er nicht die Frage nach dem Inhalt der Worte, sondern nach dem Geist der Worte.
Wir sehen allein aus diesen beiden Versen, dass Worte nicht einfach “nur” Worte sind. Mit allem was wir sagen geht ein bestimmter Geist von uns aus. Entweder ist das ein guter Geist, der lebendig macht oder es ist ein Geist, der tötet. Die Worte von Hiobs Freunden bewirkten, dass Hiob nur noch fertiger wurde, sie töten seine Seele. Hiob findet sehr klare Worte über die theologischen Erklärungen seiner Freunde und wir sehen am Ende, dass Gott Hiob (in dieser Sache) Recht gibt und seine Freunde richtet. Wir lesen von Delilah, dass ihre Worte Simsons Seele sterbensmatt machten (Richter 16:16). Warum passierte das? Warum war Simson so verblendet, dass er tatsächlich sein Geheimnis verriet? Weil hinter ihren Worten ein ganz bestimmter Geist steckte und dieser Geist bewirkte den Tod in Simson und seine Verwirrung.
Wir wissen aus Sprüche 4:23, dass alles was wir tun, unserem Herzen entspringt. Jesus sagt, dass wir aus unserem Herzen entweder gute Schätze oder böse Schätze holen. Wenn in unserem Herzen Neid, Hass, Lästerei (und damit Tod, denn die Bibel sagt, dass Lästern nichts anderes als “mit Worten töten” ist) und andere üble Dinge sind, dann werden sich diese Haltungen auch in allem was wir sagen, in allen unseren Worten manifestieren. Unsere Worte werden dann nicht den Geist des Lebens transportieren, sondern sie werden Neid, Lästerei, Hass usw transportieren.
Deswegen sagt die Bibel, dass Neid und Streitsucht (= Kritik, bei anderen Fehler suchen) dämonisch ist (Jakobus 3:14-15). Richten ist genauso dämonisch. Wer richtet oder sogar einen Richtgeist in sich hat, der wird mit jedem Wort (und jeder Predigt, jeder Lehre, usw) diesen Richtgeist weitergeben. Egal ob er richtige Dinge sagt oder nicht. Ich habe so viele Leute erlebt die das Richtige (von der Lehre her) gesagt haben und nachher stellte sich heraus dass verschiedene Geister dahintersteckten. Hier kommt die geistliche Unterscheidung ins Spiel. Geistliche Unterscheidung bedeutet, dass der Heilige Geist uns zeigt, was für Geister hinter den Worten stecken. Natürliche Unterscheidung bedeutet, dass wir vom Inhalt her urteilen. Mit unserem Verstand können wir nur auf die gesagten/gehörten Worte hören und sie inhaltlich interpretieren. Mit dem Heiligen Geist können wir hinter den Vorhang des Fleisches sehen, wenn er es uns offenbart. Wir können zum Beispiel nicht sagen “hier fängt Kritik an” oder “hier endet Ermahnung und beginnt Kritik”. Das hieße, wir würden Regeln oder Formeln aufstellen. Gott wird niemals eine Formel ehren. Wir brauchen geistliche Unterscheidung. Wie wir die bekommen kann ich bei Interesse ein andermal ausführen, dazu ist hier kein Platz. Paulus hatte diese Unterscheidung:
Diese (eine Frau) folgte dem Paulus und uns nach und schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte Gottes, des Höchsten, die euch den Weg des Heils verkündigen. (Apg 16:17)
Die Frau, die Paulus folgte, sagte inhaltlich die Wahrheit. Vom Verstand her waren ihre Worte absolut richtig. Aber mit ihren Worten ging ein falscher Geist aus, wie wir in den nächsten Versen sehen, und Paulus treibt diesen Geist aus ihr heraus. Es geht nicht nur darum, was wir sagen. Wir sind irdene Gefäße und tragen einen Schatz in uns, den Heiligen Geist. Dieser Heilige Geist wirkt durch uns. Aber wenn das Gefäß dreckig ist, dann wird jedes Wort, welches aus dem dreckigen Gefäß kommt, auch dreckig sein. Das darf nicht sein, denn ein jeder Same bringt Frucht nach seiner Art, wenn wir Worte sagen und damit einen Geist transportieren, der nicht von Gott ist, dann säen wir eine negative Frucht. Wir müssen uns reinigen, indem wir uns demütigen und für jedes Wort Buße tun. Gott wird uns dann die Gnade geben, die notwendig ist um die Worte zu sprechen, die voller Geist und Leben sind.
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Jackie Pullinger war so krass, dass sie daraufhin fast ihr ganzes Geld für ein Schiffsticket ausgab, dass möglichst viele Häfen in der Welt anlaufen sollte. Auf der Reise fragte sie Gott bei jedem Hafen, den das Schiff anlief, ob dies der Ort wäre, wo Gott sie haben wollte.
So kam sie sclhießlich nach Hong Kong und begann dort in der finstersten Ecke, der ummauerten Stadt. Diese wurde von den Triaden beherrscht, die dort mit Drogen, Prostitution und ähnlichem ihren Umsatz machten. Jackie mühte sich fast ein Jahr lang ab, ging jeden Tag in die ummauerte Stadt, versuchte so gut es ging den Obdachlosen, Prostituierten und Süchtigen zu helfen. Sie mietete sich einen Raum, den sie als “Teestube” benutzte. Aber im Endeffekt hatte sie kein Erfolg. Gar nichts.
Sie kannte ein chinesisches Ehepaar, die als verrückt und exzentrisch galten, von denen aber eine gewisse Freude und Austrahlung ausging. Sie fragte dieses Ehepaar, was ihr Geheimnis sei. Die antworteten daraufhin nur: “Wir haben den Heiligen Geist”. Jackie dachte sich: “Ich habe den Heiligen Geist auch!”. Sie argumentierte mit Gott und sie wusste, dass sie den Heiligen Geist hatte. Aber Gott sagte ihr nur, sie solle zu dem Ehepaar gehen.
Schließlich demütigte Jackie sich und sie kamen überein, dass sie für Jackie beten würden, damit Jackie auch “den Heiligen Geist bekäme”. Gesagt getan, sie stellten in ihrer kleinen Wohnung eine Schale mit Taschentüchern hin (weil sie meinten, dass Jackie nachher heulen würde) und eine Schale mit Orangen (um nachher zu feiern, weil Jackie auch den Heiligen Geist bekommen hätte…). Jackie fand das alles etwas seltsam und komisch, aber sie ließ sich darauf ein. Das Ehepaar betete und befahl Jackie, den Mund zu öffnen und in einer anderen Sprache zu reden. Aber Jackie konnte nicht und wollte auch nicht. Das Ehepaar setzte sie ziemlich unter Druck und fuhr fort, ihr zu sagen sie solle den Mund öffnen und in Zungen sprechen. Jackie dachte nur: “Das ist sowas von peinlich, wir werden keine der Schalen brauchen”. Völlig verzweifelt betete sie zu Gott: “Herr, hilf mir” – und plötzlich fiel es ihr leicht, den Mund zu öffnen und in einer fremden, ihr unbekannten Sprache zu reden. Sie fühlte nichts dabei und war völlig nüchtern.
Das Ehepaar freute sich, aber Jackie war das alles viel zu schräg und peinlich, sie packte ihre Sachen und verschwand schnell wieder. In ihrem Dienst änderte sich nichts. Sprachenreden fand sie albern und nutzlos. Bis sie eines Tages auf amerikanische Missionare traf, die sie fragten, ob sie in Sprachen rede. Jackie erzählte ihre Story und antwortete, dass sie das nicht mehr mache, weil sie nicht wüsste, was das für ein Nutzen haben sollte. Die Missionare ermahnten sie, unterwiesen sie im Wort Gottes und gaben ihr den Rat, täglich eine halbe Stunde in anderen Sprachen zu reden.
Damit kam auf einmal die Veränderung. Jackie ging immer noch regelmäßig zu den Junkies, so wie sie es früher getan hatte. Aber der Unterschied war: Die Junkies, die sie traf, waren bereit, umzukehren und Jesus anzunehmen. Jackie sagt selber: “Ich habe die gleichen Werke getan – aber der Unterschied war jetzt, dass Gott mich zu den richtigen Leuten führte”. Durch das Sprachenbeten und den Kontakt mit dem Ehepaar lernte Jackie mit dem Heiligen Geist zusammenzuarbeiten und sich von ihm in den vorbereiteten Werken führen zu lassen.
Sie sagte: Früher habe ich immer versucht, das mit dem Heiligen Geistes zu verstehen. Ich habe die richtige Bezeichnung gesucht – Erfüllung, Taufe, was auch immer. Jetzt, wo ich die Kraft des Geistes habe, ist es mir egal, wie man es nennt. Ich weiß, dass ich den heiligen Geist auch schon vorher hatte, aber ich hatte nicht die Kraft des Geistes. Das war das Entscheidende in meinem Dienst.
Gott hat es nicht interessiert, dass dieses chinesische Ehepaar eine seltsame Theologie bezüglich des Heiligen Geistes hatten. Gott hat sie benutzt, um Jackie zu demütigen und sie mit der Kraft des Geistes auszurüsten.
Jackies Dienst wuchs so sehr, dass sich sogar die Mafiabosse bekehrten und von Drogen frei wurden. Jackie Pullinger hat bis heute eine ganz simple Entziehungskur für die Drogensüchtigen. Sie werden mit anderen Christen zehn Tage eingesperrt. Diese anderen Christen beten für die Drogensüchtigen, und in fast allen Fällen werden die Junkies mit dem Heiligen Geist erfüllt und erleben durch das Beten in anderen Sprachen sogar das Wunder eines schmerzfreien Drogenentzugs. Jackie hat viele krasse Heilungen erlebt, wo Blinde sehend wurden und ähnliche Stories.
Diese Berichte sind sogar von sakulären Ärzten und offiziellen Stellen bestätigt. Keiner kann dieses Wunder leugnen. Leonard Ravenhill und David Wilkerson bestätigen den Dienst von Jackie Pullinger. Wer mehr wissen will, dem empfehle ich folgende Predigten (und Bücher), wo sie ihr Zeugnis und die Wunder, die sie mit Gott erlebt:
PREDIGTEN VON JACKIE PULLINGER IN DEUTSCHER SPRACHE
+ Laufe deinen Wettlauf
+ Willige Menschen mit gebrochenen Herzen gesucht
+ Beginne den Armen zu dienen mit dem was du hast
PREDIGTEN UND VIDEOS VON JACKIE IN ENGLISCHER SPRACHE
+ Jackie Pullinger @ Fathers Glory
+ Jackie Pullinger @ Sermonindex
BÜCHER VON JACKIE PULLINGER
+ Licht im Vorhof der Hölle
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]]>Ein Beispiel ist die Ekklesiologie, auf deutsch “die Lehre von der Gemeinde”. Irgendwie hat sich im evangelikalen Raum die “Lehre von den zwei Gemeinden” eingeschlichen. Da gibt es die eine universale Gemeinde, in der sich alle Gläubigen befinden, ein mystischer und unsichtbarer Leib, der keine wirkliche Bedeutung hat und zum anderen gibt es die Ortsgemeinden, wo all die “christliche Action” stattfindet. Eine Ortsgemeinde ist dann die sichtbare Gemeinde. Ortsgemeinden gibt es viele verschiedene, viele Konfessionen und Denominationen. Meiner Meinung nach ist das Blödsinn und nirgends in der Bibel zu finden. In der Bibel wird die “Gemeinde (Ekklesia) am Ort XY” erwähnt. Dabei bedeutet “ekklesia” die “Herausgerufenen” – das ist im deutschen schwer mit einem passenden Begriff zu übersetzen. Wenn Paulus einen Brief an “die Gemeinde in Ephesus” geschrieben hat, so galt der Brief nicht den Christen, die sich am Tag X in Gebäude/Haus Y getroffen haben. Er galt ALLEN Christen in der Gegend. Allen, die von Christus aus der Welt herausgeholt wurden und jetzt in das Reich des Sohnes versetzt sind – und sich in dem einen Leib Christi befinden…
Paulus schreibt, dass es nur EINE Gemeinde gibt. Eine einzige. Es gibt nicht viele verschiedene Gemeinden, es gibt viele Gläubige, aber nur ein einzigen Leib (Röm 12:5, 1. Kor 10:17, 1. Kor 12:12-14, Eph 4:4-6). Es gibt nur einen Leib, und überall wo Christen sich in Jesu Namen versammeln, da wird dieser Leib sichtbar:
Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. (Mat 18:20)
Das ist übrigens keine neue Erkenntnis, schon die Brüderbewegung mit Darby hatte diese Erkenntnis (und vor ihm viele andere Christen). Aus diesem Grund wird in der Elberfelder Übersetzung “ekklesia” nicht mit “Gemeinde” übersetzt, sondern mit dem Begriff “Versammlung”. So viele seltsame Lehren Darby auch ins Christentum hineingebracht hat, dies war eine Wahrheit, die Gott ihm offenbart hatte.
Wenn wir jetzt hinausgehen und eine Gemeinde “gründen”, so ist das theologisch völliger Schwachsinn, denn wir können keine neue Gemeinde gründen, da es nur eine gültige gibt, nämlich die, die Jesus vor 2000 Jahren gegründet hat. Jeder der Christus nachfolgt und sich selbst verleugnet, der ist automatisch in dieser Gemeinde (Eine Taufe in eine Ortsgemeinde hinein ist ebenso nicht in der Bibel zu finden, sondern pure Tradition und Rechtfertigung unser falschen Ekklesiologie). Man wird in den einen Leib hineingetauft (1. Kor 12:12-14), nicht in einen Ort oder in eine Versammlung. Das sagt die Bibel. Es ist nicht notwendig, eine Gemeinde zu gründen, es reicht, wenn man sich mit Christen versammelt und Jesu Gegenwart dann diese Versammlung bestätigt. Jesus sagte einmal zu seinen Eltern:
Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist? (Lk 2:49)
Wenn unser Zusammenkommen den Leib Christi repräsentiert, dann muss Jesus da sein. Wenn Jesus nicht da ist, dann sollten wir uns fragen, was ihn davon abhält uns zu besuchen. Könnte es sein, dass wir nicht seinen Leib repräsentieren, sondern eine bestimmte Denomination, Konfession, ein bestimmtes Glaubensbekenntnis, usw? Sind wir nur ein Verein von theologisch Gleichdenkenden? Oder sind wir ein Haufen erretteter Sünder? Was vereint uns, die Lehre oder das Erlösungswerk Christi am Kreuz? Wenn uns irgendetwas anderes zusammenbringt als das Erlösungswerk am Kreuz, so repräsentiert unsere Versammlung nicht den EINEN Leib Christi. Schlimmer noch, wenn wir Menschen in unserer Versammlung abweisen (zB aufgrund von Lehrmeinungen), die Jesus aber angenommen hat, so sind wir eine Sekte.
Wir sitzen mit allen wiedergeborenen in einem Boot. Wenn wir dieses Verständnis nicht haben, werden wir niemals echte Gemeinde erleben. Wir werden uns immer über andere Christen erheben. Wenn andere Christen falschen Lehren nachjagen, dann werden wir mit dem Finger auf sie zeigen oder vor ihnen warnen, anstatt zu erkennen, dass der ganze Leib mitleidet, wenn ein Glied Blödsinn macht. Wenn jemand sich den Arm bricht, kommt die ganze Person ins Krankenhaus, nicht bloß der Arm, weil der Arm mit dem Leib verbunden ist. Genauso wenn ein Christ sündigt, so beeinträchtigt das den ganzen Leib. Wenn ein anderer Christ auf den, der gesündigt hat, mit Fingern zeigt, so offenbart er bloß, dass er nicht verstanden hat, dass es nur einen Leib, nur eine Gemeinde gibt.
Wenn jemand über andere Christen (andere Denominationen, Konfessionen, usw) herzieht, lästert, richtet oder abfällig redet, so redet er über den einen Leib schlecht. Er offenbart dadurch nur, dass er nicht verstanden hat, dass der Leib EINER ist, dass er mit den Christen, über die er herzieht in einem Boot sitzt. Menschen die dies nicht verstehen sind Spalter. Allein durch ihre Herzenshaltung errichten sie eine innerliche Barriere gegen andere Christen. Das ist total fleischlich. Das wir nicht abfällig reden, bedeutet nicht, dass wir alles gutheißen, was andere Christen tun, überhaupt nicht. Es gibt nur einen Leib, nur eine Gemeinde und überall wo sich Christen im Namen Jesu (und Name bedeutet in der Bibel “Charakter”) versammeln, da wird diese eine Gemeinde sichtbar.
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]]>Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Bluts deines Bruders schreit zu mir von der Erde. Und nun verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen. Wenn du den Acker bauen wirst, soll er dir hinfort sein Vermögen nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden. ~ Gen 4:11-12
Es ist kein Zufall, dass von Kain aus alle Nomadenvölker enstanden sind. Viele nennen diesen Fluch auch den “Vagabunden-Fluch” oder “Umhertreiber-Fluch”.
Dieser Fluch wird jeden treffen, der eine Blutschuld auf sich lädt, oder der andere Menschen misshandelt. Bevor Du jetzt denkst – “Ich würde doch nie jemanden umbringen!” – möchte ich dich daran erinnern, dass im NT Hass mit Mord gleichgesetzt wird (1. Johannes 3:15). Dann wird dieser Fluch dich treffen. Was bedeutet dieser Fluch? Folgende Dinge werden in deinem Leben eintreffen:
1) “Unstet und Flüchtig wirst Du sein” – Du wirst dich nirgendwo zu Hause fühlen. Dies bedeutet, dass Du nie lange an einem Ort bleiben kannst, sondern ständig den Drang hast, weiterzureisen. Es bedeutet auch, dass Du dich nie irgendwo richtig integrieren kannst. Sei es in einer Gemeinde, im Freundeskreis oder in sonstiger Gemeinschaft, Du wirst dich immer ausgeschlossen oder abgelehnt fühlen und denken dass Du das fünfte Rad am Wagen bist. Wenn dieser Fluch Macht über dich hat, dann wird es z.B. unmöglich für dich, eine gesunden und glückliche Beziehung zu einem anderen Menschen einzugehen.
2) “Wenn du den Acker bauen wirst, soll er dir hinfort sein Vermögen nicht geben.” Die Dinge, in die Du deine Kraft hineinsteckst, werden dir nicht gelingen. Sei es auf deiner Arbeitsstelle oder deine Freizeitbeschäftigung, Du wirst nicht den Ertrag bekommen, der dir eigentlich zusteht. Das biblische Gegenteil zu diesem Fluch ist der Segen Josephs, dem der Herr alles gelingen ließ, was seine Hände taten (Gen 39:3).
Wie bricht man diesen Fluch? So wie jeden anderen auch. Jeder Fluch hat eine Ursache, diese Ursache muss unter das Blut Jesu gebracht werden, die Ursache für diesen Fluch ist Mord (= Hass, Verleumdung, Rufmord) oder Missbrauch einer hilflosen Person. Bitte den Heiligen Geist, dass er dich überführt und zeigt, wo Du so etwas gemacht hast, dann tue Buße dafür und verharmlose nichts, nenne die Dinge beim Namen. Nachdem Du Gott um Vergebung gebeten hast, widerrufe diesen Fluch im Namen Jesu, sprich es laut aus, zum Beispiel: “Im Namen Jesu widerrufe ich diesen Fluch und schneide mich los von allem, was dieser Fluch über mein Leben gebracht hat”. Das wars auch schon. Den Rest macht Jesus.
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]]>Diese achte Lektion des Glaubensgrundkurses ist bis jetzt die wichtigste. Es geht um unser unsichtbares Herz und die damit verbundenen Haltungen und Einstellungen, die unserem Denken zugrunde liegen. Es geht um folgende Fragen: Wie bekomme ich ein reines Herz? Wie werde ich von Sünden frei, die ich immer wieder tue? Wie werde ich die Gedanken & Gefühle los, die mich quälen? Warum tue ich immer wieder bestimmte Sünden? Wenn du diese Fragen kennst, dann bitte Gott, dass er dir die Wahrheit hinter diesem Artikel lebendig macht. Es kann dein Leben retten.
Paulus schreibt im Korintherbrief, dass es einen sichtbaren und einen unsichtbaren Körper gibt (1. Kor 15:44). Der unsichtbare Leib ist aber mit dem sichtbaren verbunden. Dies ist kein Geheimnis, sondern jedermann bekannt, denken wir zum Beispiel an das Gehirn (sichtbar) und den Verstand (unsichtbar). Das Gehirn ist der sichtbare Teil, aber der Verstand und das Denken ist nicht wirklich sichtbar – ist aber mit dem Gehirn verbunden. Der Mensch besteht aus Körper, Seele und Geist und diese drei sind eine Einheit und existieren nicht losgelöst voneinander. So wie es im sichtbaren Körper des Menschen ein sichtbares Herz gibt, welches das wichtigste Organ des Leibes ist, so gibt es auch im geistlichen (unsichtbaren) Teil des Menschen ein entsprechendes unsichtbares Herz, das ebenfalls extrem wichtig ist:
Mehr als alles behüte dein Herz, denn aus ihm entspringen die Quellen des Lebens ~ Sprüche 4:23
Dieses Vers bedeutet: Alles was sich in unserem Lebensalltag in unserem Verhalten und in unseren Taten wiederspiegelt, hat seinen Ursprung in meinem Herzen. Alles was ich sage, tue und denke ist in meinem “Quellcode” im Herzen bereits einprogrammiert. Der Herz ist der Motor meines unsichtbaren Körpers, es bestimmt mein Leben. Jesus bestätigt diese krasse Aussage im Neuen Testament:
Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens das Gute hervor, und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund. ~ Lukas 6:45
Haben wir uns schon einmal über andere Menschen gewundert, warum sie manche Dinge tun? Oder haben wir uns nicht schon einmal selber gefragt: “Wie konnte ich so etwas nur sagen/denken/tun?” Diese Fragen zeigen, dass wir unser Herz nicht kennen. Jesus sagt:
Denn von innen aus dem Herzen der Menschen gehen hervor die schlechten Gedanken, Ehebruch, Hurerei, Mord, Dieberei, Habsucht, Bosheit, List, Ausschweifung, böses Auge, Lästerung, Hochmut, Torheit; alle diese bösen Dinge gehen von innen heraus und verunreinigen den Menschen. ~ Markus 7:21-23
Wir haben in unserem Herzen Schätze, gute und böse Schätze. Es ist extrem wichtig, dass wir die bösen Schätze aus unserem Herzen entfernen können, sonst werden unsere Taten auch immer wieder böse sein.
Wenn Du dich wunderst, warum jemand Ehebruch begeht, dann nur, weil vorher der Ehebruch (durch einen Gedanken oder durch Gefühle) in seinem Herzen Fuß fassen konnte. Jesus sagt, wer einer verheirateten Frau begehrlich nachschaut, hat schon die Ehe gebrochen. Das bedeutet, dass zuerst etwas unsichtbares geschieht, ein innerer Drang, hinterherzuschauen oder ein Gedanke. Geben wir diesem Gedanken nach, so geben wir den Dämonen, die diese Gedanken verursachen den Raum, sich bei uns einzunisten, bzw eine “Festung” in unserem Denken zu bauen. Wir haben dadurch “Dem Teufel Raum gegeben” (Epheser 4:27 – man beachte den Kontext, dies geschieht bereits beim Zorn!!!). Bauen sich diese “Gedanken” ein Nest in unserem Herzen, so wird es früher oder später auch zur Tat kommen, falls Gott nicht mit seiner Gnade einschreitet und uns bewahrt.
Genau dasselbe ist mit Mord. Jesus sagt, dass Mord aus dem Herzen des Menschen hervorgeht. Mord, Ehebruch und all die anderen Dinge werden in Markus 7:21-32 in einem Atemzug genannt, wobei “böse Gedanken” als erstes genannt werden. Dies ist kein Zufall, denn mit den Gedanken fängt es an. Nicht umsonst sagt Paulus (2.Kor 10:3-5), dass wir “Gedanken gefangen nehmen” und dass wir nicht gegen “Fleisch und Blut” kämpfen, sondern gegen unsichtbare Mächte: gefallene Engel, Oberbefehlshaber der unsichtbaren Welt, Fürsten der Finsternis und Dämonen. Bevor es zum tatsächlichen Mord kommt, werden schon lange vorher Mordgedanken im Verstand der Person. Oft haben wir uns gefragt: “Warum denke ich diesen Gedanken, ich bin doch ein Christ und diesen Gedanken will ich gar nicht denken!“. Gedanken können nur von Personen kommen, entweder von dir selbst, vom Heiligen Geist oder von unreinen Geistern. Du kannst davon ausgehen, dass wenn du Gedanken im Kopf hast, die du nicht denken willst, dass sie weder vom Heiligen Geist noch von dir kommen. Du denkst nur, was du auch denken willst. Der Heilige Geist respektiert deinen Willen und wird dich nicht vergewaltigen und dir nicht seine Gedanken aufzwingen. Es bleibt nur eine Quelle übrig: Der Gedanke, den Du nicht denken willst, der stammt vom Teufel – oder genauer gesagt, von seinen Dämonen. Wundert dich das? Wir leben in seinem Reich. Er ist der Fürst dieser Welt (Joh 12:31, Eph 2:2). Wir leben im feindlichen Gebiet und jeder Soldat der in feindliches Gebiet eindringt kann nicht damit rechnen, dass der Feind ihn in Ruhe lässt.
Ich möchte jetzt genau erklären, wie der Teufel vorgeht. Dies kann dein Leben retten. Lies es bitte genau durch, falls du dich angesprochen fühlst. Ich werde am Ende genaue Anweisungen geben, wie man dagegen vorgehen kann.
Der Haupttrick des Feindes ist immer derselbe: Er gibt dir seine Gedanken ein und hofft darauf, dass du nicht merkst, dass sie von ihm kommen und diese böse Gedanken als deine eigenen annimmst.
Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht, denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand. Jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Danach aber, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. ~ Jakobus 1:13-15)
Hier steht, dass jeder von seiner “eigenen Begierde” gelockt wird. Der Teufel gibt dir “Begierden” ein, über die Augen, die Ohren, die Gefühle und die Gedanken:
Die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert wäre um Einsicht zu geben ~ 1. Buch Mose 3:6
Diese Strategie ist alt, aber sie funktioniert. Dadurch, dass Eva sich mit dem Teufel unterhalten hat, konnte er eine Begierde nach der Frucht in ihr wecken. Diese Begierde war nicht nur sinnlich (sah, gut zu essen, Lust für die Augen), sondern auch intellektuell (Einsicht zu geben). Wenn wir nur lange genug die Gedanken des Teufels in unserem Kopf zulassen, werden seine Gedanken zu unseren eigenen Begierden, die uns verlocken und fortziehen werden.
Wenn wir die Quelle nicht erkennen und entlarven, dann werden wir die Gedanken als unsere eigenen annehmen und als Folge werden wir “Begierden” bekommen. Dann haben wir die Begierde “empfangen” und “gebären” die Sünde. Jakobus vergleicht dies mit dem schwanger werden und gebären. Jeder Same bringt Frucht nach seiner Art (1.Mose 1:11-12). Wenn wir die Gedanken des Feindes nicht entlarven, werden wir mit ihnen schwanger und das Kind, dass wir dann gebären, wird zuerst Sünde sein, und am Ende Tod.
Zuerst kommen diese Gedanken von außen an uns heran, wenn wir sie nicht erkennen, werden sie sich in uns festsetzen und am Ende werden die Dämonen durch diese Festungen in den jeweiligen Bereichen Macht über uns haben – wir sind dann nicht nur schwanger, sondern hochschwanger und es ist höchste Zeit, dass dieses “Kind” dass wir in unserem Herzen empfangen haben, abtreiben. Ich möchte noch genauer erklären, wie es dazu kommt:
Wisst ihr nicht, dass wem ihr euch hingebt als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht: entweder der Sünde zum Tod oder des Gehorsams zur Gerechtigkeit? ~ Römer 6:16
Zuerst kommt die Versuchung, meistens in Form eines Gedankens oder auch eines Gefühls (zum Beispiel ein plötzliches Gefühl der Furcht oder der Wertlosigkeit oder Verlassenheit). Zuerst ist unsere natürliche Reaktion ein Widerstand gegen den Gedanken, aber wenn wir ihn nicht erkennen, und annehmen, dann wird früher oder später zur Sünde kommen und wir werden fallen.
Anschließend bereut man seine Tat, leidet unter Anklage vom Teufel und bittet schließlich Jesus um Vergebung – und das Blut wäscht uns rein von aller Sünde und von aller Schuld.
Allerdings hat der Teufel gesehen, dass wir auf seinen Einfluss hereingefallen sind und er wird es genau in demselben Bereich nochmal versuchen. Und so werden wir wieder Fallen und um Vergebung bitten, wieder Fallen und wieder um Vergebung bitten. Irgendwann werden uns dann Gedanken kommen wie:
Und das Ergebnis dieser Einflüsterungen wird sein, dass du deinen Widerstand gegen die Sünde aufgibst. Du sagst dir: “Es hat doch sowieso alles kein Zweck, ich falle sowieso!”. Manchmal kleiden wir diesen Satz auch in geistlichere Sprache und sagen: “Ich kann sowieso nichts aus eigener Kraft machen, wenn, dann muss Gott etwas tun, ich gebe auf!”
Aber was wir da in Gedanken gesagt haben ist nichts anderes als: Ich gebe mich der Sünde hin.
Wir haben genau das getan, was in Römer 6:16 steht: Wir haben allen Widerstand aufgegeben und unsere Glieder der Sünde zum Gehorsam hingegeben. Wir haben unsere Glieder der Sünde (=dem Teufel, bzw seinen Dämonen) zum Gehorsam hingegeben. Ab diesem Moment, wo wir so etwas gedacht haben, werden wir absolut machtlos sein auf diesem Gebiet und keine Chance mehr haben, diese Sünde abzuwehren. In diesem Bereich haben wir den Dämonen Macht über uns gegeben. Ab diesem Moment ist die Sünde, die wir in diesem Bereich tun, nicht mehr fleischlich, sondern dämonisch. Wir haben eine Grenze überschritten und uns einer anderen Macht ausgeliefert (in diesem Bereich).
Was können wir dann tun?
1) Unsere erste Reaktion sollte immer sein, die Gedanken des Feindes zu entlarven und wissen, dass es nicht unsere Gedanken sind. Paulus tut genau das in Römer 7:20 und auch an anderen Stellen im Römerbrief. Er sagt, dass nicht er es tut, sondern die in ihm wohnende Sünde.
2) Wenn wir erkennen, dass jemand anders uns Gedanken eingibt, die wir nicht denken wollen, dann müssen wir diese Gedanken “gefangen nehmen”. Paulus schreibt davon in 2. Kor 10:3-5. Wie nehmen wir Gedanken gefangen? Wir beten nicht, dass Gott sie wegnimmt, denn Gott hat seinen Teil schon getan. Er hat am Kreuz die Macht besiegt, die diese Gedanken verursacht und uns alle Autorität gegeben. Als Mose vor dem Meer stand, die tödliche Ägypterarmee im Rücken, da schreit er zu Gott um Hilfe und Gott sagt ihm: “Was schreist du zu mir, benutze den Stab den ich dir gegeben habe!” Der Stab ist die Vollmacht im Namen Jesus. Wir müssen nicht zu Gott schreien, sondern direkt zu den Gedanken sprechen und ihnen gebieten zu verschwinden im Namen Jesus. Sie werden verschwinden.
3) Wenn wir allerdings die Grenze überschritten haben und unseren Widerstand aufgegeben haben, dann werden wir für die ersten beiden Schritte keine Kraft mehr haben. Denn jetzt sind wir hochschwanger und das Kind muss abgetrieben werden. Dazu sind zwei Schritte notwendig:
ERSTENS: Buße tun. Die Sünde bekennen und die Schuld. Sünde ist die Tat, Schuld ist die Ausrede für die Tat (z.B. wenn wir sagen: ich kann nichts tun, Gott muss alles tun. Dadurch geben wir Gott die Schuld für unsere Sünde. Das ist Schuld. Oder wenn wir uns herausreden: “Das tun doch alle!” Das ist Schuld (auch oft mit “Übertretung” übersetzt). Schuld gibt dem Teufel das Recht, in uns etwas zu tun. Jesus ist nicht nur für Sünde gestorben, sondern auch für unsere Schuld, für alle unsere Ausreden für die Sünde (Jesaja 53:5). Nach unser Buße wird das Blut Jesu alles zudecken.
ZWEITENS: Widerrufen und danach gebieten. Nachdem wir Buße getan haben, haben wir die Macht des Teufels in diesem Bereich gebrochen. Wir wiederrufen alle Bindungen, die diese Sünden über uns hatte. Wir müssen das tun, indem wir es laut aussprechen. Das Wort Gottes, dass wir in diesem Fall laut aussprechen wird so zum “Schwert des Geistes” (Eph 6, Hebr 4:12), dass von allen Bindungen in der unsichtbaren Welt losschneidet und Seele und Geist trennt. Anschließend müssen wir ihn nur noch den Feind herausschmeißen. Wir gebieten den Gedanken, dass sie uns verlassen. Wir sprechen zum Beispiel:
“Ich befehle dem Ehebruch im Namen Jesu, dass er jetzt gehen muss” oder “Perversion (Selbstbefriedigung, Pornographie, etc), Du musst jetzt gehen im Namen Jesu!”
Wir müssen das so direkt tun, denn Gott hat uns die Autorität über den Feind gegeben (Joh 1:12, Mk 16:17, Lk 10:19, Matth 10:1, Lk 9:1, Matth 10:8) und in der Bibel wird Sünde sehr oft personifiziert (unter anderem 1. Mose 4:7, Römer 6 + 7, Jak 1:15).
ACHTUNG! Wir können nur da gebieten und widerrufen, wo vorher Buße geschehen ist! Buße bricht die Macht des Teufels. Gebieten ohne Buße über Sünde und Schuld/Übertretung getan zu haben ist sinnlos.
Sehr häufig taucht folgendes Problem auf: Wenn eine Person sich in einem Bereich dem Feind zum Gehorsam ausgeliefert hat, dann kann sie selten den Glauben aufbringen, das alleine zu machen. Oft denkt diese Person, dass Gott ihr nicht vergeben kann, oder sie hat keine Hoffnung und kann die Errettung und das Licht nicht sehen. Ist das der Fall, so sollte eine andere Person, die auf diesem Gebiet Glauben oder Erfahrung hat, herbeigerufen werden. Dann sollte man zuerst um Weisheit bitten und glauben, dass Gott sie gegeben hat (Jak 1:5), danach sollte man den Heiligen Geist bitten, dass er von Sünde überführt und in die Wahrheit leitet, das macht er gerne, es ist eine seiner Aufgaben (Joh 16:8+13). Weiterhin sollte die andere Person die Waffenrüstung anziehen, denn es kann in solchen Situationen zu heftigen geistlichen Kämpfen kommen. Oft ist es nötig, dass die Person die Wahrheit der Bibel laut ausspricht (“Ich bin von Gott geliebt, ich bin wunderbar gemacht, usw…”).
Wenn wir dies getan haben, dann wird unser Herz wieder rein und alles Böse, was sich in unser Herz eingenistet hat, wird so herausgeschmissen. Es muss aber gar nicht soweit kommen. Wenn wir aufpassen, von wem welcher Gedanke (Gefühl, Vorstellung, usw) kommt, alles identifizieren und gefangen nehmen, dann wird es uns vor vielen Fehltritten bewahren.
Weiterhin müssen wir in einer beständigen Haltung der Demut leben. Das ist der allerbeste Schutz um ein reines Herz zu bewahren. Wir müssen sagen: “Ich bin schwarz, aber doch lieblich” (Hohelied 1:5). Unser Herz ist schwarz, böse, trügerisch und bäsartig (Jeremia 17:9), aber wenn wir dies erkennen und mit Gottes Urteil über uns übereinstimmen, dann findet Gott uns trotz unseres bösartigen Herzens “lieblich” oder “schön”, denn nichts liebt Gott mehr als eine bußfertige und demütige Haltung. Wir dürfen auch mit David beten, dass Gott unser Herz prüft (Psalm 139:23-24), er wird es tun! Gott hat David geliebt, trotz der vielen Sünden! Davids Herzenshaltung war einmalig! Er war immer bereit zur Buße, in Psalm 51:1 steht: “Dem Chorleiter” – Das bedeutet, dass der Chor das Lied öffentlich gesungen hat, indem David seine Sünde und sein schmutziges Herz bekennt! So hat das ganze Volk erfahren, was für Sünden ihr König getan hatte und was für ein böses Herz er hatte. David hat sich so gedemütigt, dass Gott später – trotz aller seiner Sünden – sagte:
Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der meinen ganzen Willen tun wird ~ Apg 13:22
BUCHEMPFEHLUNGEN
+ Das Herz des Lammes – Greg Violi
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]]>Wenn man die Errettung nur auf die Wiedergeburt beschränkt, dann verliert man einen wesentlichen Teil des Evangeliums. Errettung beginnt mit der Wiedergeburt, ist aber mehr als die Wiedergeburt und ist das Ziel des Glaubens. Die Wiedergeburt ist lediglich ein Teil der Errettung, es ist nämlich die Errettung vor dem Zorn Gottes. Wir haben aber anhand einiger Verse deutlich gemacht, dass wir von vielen anderen Dingen errettet werden müssen: Von der Sünde, von unserem schlechten Charakter, von dem Weltsystem, usw – wir müssen vor jeder akuten Gefahr, die auf uns Christen zukommt, gerettet werden. Man kann den Begriff “Errettung” auch mit “Befreiung” übersetzen, was ich persönlich viel besser finde, da man es dann nicht sofort mit der Wiedergeburt gleichsetzt oder verwechselt. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Errettung unser Ziel ist.
Ich möchte jetzt aufzeigen, wie man in den Genuß der Errettung oder Befreiung kommt. Dazu einige Verse:
Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund aber wird bekannt zur Errettung – Römer 10:10
Glaube beginnt also im Herzen (siehe auch Markus 11:23, Lukas 8:12, Lukas 24:25) und das bleibt zunächst für die Umwelt unsichtbar. Niemand kann mir äußerlich ansehen, ob ich in meinem Herzen glaube oder nicht, wir können den Menschen nicht ins Herz schauen. Damit der Glaube aber für die Umwelt sichtbar wird, muss ein “Werk des Glaubens” geschehen, denn Glaube ohne Werke ist tot. Und das allerkleinste Werk, dass jemand tun kann, um seinen Glauben sichtbar zu machen, ist das bekennen mit dem Mund. Erst wenn dieses Werk dazukommt, wird der Glaube eine sichtbare Auswirkung in der Welt haben. Errettung ist immer etwas konkretes und erfahrbares. Ich kann glauben was ich will, aber wenn ich es nicht mit dem Mund bekenne (oder ein anderes Werk folgen lasse) werde ich keine Befreiung und Errettung erleben. Deswegen ist es so wichtig, dass wir die Dinge laut beim Namen nennen und vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt aussprechen. Deswegen werden wir echte Befreiung von Sünde erst dann erleben, wenn wir anfangen unsere Schuld und Sünde mit dem Mund zu bekennen.
Ein sehr treffendes Beispiel ist die Begebenheit in der Apostelgeschichte, wo Petrus und Johannes den Gelähmten an der Tempelpforte antreffen, der sie um ein Almosen bittet. Petrus antwortet ihm:
Silber und Gold habe ich nicht, aber was ich habe gebe ich dir: In dem Namen Jesu Christi, des Nazaräers, stehe auf und gehe umher!” – Apg 3:6
Petrus hat Glauben in seinem Herzen, das wird durch seine Worte sichtbar, aber noch passiert hier überhaupt nichts, der Gelähmte ist immer noch gelähmt. Erst als Petrus mit seinen Händen eingreift wird der Glaube sichtbar und der Gelähmte wird von seiner Krankheit errettet:
Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich aber wurden seine Knöchel stark – Apg 3:7
Bei vielen Dingen reicht es aus, um mit dem Mund zu bekennen, aber manchmal ist auch ein größeres Werk erforderlich. Mit dem Mund bekennen ist des geringste Werk, das wir aus unserem Glauben heraus tun können. Das Prinzip dahinter ist immer gleich: Glaube ohne Werke ist tot. Wenn du dich bekehrst, aber dich nicht dazu bekennst vor anderen Menschen, so wirst du das Ziel der Errettung (und die ganzen Segnungen) nie erreichen. Wenn Du den Menschen helfen willst und im Herzen dafür Glauben hast, wird trotzdem solange nichts passieren, bis du nicht ein Werk des Glaubens tust. Glaube ohne Werke ist tot. Ein Vogel kann nur mit zwei Flügeln fliegen, einer der Flügel heißt Glaube, der andere (Glaubens-)Werke. Möchtest Du errettet werden, so musst du zuerst Glauben, und danach zumindest mit dem Mund bekennen, sonst wird die Errettung in deinem Leben nicht sichtbar werden.
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]]>Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. (Markus 16:16)
Noch ein weiteres Beispiel, ein klassischer Vers, der nur dadurch “schwierig” wird, dass man nicht genau weiß, was mit “Errettung” gemeint ist:
Darum, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch vielmehr in meiner Abwesenheit, vollendet eure Errettung mit Furcht und Zittern. (Phil 2:12)
Ist Errettung gleich Wiedergeburt?
Wenn man “Errettung” mit der Wiedergeburt gleichsetzt, dann erzeugen diese Verse ein Problem. Aber dass mit der Errettung nicht die Wiedergeburt gemeint ist, lässt sich leicht aus der Bibel nachweisen. Das griechische Wort “soteria” oder das entsprechend verwandte Verb “sozo” werden in der deutschen Bibel nicht sehr einheitlich übersetzt (im Gegensatz zur King James, wo das Wort meistens mit “salvation” oder “to save” übersetzt wird), sondern sehr oft mit folgenden Begriffen und Zusammenhängen übersetzt:
Im hebräischen gibt es einen Begriff, der genau dasselbe Bedeutungsfeld hat und in genau demselben Kontext im Alten Testament benutzt wird. Dieser Begriff wird zufällig mit genau denselben Worten übersetzt: Heilung, Gesundheit, Hilfe, Befreiung, Errettung, Wohlergehen, usw. Dieser Begriff lautet: yeshu‛ah. Geht uns da ein Licht auf? Spätestens jetzt sollte jedem die Wichtigkeit dieses Begriffes klarwerden. Was bedeutet “yeshu‛ah” oder eingedeutscht Josua/Jesus? Es bedeutet Errettung, Befreiung, Wohlergehen und noch vieles mehr. Jesus Christus heißt auf hebräisch yeshu‛ah hamashiach, wörtlich: Ein gesalbter, also vollmächtiger Erretter – jemand der wirklich die Kraft dazu hat, von etwas zu erretten. Man kann Errettung nur von einer einzigen Person erwarten: von Jesus Christus. Er ist der einzige der wirklich fähig ist, jemanden zu retten, egal wovon, seien es Drogen, Gewalt, Ärger, Minderwertigkeitskomplexe, Dämonen, Krankheiten, Hunger, Gericht, Süchten, Versagen usw. Errettung beinhaltet die Wiedergeburt, bedeutet aber mehr. Errettung beginnt erst mit der Wiedergeburt.
Errettung ist immer konkret und praktisch
Jetzt sind wir schon beim nächsten wichtigen Punkt: Man wird immer “von etwas” errettet. Bei unser Wiedergeburt werden wir vor dem Zorn Gottes gerettet. Im Prozess der Heiligung werden wir von unserem Charakter und unserem verdorbenen, stolzen Selbst errettet. Die Israeliten wurden, nachdem sie aus Ägypten auszogen (was ja ihre “Bekehrung” typisiert) von der ihnen nachfolgenden Armee der Ägypter errettet, indem sie durch das geteilte Meer zogen (und die Armee Pharaos darin ersoff). Errettung ist immer ein konkreter Begriff, eine abstrakte Errettung gibt es nicht. Man wird immer von etwas gerettet, von Sünden, Charaktereigenschaften, Süchten und Bindungen, Krankheiten und vielem mehr.
Errettung ist das Ziel, nicht der Anfang.
Da wir bereits gesehen haben, dass Errettung mehr ist als nur die Wiedergeburt. Es steht mehrfach im Neuen Testament, dass die Errettung das Ziel ist und nicht der Anfang. So schreibt Petrus zum Beispiel an die Christen folgende Verse:
Indem ihr das Ziel eures Glaubens, die Errettung der Seelen davontragt. (1. Pe 1:9)
Er schreibt hier, dass es ein Ziel der bereits gläubigen ist, dass ihre Seelen errettet werden. Das bedeutet nicht, dass sie ständig um ihre Gerechtigkeit vor Gott zittern müssen und sich fragen müssen, ob sie noch Christen sind oder nicht, es bedeutet viel mehr, dass die Seelen der Christen von allem Übel befreit werden, von aller Sünde, von allem, was sie von Gottes Gegenwart fernhält und von allem was im Gegensatz zum heiligen Gott steht. Sünde ist eine Bedrohung für uns, von der wir errettet werden müssen (vor allem, wenn es Sünden sind, die uns beherrschen, über die wir keine Macht haben, Versuchungen, denen wir nicht widerstehen können). Diese Verse werden viel klarer, wenn man anstatt Errettung den Begriff “Befreiung” benutzt, was genauso legitim ist. Mit dieser Aussage steht Petrus nicht alleine da:
Deshalb leget ab alle Unsauberkeit und alles Überfließen von Schlechtigkeit, und empfanget mit Sanftmut das eingepflanzte Wort, das eure Seelen zu erretten vermag. (Jak 1:21)
Hier sehen wir, dass die Befreiung der Seelen von “Unsauberkeit” und “Schlechtigkeit” im Zusammenhang mit der Errettung steht. Mit “Seele” ist genau das gemeint, was einen Menschen auszeichnet und einzigartig macht, sein Charakter, seine Persönlichkeit, sein Wille, seine Gefühle, sein Denken, sein Verstand, sein Selbst und sein Herz.
Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen zum Verderben, sondern von denen, die glauben zur Errettung der Seele. (Hebr 10:39)
Auch dieser Vers (wie die vorigen) richtet sich an Christen, Menschen die bereits wiedergeboren sind, denen die Sünden vergeben sind und in Gottes Augen gerecht sind. Selbst Paulus schreibt, dass die Errettung ein Ziel ist:
Denn Gott hat uns nicht zum Zorn bestimmt, sondern zur Erlangung der Errettung (1. Thess 5:9)
Wenn die Errettung ein Ziel ist, was die Gläubigen erreichen und anstreben sollen, dann muss damit mehr gemeint sein, als nur die Wiedergeburt. In anderen Versen wird von der Errettung als eine zukünftige Hoffnung gesprochen (1. Thess 5:8) oder als ein Erbe (Hebr 1:14). Die Errettung ist der Beginn der Heiligung, es ist der Prozess, indem wir Jesus ähnlicher werden. Wenn wir wiedergeboren sind, dann sind wir zumindest vor dem Zorn Gottes errettet – das ist aber noch nicht das Ziel, denn Gott hat größeres im Sinn als uns nur zu “vergebenen Sündern” zu machen. Im nächsten Teil werde ich ganz praktisch erklären, was wir dafür tun müssen um errettet zu werden.
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]]>Wie vorher angekündigt folgt jetzt die ausführliche Erklärung des Zusammenhangs zwischen Glauben und Werke. Die biblische Grundlage für diese Glaubensgrundkurs – Einheit ist der Vers aus dem Jakobusbrief und als Illustration dient ein Beispiel aus der Apostelgeschichte:
So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot. (Jakobus 2:17)
Willst du aber erkennen, du eitler Mensch, daß der Glaube ohne Werke fruchtlos ist? (Jakobus 2:20)
Ich möchte hier erklären, was diese Werke sind und wie Werke den Glauben “lebendig” machen. Hinter der Aussage aus Jakobus steht ein wichtiges Prinzip, was in der ganzen Bibel immer wieder zu finden ist. Nur ein Beispiel dafür ist die Begebenheit aus Apostelgeschichte:
Und es wurde ein Mann herbeigebracht, der lahm war von Mutterleib an, den man täglich an die Pforte des Tempels, welche man «die Schöne» nennt, hinsetzte, damit er von denen, die in den Tempel hineingingen, ein Almosen erbitte. Als dieser Petrus und Johannes sah, die in den Tempel hineingehen wollten, bat er sie um ein Almosen. Petrus aber samt Johannes blickte ihn an und sprach: Sieh uns an! Er aber achtete auf sie in der Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen. Da sprach Petrus: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth, stehe auf und wandle! Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Und sogleich wurden seine Füße und seine Knöchel fest, und er sprang auf und konnte stehen, ging umher und trat mit ihnen in den Tempel, wandelte und sprang und lobte Gott. Und alles Volk sah, wie er umherging und Gott lobte. (Apg 3:2-9)
Wir sehen hier, das Petrus den Glauben hatte, denn er sagt “was ich habe, gebe ich dir”. Aber dass Petrus den Glauben hatte, hat den Mann noch nicht gesund gemacht. Er lag immer noch da, seine Gelenke und Muskeln waren immer noch nicht funktionsfähig. Erst als Petrus ein Werk tut, nämlich den Kranken bei der Hand anfassen und hochziehen, da passiert es: “und sogleich wurden seine Knöchel fest…“. Erst als Petrus das Werk tat, wurde der Glaube “lebendig” und errettete den Kranken von seiner Krankheit. Wir finden diesen Zusammenhang ganz oft bei Mose: Als erstes spricht Gott zu Mose sein Wort (Wir erinnern uns daran, dass Glaube durch das Hören von Gottes Wort entsteht, aber damit dieser in uns entstandene Glaube auch lebendig und wirksam wird, muss noch die Tat folgen. Deswegen folgt als zweites dann, dass Mose seinen Stab nimmt, und auf den Felsen, die Quelle, das Meer usw. schlägt. Das Schlagen eines Felsen mit einem Holzstock ist eine ziemlich nutzlose Sache und daher ist das Werk allein ohne Glauben absolut nutzlos. Aber nicht das Werk ist die Grundlage, sondern der Glaube, der durch das Hören der Stimme Gottes zu uns gekommen ist.
Glaube an sich ist eine übernatürliche Sache, es ist etwas aus der unsichtbaren Welt. Damit dieser Glaube in unserer sichtbaren Welt aktiviert wird, muss eine Handlung im Natürlichen/Sichtbaren folgen. Dieser Zusammenhang wird in Römer 10 erklärt:
Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Munde wird bekannt zur Errettung (Röm 10:10)
Ich möchte hier kurz auf den Begriff “Errettung” hinweisen. Dieser Begriff wird oft falsch verstanden. Das griechische Wort “soteria” wird sehr verschieden übersetzt, in der Elberfelder oft mit “Heil”, in der Scofield mit “Errettung” und bei Luther manchmal mit “Seligkeit”. Die Bedeutung dieses Begriffs ist sehr weit, das Problem ist, dass wir den Begriff ausschließlich mit der “Wiedergeburt” gleichsetzen, was auch nicht immer falsch ist, denn die Wiedergeburt ist eine “Errettung” von dem Zorn Gottes. Allerdings benutzt der Heilige Geist diesen Begriff im Neuen Testament noch auf ganz andere Arten. So sagt Jesus desöfteren, nachdem er einen Kranken geheilt hat, dass er jetzt erettet oder befreit ist. Mann kann diesen Begriff genausogut auch mit “Befreiung” übersetzen. Paulus benutzt diesen Begriff, als er auf dem Weg nach Rom in den gefährlichen Sturm gerät und sagt den Schiffsleuten, dass sie essen sollen, damit sie errettet werden. Errettung bezieht sich immer auf irgendetwas. Man wird von einer Sache gerrettet – z.B. vom Zorn Gottes, von einer Krankheit, von einer natürlichen Gefahr, von Feinden, aus der Not. Dieser Begriff bedeutet viel mehr, als nur die Wiedergeburt, es steht z.B. an vielen Stellen, dass die Errettung das Ziel des Gläubigen ist und nicht nur mit der Wiedergeburt gleichzusetzen ist (Mk 16:16, Jak 1:21, Röm 1:16, 1.Thess 5:9, 1. Kor 15:2, Phil 2:12, 1.Petr 1:5, Röm 5:10).
In den Versen aus Römer 10 steht, dass mit dem Herzen geglaubt wird zur Gerechtigkeit – dies bedeutet, dass der Glaube eine für uns unsichtbare Grundlage ist, die aber vor Gott gilt. Wenn wir mit dem Herzen glauben, wird uns das zur Gerechtigkeit angerechnet. Aber es wird unser Leben noch nicht verändern – Es passiert nur etwas in der unsichtbaren Welt, in der sichtbaren Welt wird noch nichts zu sehen sein. Wenn wir ein sichtbares Resultat des Glaubens erleben wollen, dann fehlt uns noch eins: Mit dem Mund wird bekannt zur Errettung (Befreiung). Damit hier im Sichtbaren etwas geschieht, muss ein Werk folgen. Der Glaube muss sich mit Werken verbinden, sonst ist er an sich selbst tot. Das allerkleinste Werk, dass wir tun können ist das Bekennen mit dem Mund, das Aussprechen dessen, was wir Glauben. Und oft reicht das auch schon als Werk aus (aber nicht immer). Wenn wir mit dem Herzen glauben, ist das das Fundament im Übernatürlichen, wenn wir daraufhin ein Werk folgen lassen, wird im Natürlichen etwas geschehen, eine Errettung von irgendetwas.
Aus diesem Grund finden wir bei so vielen älteren Evangelisten und Männern Gottes immer wieder die Aufforderung laut zu beten, die Sünden zu bekennen, oder auf einen Aufruf eine Tat folgen zu lassen (z.B. das “Nach-vorne-Kommen”, usw). Spurgeon, Finney, Torrey und viele andere hatten erkannt, dass der Glaube ohne Werke tot ist und keine Veränderung mit sich bringt.
Wenn Du also eine Verheißung Gottes erfahren hast und der Glaube dadurch zu dir gekommen ist, dann zögere nicht lange und lass ein Werk folgen. Wenn der Heilige Geist dich im Herzen von Sünde überführt, dann warte nicht lange und bekenne diese Sünde laut vor einem Bruder. Wenn Du durch eine Predigt überführt wirst oder angesprochen bist, dann warte nicht lange, sondern bete laut vor der ganzen Versammlung, öffne deinen Mund, damit du von der Sünde errettet wirst und Veränderung in deinem Leben geschieht. Wenn der Heilige Geist dich von deinem Stolz überführt, dann lass ein Werk der Demut folgen, z.B. indem du versuchst, deine Vergehen wieder gut zumachen oder indem Du einem Bruder die Füße wäscht. Das wird dein Leben verändern.
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]]>1) Glaube kommt
Bevor wir klären, was Glauben ist, müssen wir vorher die Passivität brechen, die auf diesem Gebiet vorherrschend ist. Wenn Du merkst, dass Du keinen Glauben hast, dann kannst Du dich nicht auf dieser Erkenntnis ausruhen. Gott lässt Dir ausrichten, dass Glaube kommen kann, wenn er nicht da ist:
Glaube kommt durch das Hören, das Hören aber aus dem Wort Gottes. (Röm 10:17)
Dies ist eine gute Nachricht: Glaube kommt. Hast Du keinen Glauben, dann lautet die Gute Nachricht für dich: Glaube kann zu dir kommen. Du musst nicht in deinem glaubenslosen Zustand bleiben. Glaube kommt. Wenn Jesus dich fragt, welche Werke Du vorzuweisen hast, ob durch dich Menschen geheilt, befreit oder gerettet wurden und Du dich rechtfertigst indem Du sagt: “Ich hatte nicht den Glauben dazu” – dann wird Gott dich darauf hinweisen, dass es in deiner Verantwortung lag, den Glauben zu bekommen. Glaube kann kommen – auch zu Dir!
2) Durch das Hören
Wir lesen diesen Vers oft oberflächlich und denken: Naja, dann muss ich halt mehr die Bibel lesen um mehr Glauben zu bekommen. Aber da steht nicht geschrieben: “Glaube kommt durch das Lesen”, sondern “Glaube kommt durch das Hören”. Dies ist ein Unterschied, den ich schon in der zweiten und dritten Lektion angedeutet habe. Viele haben auf diesen Vers hin vermehrt die Bibel gelesen und auf diese Weise haben sie Wissen bekommen, aber keinen Glauben. Daraufhin haben sie den Vers mit ihrer Erfahrung verglichen, ihn für unwahr befunden und innerlich verworfen (natürlich geschieht dieser Vorgang unbewusst, da wir ja alle wissen, dass die Bibel wahr ist und wir so nicht mit der Bibel umgehen dürfen. Aber das verhindert nicht, dass wir es unbewusst trotzdem so machen. Unser Leben verklagt uns in dieser Hinsicht und lässt uns keine Ausrede). Wissen kommt durch das Lesen, Glaube kommt durch das Hören. Aber was sollen wir denn hören? Und wie kommt das Hören? Da steht doch klar, dass das Hören aus dem Wort Gottes kommt – also aus der Bibel. Diese Gedanke hört sich logisch an, ist aber knapp daneben. Ich kann euch versichern, dass Paulus nicht an “Die Bibel” dachte, als er diese Worte schrieb. Wenn Paulus, Petrus und Johannes über das “Wort Gottes” schrieben, dann war für sie klar, was das bedeutet: Christus. Das Wort Gottes ist eine Person, kein Buch. Werten wir dadurch die Bibel ab? Niemals. Aber wir verhindern diesen schrecklichen Irrtum, dass wir zu einem Buch kommen, anstatt zu einer lebendigen Person, Jesus Christus und wir sind nicht die ersten, die diesen Fehler gemacht haben:
Ihr erforschet die Schriften, weil ihr meinet, darin das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir zeugen. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu empfangen. (Joh 5:39-40)
Ein Buch kann mich nicht retten, befreien oder heilen. Noch nie hat ein Buch irgendjemand geheilt oder befreit oder gerettet. Das kann nur jemand, der auch wirklich lebendig ist und die Kraft dazu hat. Natürlich wurden viele durch ein Buch gerettet, geheilt oder befreit. Aber es war nicht das Buch, das war nur das Werkzeug, wenn jemand frei wurde, dann durch Christus. Jesus sagt an anderer Stelle, dass uns “die Wahrheit” freimachen wird, aber gleichzeitig lässt er uns wissen, dass Er selber die Wahrheit in Person ist. Es ist immer eine lebendige Person, Jesus Christus. Genauso ist das Wort Gottes eine Person und kein Buch. Das Buch, das wir haben, zeugt von dem Wort Gottes, aber es ist nicht das Wort Gottes. Für alle, die dies nicht glauben wollen, denen sei diese Bibelstelle gegeben, wo ganz am Schluss der Bibel diese wichtige Offenbarung in einer unheimlichen Deutlichkeit und Klarheit gesagt wird:
Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt der Treue und Wahrhaftige; und mit Gerechtigkeit richtet und streitet er. Seine Augen sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupte sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Und er ist angetan mit einem Kleide, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: Das Wort Gottes. (Offb 19:12-13)
Jesus Christus hat einen Namen, dieser Name heisst: Das Wort Gottes. Niemand als Christus selbst kennt und versteht die volle Bedeutung dieses Namens. Wir wissen den Namen, aber wir kennen ihn nicht. Den Namen Das Wort Gottes zu kennen heisst Christus zu kennen. Jetzt steht aber in den Versen aus Offenbarung das griechische Wort “logos”, in Römer 10:17 das Wort “rhema”. Letzteres bedeutet ein unmittelbar gesprochenes Wort, das eine ganz bestimmte Bedeutung hat. Wenn wir in der Bibel vom “logos” lesen, dann ist immer die Person Christus gemeint, aber “logos” muss nicht unbedingt ein gesprochenes Wort bedeuten, sondern es hat einen riesigen Bedeutungsumfang. Natürlich meint Paulus auch in Römer 10:17 die Person Christus, denn nur Personen sprechen Worte. Bücher, Gegenstände und andere tote Sachen können nicht sprechen und man kann sie nicht hören. Glaube kommt durch das Hören, und man hört dann etwas, wenn eine Person etwas spricht.
David spricht in Psalm 119 (Verse 49, 81, 114, 147 und viele andere) dass er auf Gottes Wort “harrt” (auf deutsch “wartet”). Er spricht davon, dass er darauf wartet, dass das Wort “zu ihm kommt”. Es dauert manchmal eine Zeit, bis das Wort Gottes zu uns kommt. Es kommt nicht sofort beim Lesen. Von den Propheten lesen wir oft, dass das Wort Gottes zu ihnen “geschah” oder “ereignete”. Es war ein Ereignis, wenn das Wort Gottes zu den Propheten kam (1. Sa 15:10, 2. sa 7:4, 1. Kö 6:11, Jer 1:4, 11 usw). Dies ist das Rhema Gottes, das uns geschieht, wenn wir Gott zu uns reden hören. Wir hören es normalerweise nicht mit unseren physischen Ohren, sondern mit unseren geistlichen Organen nehmen wir es wahr. Oft kommt das Rhema Gottes zu uns in Gedanken, manchmal plötzlich und unmittelbar, manchmal als ein Prozess, wo es anfangs nur eine undeutliche Ahnung ist, sich dann aber immer eindringlicher in uns festsetzt, bis wir selber überrascht sind, dass wir es noch nicht früher so erkannt haben. Haben wir im Nachhinein oder auch sofort erkannt, dass Gott zu uns gesprochen hat, so müssen wir uns entscheiden: Nehmen wir das als Gottes Sprechen zu uns an oder nicht? Wenn wir es als Gottes Rhema annehmen, dann haben wir so gehört, dass Glaube zu uns gekommen ist. In dem Moment, wo uns bewusst wird, dass Gott zu uns gesprochen hat, dass er uns etwas klar gemacht hat, in genau diesem Moment ist Glaube zu uns gekommen, denn wir glauben dem, was wir soeben gehört und erkannt haben. Glaube kommt nicht durch das Lesen, sondern durch das Hören. Das Hören kommt sehr oft durch das Lesen der Bibel, aber es kann auch anders kommen, zum Beispiel wenn andere Christen zu uns reden, im Gebet oder im Nachdenken, ja sogar im Schlafen, wenn Gott durch Träume zu uns redet. Wichtig ist, dass wir Gottes Sprechen als das erkennen, was es wirklich ist: Es sind die unfehlbaren Worte des Allmächtigen Gottes, wenn wir das erkannt haben, dann ist Glaube zu uns gekommen, denn wir haben richtig gehört. Wenn wir allerdings mit einem Ohr auf Gottes Reden hören und mit dem anderen Ohr auf das Reden Satans (durch die Welt, andere Menschen, usw) dann treffen in unserem Verstand zwei Ströme aufeinander, die durch beide Ohren in uns hineingekommen sind. Das Ergebnis wird Verwirrung und Unglaube sein. Satan wird nie sagen: Ja, dass ist wirklich Gottes Stimme gewesen, denn er weiss, dass durch das Hören Glaube zu uns kommt. Wir müssen Gottes Reden als Wahrheit anerkennen und alles andere bewusst verwerfen.
3) Was ist also Glauben
Wenn wir dieses Prinzip verstanden haben, dann haben wir auch verstanden, was Glauben wirklich ist. Glauben ist keine mysteriöse magische Kraft, denn Glauben ist immer an das Wort Gottes gebunden (durch das Hören). Es gibt keinen vom Wort Gottes unabhängigen Glauben, denn Glaube kann nur aus dem Wort Gottes entstehen. Das bedeutet in der Praxis: Wir können nicht “einfach so” glauben, wir glauben immer “an etwas”. Wenn Gott zu uns sagt, dass dieses oder jenes geschehen wird, so glauben wir an seine Verheissung. Hat Gott nichts zu uns gesagt, können wir auch nicht glauben. Aber in der Bibel haben wir unzählige Verheissungen, durch die Gott zu uns reden will – und er will es wirklich. Ich kann nur glauben, wenn ich ein Versprechen von Gott habe – und diese Versprechen finde ich zuallererst in der Bibel. Das ist und bleibt der einfachste Weg. Aber ich wende die Verheissungen der Bibel nicht mechanisch-logisch an, sondern dies alles geschieht innerhalb einer Beziehung. Ich ehre Gott, wenn ich von ihm erwarte, dass er seine Verheissungen auch erfüllt:
Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muß glauben, daß er ist, und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist. (Hebr. 11:3)
Gott verlangt von uns dies “Vertrauen” (ein anderes Wort für Glauben), dass wir von ihm erwarten, dass er sich an sein geschriebenes Wort bindet, dass er seine Verheissungen verwirklicht. Hier steht, dass zwei Dinge notwendig sind, um Gott zu gefallen: Zuerst müssen wir glauben, dass er da ist, zweitens müssen wir von ihm eine Belohnung erwarten. Wie oft haben wir die falsche Einstellung und wagen nicht, etwas von Gott zu erwarten? Stellt euch einen Vater vor, der von der Arbeit nachhause kommt und seine Kinder in den Arm nehmen will, aber seine Kinder wagen es nicht, im Nahe zu kommen, stattdessen halten sie Abstand und sagen: “Rühr uns nicht an, wir sind nicht würdig”. Das ist völlig absurd und kein normaler Vater wünscht sich so etwas. Es gefällt Gott, wenn wir Dinge von ihm erwarten. Wenn also in der Bibel steht, dass denen die glauben, bestimmte Zeichen nachfolgen werden (Markus 16), so müssen wir von Gott diese Zeichen erwarten wenn wir uns ihm nahen wollen und ihm gefallen wollen. Wenn uns andere Christen sagen: “Das ist aber zu vermessen, diese Zeichen zu erwarten”, so wissen wir, dass dies dem Wort Gottes widerspricht, denn Gott sagt genau das Gegenteil. Es ist niemals der Heilige Geist, der so zu uns spricht, sondern der andere Geist. Auf wen trifft diese Verheissung zu? Auf die, die glauben. Dazu gehört jeder Christ. Aber nicht jeder Christ naht sich Gott auf die Weise, die er angeordnet hat und die ihm gefällt. Nicht jeder Christ erwartet, dass Gott ihn mit diesen Zeichen belohnen wird. Natürlich gibt es noch viel mehr Zeichen, die uns nachfolgen werden. Ich habe die vier Zeichen aus Markus 16 nur exemplarisch herausgegriffen. Wir haben unzählige Verheissungen. Im Hebräerbrief wird dies besonders betont:
Wir wünschen aber, daß jeder von euch denselben Fleiß bis ans Ende beweise, entsprechend der vollen Gewißheit der Hoffnung, daß ihr ja nicht träge werdet, sondern Nachfolger derer, welche durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben. (Hebr 6:11-12)
Hier steht, dass Gott sich das wünscht, dass wir einen Fleiß an den Tag legen, wenn es darum geht, die Verheissungen zu ererben. Gott wünscht sich so eine Haltung – entsprechend der vollen Gewissheit der Hoffnung – das bedeutet im vollsten Vertrauen, dass Gott zu seinen Verheissungen stehen wird und sein Wort erfüllen wird. Wir sollen Nachfolger derer werden, die die Verheissungen geerbt haben – durch Glauben und Geduld. Und warum sollen wir fleissig den Verheissungen nachjagen? Damit wir nicht träge (faul) werden. Wenn Du geistlich faul bist, dann ist es wahrscheinlich schon sehr lange her, dass Gott in deinem Leben eine Verheissung erfüllt hat. Du sollst fleissig von Gott erwarten, dass er seine Verheissungen erfüllt und in deinem Leben sichtbar macht, Du sollst diesen Verheissungen durch Geduld und Glauben ererben. Auf diese Weise wird sich dein Glaube vermehren.
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