the road less travelled » Auslegung http://hrichert.de Verwundert euch und entsetzt euch, denn ich tue ein Werk in euren Tagen - ihr würdet es nicht glauben, wenn man es erzählte ~ Habakuk 1:5 Sun, 03 Jul 2011 10:03:47 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.4 Jesus und Judas http://hrichert.de/2008/jesus-und-judas/ http://hrichert.de/2008/jesus-und-judas/#comments Tue, 19 Aug 2008 19:23:24 +0000 Helm77 http://hrichert.de/?p=357 Weiterlesen No related posts.]]> Aus der Beziehung zwischen Jesus und Judas werden ein paar grundlegende Dinge sichtbar, die einigen von meinen Lesern wahrscheinlich helfen werden:

Jesus antwortete: Der ist’s, dem ich den Bissen eintauchen und geben werde. Und er taucht den Bissen ein und gibt ihn dem Judas, Simons Sohn, dem Ischariot. Und nach dem Bissen, da fuhr der Satan in ihn. Da spricht Jesus zu ihm: Was du tun willst, das tue bald! (Joh 13:26-27)

Da nun jener den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. (Joh 13:30)

Jesus wusste, dass Judas ihn verraten würde. Wir lesen von Jesus, dass er erkannte, was im Herzen der Menschen war (Mat 9:4, Lk 2:35, Lk 5,22). Dies ist – nur mal so nebenbei erwähnt – ein Hinweis auf seine göttliche Natur, denn es steht (unter anderem) in Jeremia 17 und in Korinther 4 dass nur Gott erkennt, was in den Herzen der Menschen ist. Jesus wusste genau, was sich im Herzen von Judas abspielte: seine Zweifel, seine Vorhaben, die Finsterniss und Verwirrung. Aber trotz dieses Wissens um die Sünde in Judas (und um seine “Fleischlichkeit”) hat er in seinem Verhalten Judas gegenüber keinen Unterschied gemacht:

- Er hat Judas zusammen mit den 12 Vollmacht gegeben, Kranke zu heilen, Dämonen auszutreiben und das Reich Gottes zu predigen und ihn ausgesandt in die Dörfer.

- Er hat Judas ein zweitesmal mit den 70 Jüngern ausgesandt, wiederum als ein Botschafter des Reiches Gottes, mit derselben Vollmacht.

- Er hat mit Judas das Abendmahl gehalten, d.h. er hat mit Judas die engste Form der Gemeinschaft gehabt, die man in dieser Zeit mit Gott auf der Erde haben kann.

Jesu Liebe hat die Menge der Sünden, die in Judas waren zugedeckt (1. Petrus 4:8). Um das nocheinmal klarzustellen: Jesus hatte kein Problem mit Judas, obwohl Judas in Sünde lebte, obwohl er “fleischlich gesinnt” war usw. Wir dagegen haben Probleme mit Menschen, die nicht unsere Lehrauffassung vom Christentum teilen, wir haben Probleme mit Menschen, die unserer Ansicht nach fleischlich gesinnt sind, wir haben Probleme mit Menschen, die in Sünde leben. Jesus dagegen hielt sich fast nur unter solchen “kranken” Menschen auf (Sündern, Huren, Zöllner, Besessene, usw) und diese Menschen haben ihn in seinem Wirken nicht beeinträchtigt.

Warum war das so? In Johannes steht ganz genau, warum Jesus kein Problem mit irgendetwas hatte:

…,denn der Fürst der Welt kommt und hat nichts in mir (Joh 14:30)

In Jesus war nichts, was auf die Fehler der Menschen reagierte. Wenn wir in unserem Herzen Dreck haben, dann wird der Fürst der Welt durch die Sünden und Fehler anderer Menschen diesen Dreck in unserem Herzen “aufwirbeln” und dann werden wir ein Problem mit den Menschen haben. Wir werden diese Menschen als “Hindernisse” betrachten und vielleicht sogar als Feinde. Dieser “Dreck” in uns ist nichts anderes als Stolz und unser Fleisch, es reagiert magnetisch auf die Fehler und Sünden der anderen. Es ist der Teil des Herzens, durch das der Teufel in uns wirken kann, es sind die Räume in unserem Herzen, wo wir dem Teufel Raum gegeben haben (Epheser 4:27), die Operationsbasis des Feindes. In Jesus hatte er aber nichts gefunden, so dass er IN IHM nichts verursachen konnte. Selbst in den schlimmsten Folterungen und Todesleiden hatte Jesus keinen Hass für die Menschen, die ihm das antaten, sondern im Gegenteil er sagte:

Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!

Jesus sah die Menschen niemals als Feind, er hatte nur einen Feind, und das war der Fürst dieser Welt. Die Menschen sind nur der Knüppel, mit dem der Teufel auf uns einschlägt. Wenn wir mit einem Knüppel verprügelt werden, so sind wir nicht auf den Knüppel sauer, sondern auf den, der uns mit diesem Knüppel schlägt. Wenn aber in uns etwas ist, was durch das Schlagen erregt wird, dann werden wir auf die Menschen sauer sein, anstatt auf den wahren Feind. Die Folge ist, dass wir die Menschen noch weniger lieben können und somit noch weniger von Gott für Nutzen sind.

In der Beziehung, die Jesus gegnüber Judas hatte, sehen wir Gottes wahre Natur. Jesus liebt seine Verräter. Obwohl er weiß, dass Judas ihn verraten wird, behandelt er Judas genauso wie alle anderen Jünger. Jesus schmeißt Judas nicht aus der Gemeinschaft hinaus. Wir würden solche Menschen gar nicht erst zum Abendmahl zulassen oder wir würden uns weigern, mit ihnen das Brot zu brechen. Jesus hat mit ihm das Brot gebrochen. Steht aber nicht in 1. Korinther 11:28, dass man sich vor dem Abendmahl prüfen soll? Ja richtig, aber da steht nicht, dass man den Anderen prüfen soll, sondern sich selbst. Das ist ein großer Unterschied. Nicht einmal Jesus hat Judas in diesem Sinne “geprüft” sondern er hat ihn sich selbst überlassen. Die Bibel verbietet uns, den anderen in diesem Sinne zu überprüfen oder die Werke der anderen Christen zu überprüfen (Galater 6:4) und vor allem verbietet sie uns auch, die anderen zu richten. Wir dürfen aber uns selbst richten und prüfen.

Schauen wir einmal auf das Ergebnis dieser Lehre. Was passiert mit Judas? Nachdem er den Bissen genommen hatte “fuhr der Satan in ihn” (Joh 13:27). Wir können nicht zwei Herren dienen. Wir können nicht am Tisch mit den Dämonen und gleichzeitig am Tisch mit Christus sitzen (1. Kor 10:20-21 und 11:29). Das Ergebnis wird dann wie bei Judas sein:

Da nun jener den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. (Joh 13:30)

Wir werden den Herrn verlassen – das wird das Ergebnis sein. Jesus brauchte niemanden wegschicken. Er brauchte niemandem das Mahl (=die Gemeinschaft) verweigern. Der Mensch entscheidet sich in eigener Verantwortung gegen die Gemeinschaft mit Christus und wählt die Gemeinschaft mit dem Teufel.

Wir brauchen uns keine Sorgen machen, mit wem wir zusammenarbeiten und mit wem nicht. Wir brauchen uns keine Gedanken um den geistlichen Zustand der anderen Christen machen – wenn der Fürst der Welt in uns nichts findet. Wenn wir mit Christus in Gemeinschaft leben, dann werden die Dämonen in den anderen Menschen die Gemeinschaft mit uns nicht lange ertragen. Entweder sie gehen alleine und der Mensch wird frei oder sie gehen mit ihrem “Wirt” zusammen. In jedem Fall trägt der Mensch die Verantwortung.

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Gott mag es laut! http://hrichert.de/2008/gott-mag-es-laut/ http://hrichert.de/2008/gott-mag-es-laut/#comments Tue, 12 Aug 2008 21:29:50 +0000 Helm77 http://hrichert.de/?p=353 Weiterlesen No related posts.]]> Hab letztens mal mit eSword die Bibel durchforstet und da ist mir aufgefallen, das Gott lauten Lobpreis, Jubel und Dank besonders mag. Mir ist das erst aufgefallen, als ich die englische King James und Literal Translation (eine besonders wörtliche urtextnahe Übersetzung) durchsucht habe. In der Luther Elberfelder steht sehr oft “Jubelschall” anstatt “Lärm”. Manchmal wird in der deutschen Übersetzung sogar das Adjektiv laut einfach weggelassen.

Besonders signifikant war die Entdeckung, dass der Lobpreis im Neuen Testament laut angefangen hat (Pfingsten, die Menschen wurden von einem lauten Brausen und vielen Stimmen angelockt) und auch laut enden wird: Ich war erstaunt, wieviel mal das Adjektiv “laut” in der Offenbarung gebraucht wird. Fast jedes Lied und jeder Lobgesang, der im Himmel angestimmt wird, ist laut, manchmal sogar sehr laut. Gewöhnen wir uns lieber jetzt schon daran, dann brauchen wir uns im Himmel nicht die Ohren zuhalten.

Ich möchte hier nur einige Beispielverse angeben (die ich selber aus der King James übersetzt habe), die Versliste die ich habe ist zu lang. Wer mir nicht glaubt, schaut selber mit einem Bibelprogramm nach oder nimmt eine englische Konkordanz (Hat es vielleicht mit unser deutschen Mentalität zu tun, dass in unseren Übersetzungen dies Adjektiv so oft fehlt oder mindernd umschrieben wird?).

Singet ihm ein neues Lied; spielet schön mit lautem Lärm! (Psa 33:3)

Im deutschen abgemildert “Jubelschall” anstatt “Lärm“, das Adjektiv “laut” ist in der deutschen Bibel einfach weggelassen. In der King James heisst es: “…play skillfully with a loud noise“. Der Ausdruck “loud noise”, also “lauter Lärm” steht mindestens dreimal allein in den Psalmen, in Chronik lesen wir mehrmals, dass sie Gott mit “überaus lauter Stimme lobten” (u.a. 1.Chr. 15:28, 2.Chr. 20:19). Allein der Ausdruck “Lärm” steht so oft in den Psalmen, dass mir die Lust verging, die Verse zu zählen. Lärm ist in der Bibel oft (aber nicht immer) ein Resultat von großer Freude. Aber das so etwas in den Psalmen steht, ist ja mittlerweile Allgemeinwissen. Überraschender waren für mich die Verse aus dem Neuen Testament. Die Menschen die Jesus geheilt oder befreit hat, verherrlichen Gott oft mit lauter Stimme (unter anderem Lukas 17:15, 19:37). Am häufigsten steht das Adjektiv “laut” aber in der Offenbarung, und nicht nur im Zusammenhang mit den Gerichten, die die Engel aussprechen, sondern auch mit dem Lobpreis der anderen Menschen und Wesen:

Und ich sah: und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron her und um die lebendigen Wesen und die Ältesten; und ihre Zahl war Zehntausende mal Zehntausende und Tausende mal Tausende, die mit lauter Stimme sprachen: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segnung… (Offb.5:11-13 ELB)

Weiterhin hört Johannes, wie die Martyrer ihre Gebete mit lauter Stimme vor Gott bringen (Offb. 6:9-10), er hört wie die Engel die Vollendung des Reiches Gottes mit lauter Stimme verkündigen (Offb.10:3, 11:15) und als der Teufel gebunden wird, hört er auch einen Lobpreis mit lauter Stimme:

Und ich hörte eine laute Stimme in dem Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus gekommen; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte. (Offb.12:10)

Was ich in diesem Zusammenhang noch sagen möchte: Wenn Du merkst, dass Du ein Problem mit lautem Lobpreis hast, dann solltest Du dir diese Frage stellen:

Wieso habe ich als Christ damit ein Problem, wenn Gott mir durch die Bibel doch sagt, dass er das gerne möchte? Was ist da in mir, dass nicht mit Gottes Wort übereinstimmt oder vielleicht sogar gegen Gottes Wort rebelliert?

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Wann werden wir Gott loben und wann nicht? http://hrichert.de/2008/wann-werden-wir-gott-loben-und-wann-nicht/ http://hrichert.de/2008/wann-werden-wir-gott-loben-und-wann-nicht/#comments Wed, 06 Aug 2008 10:18:08 +0000 Helm77 http://hrichert.de/?p=346 Weiterlesen No related posts.]]> Ich habe in der Bibel 10 Ursachen gefunden, die uns mit Lobpreis erfüllen:

  • Wenn wir Gott suchen, dann wird das zur Folge haben, dass wir Ihn loben (Psalm 22:27)
  • Wenn unser Herz auf Gott fixiert ist, wird das zur Folge haben, dass wir Ihn loben (Psalm 57:7)
  • Wenn wir an Gottes Wort glauben, wird das zur Folge haben, dass wir Ihn loben (Psalm 106:12)
  • Wenn wir seine Güte erkennen, wird das zur Folge haben, dass wir Ihn loben (Psalm 63:3)
  • Wenn wir voller Freude sind, wird das zur Folge haben, dass wir Ihn loben (2. Chr.30:21)
  • Wenn Gott ein neues Lied in unsern Mund legt, wird das zur Folge haben, dass wir Ihn loben (Psalm 40:3)
  • Wenn Gottes Herrlichkeit und sein Feuer fällt, werden wir Ihn loben (2. Chr..7:3)
  • Wenn Gott uns von Dämonen und anderen Übeln befreit, werden wir Ihn loben (Jes. 61:3)
  • Wenn wir Gottes Wunder sehen, werden wir Ihn loben (Lukas 19:37)
  • Wenn unser Glaube sich in einer Prüfung bewährt, dann werden wir Ihn loben (1. Petrus 1:7)
  • Jeder Mensch, der schon einmal eine dieser Ursachen erfahren hat, wird sich daran erinnern, dass sein Herz danach voll des Lobes für Gott war. Aber andererseits können wir auch den Umkehrschluss ziehen: Ein Mensch der Gott noch nie gelobt hat, der hat diese Erfahrungen nicht gemacht. Jemand der Gott nicht gerne lobt, der erlebt diese Dinge nicht. Aber wenn wir so etwas erfahren, dann können wir gar nicht anders, als Gott zu loben.

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    Das Gleichnis vom Sämann – Eine Herzensdiagnose http://hrichert.de/2008/diagnose-unseres-herzens/ http://hrichert.de/2008/diagnose-unseres-herzens/#comments Wed, 23 Jul 2008 13:55:40 +0000 Helm77 http://hrichert.de/?p=323 Weiterlesen Related posts:
    1. Predigten über das Herz
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    UPDATE: In Markus 4 erzählt Jesus das Gleichnis vom Sämann. Darin macht er folgendes Statement:

    Versteht ihr dies Gleichnis nicht? WIE WOLLT IHR DANN ALL DIE ANDEREN GLEICHNISSE VERSTEHEN? (Markus 4:13 )

    Wenn wir dieses Gleichnis nicht verstehen, dann werden wir Schwierigkeiten haben, alle anderen Gleichnisse zu verstehen. Warum ist das so? Weil dieses Gleichnis den Weg zu Verständnis geistlicher Tatsachen erklärt. In diesem Gleichnis steckt der Schlüssel zu einer Fülle von weiteren geistlichen Offenbarungen. Deswegen hole ich dieses Gleichnis noch einmal aus den Tiefen meines Blogs hervor, da ich sicher bin, dass die meisten Leute es noch nicht verstanden haben. Ich kann dieses Gleichnis in einem Satz zusammenfassen:

    Der Weg zur geistlichen Erkenntnis führt nicht über den Verstand, sondern über das Herz.

    Wenn unser Herzensboden im richtigen Zustand ist, dann wird das Wort Gottes (= der Same), dass wir lesen oder hören auf jeden Fall Frucht bringen. Das ist die Hauptaussage. Schauen wir uns das Gleichnis einmal genauer an:

    Mar 4:3-8 Höret zu! Siehe, der Sämann ging aus, zu säen. Und es begab sich, indem er säte, daß etliches an den Weg fiel; und die Vögel des Himmels kamen und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf steinigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging alsbald auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt; und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es. Und anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. Und anderes fiel auf gutes Erdreich und brachte Frucht, die aufwuchs und zunahm; und etliches trug dreißigfältig, etliches sechzigfältig und etliches hundertfältig.

    Als die Jünger dann eingestehen, dass sie nichts davon verstehen, erklärt Jesus ihnen das Gleichnis. Er sagt in Mk 4:15 dass mit dem Boden das Herz des Menschen gemeint ist. Dies ist der Schlüssel um dies Gleichnis zu verstehen. Jesus schildert hier vier verschiedene “Herzen” der Menschen. Mit “Herz” ist dabei nicht unser leibliches Herz gemeint, dass uns am Leben hält, sondern unser innerstes Wesen, aus dem unsere Seele hervorgeht. Petrus beschreibt nennt diesen innersten Teil von uns den “verborgenen Mensch des Herzens” (1. Petrus 3:4). So wie das natürliche Herz unseren Körper am Leben erhält, so erhält das unsichtbare Herz unsere Seele am Leben: “Behüte dein Herz mehr als alles, denn aus ihm entspringen die Quellen des Lebens” (Sprüche 4:23)

    Aus diesem Blickwinkel können wir die vier Zustände des Herzens in Bezug auf das Wort Gottes aus dem Gleichnis erkennen:

    1) Das gefangene Herz – Markus 4:4 und 4:15

    Und es geschah, indem er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. (Mk 4:4)
    Diese aber sind die an dem Wege: wo das Wort gesät wird und, wenn sie es hören, alsbald der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in ihre Herzen gesät war. (Mk 4:15)

    Im Gleichnis sind es “Vögel”, aber Jesus lässt keinen Zweifel daran, wofür diese “Vögel” stehen: Die Vögel, die das Wort wegnehmen stehen in Jesus Erklärung für den Teufel, das bedeutet es sind die Dämonen, die vom Teufel ausgesandt werden (In Offenbarung 18:2 werden ebenfalls Vögel als Bild für Dämonen gebraucht). Wenn der Teufel Zugang zu deinem Herzen hat, dann ist es egal, was für eine Art von “Boden” dein Herz ist, bevor die Saat irgendwie keimen kann, wird sie schon von den Dämonen weggenommen.

    Wenn dies der Fall ist, dann sind die Implikationen klar: Wahrscheinlich bist du gar nicht wiedergeboren und ein Kind des Teufels. Klingt hart, aber das sagt Jesus in Johannes 8:44. Ein Vater hat das Recht, seine Kinder zu besuchen und zu strafen.

    Es kann aber auch sein, dass du wiedergeboren bist, aber dass du dem Teufel Raum in deinem Herzen gegeben hast. Paulus ermahnt uns in Epheser 4:26-27 dass wir dem Teufel kein Raum (gemeint ist natürlich in unserem Herzen) geben sollen, und das kann geschehen indem wir “zürnen” oder “sündigen” (Epheser 4:26). Wenn wir an die Bibel glauben und wenn wir Gott beim Wort nehmen, dann müssen wir anerkennen, dass wir dem Teufel “Raum in unserem Herzen” geben indem wir sündigen. Das bedeutet, dass wenn wir uns der Sünde hingeben und bewusst sündigen, dann öffnen wir unser Herz dem Teufel und seinen unreinen Geistern, wir geben ihnen Raum und sie werden in uns hineinkommen. Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier, wo der Kot liegt, da sammeln sich die Fliegen: Genauso verhält es sich auch mit der Sünde und mit unserer fleischlichen (sündigen) Natur: Wenn wir sie zulassen, dann wird der “Herr der Fliegen” mit seinen Fliegen kommen und wir werden in uns diese “Fliegen” haben, die nicht zulassen, dass wir irgendwie Frucht tragen.

    Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, daß er die Werke des Teufels zerstöre” (1.Joh 3:8). Jesus hat viele Menschen von diesen “Vögeln” befreit, so dass sie sein Wort aufnehmen konnten und Jesus wird dies auch heute noch tun. Wen der Sohn frei macht, der ist wirklich frei!

    2) Das harte Herz – Markus 4:5 und 4:16-17

    Anderes aber fiel auf steinigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging alsbald auf, weil es nicht tiefe Erde hatte (Markus 4:5)
    Gleicherweise, wo auf steinigen Boden gesät wurde, das sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, alsbald mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind wetterwendisch; hernach, wenn Trübsal oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, nehmen sie alsbald Anstoß. (Markus 4:16-17)

    Der steinige Boden spricht von einem harten Herz. Ein hartes Herz steht immer in Verbindung mit Unglauben (Markus 6:52, 8:17; Lukas 8:12; Hebräer 3:7-8, 3:15, 4,17 und andere), denn “mit dem Herzen wird geglaubt” (Römer 10:10). Der Glaube ist unsere Wurzel in Gott, diese Wurzel wird in Trübsal oder Verfolgung getestet. Wenn wir eine große Klappe haben, dann bittet der Teufel Gott um Erlaubnis, ob er uns prüfen darf: Nachdem Petrus und die anderen Jünger zu Jesus sagten, dass sie ihn auf keinen Fall verleugnen werden und dass sie sich nicht an ihm stoßen werden, sagt Jesus: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen (Luk 22:31). In Markus 4:17 sagt Jesus über die Menschen, die keine Wurzel haben: “…wenn sich Trübsal erhebt…so ärgern sie sich gleich“. Genau das war der Zustand der Jünger vor der Kreuzigung. Wenn der Boden unseres Herzens hart ist, dann haben wir immer auch Unglauben und keine Wurzel. Wir werden uns dann auch nie sicher sein, welche “Lehre” die richtige ist und sind den Strömungen des “Christentums” und der Welt hilflos ausgeliefert. Dies kann auch ein Grund für mangelnde Heilsgewissheit sein.

    3) Das vergiftete Herz – Markus 4:7 und 4:18-19

    Und anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. (Markus 4:7)
    Andere sind, bei denen unter die Dornen gesät wurde; das sind die, welche das Wort hörten; aber die Sorgen dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums und die Begierden nach andern Dingen dringen ein und ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar. (Markus 4:18-19)

    Dornen sind Sorgen, Betrug des Reichtums und Begierden nach anderen Dingen. Wenn du dir viele Sorgen machst, dann werden diese Sorgen dem Samen des Wortes Gottes die Luft wegnehmen. Wenn du Begierde nach viel Geld oder Wohlstand hast, dann wird diese Begierde ebenfalls dein Herz vergiften und das Wort Gottes ersticken. Das Wort für “Begierde” ist dasselbe Wort wie “Lust” (im griechischen “epithumia”). In Jakobus 1:15 steht, dass die Begierde/Lust die Sünde gebiert, wenn sie empfangen wurde:

    Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde (oder “Lust”) fortgezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde (oder “Lust”) empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. (Jas 1:14-15)

    Man man die Lust/Begierde im Herzen empfängt, dann wird das Herz mit dem Samen der Lust “schwanger” und wird die Sünde (als Kind der Lust) gebären. Wie kommt die Lust oder die Begierde in den Menschen hinein?

    Hauptsächlich auf zwei Arten, nämlich durch die Augen (Matthäus 6, 22-23; 18:9, Markus 7:21-23; Lukas 11:34; 1. Johannes 2:16) und durch die Gedanken (2. Korinther 10:3-5; Markus 7:21-23; Epheser 2:3; Jesaja 55:7; Jeremia 18:12).

    Jedesmal wenn uns Gedanken durch den Kopf “geistern” die nicht in Übereinstimmung mit dem Wort des Gottes sind (Gedanken der Lust, usw) dann müssen wir augenblicklich erkennen, woher diese Gedanken kommen, nämlich aus der Hölle, und wir müssen gemäß 2. Korinther 10:3-5 Authorität über diese Gedanken ausüben und sie im Namen Jesu gefangen nehmen. Es ist ein alter Trick der Dämonen, dass sie uns unreine Gedanken eingeben und uns gleichzeitig vormachen, dass es unsere “eigenen” Gedanken sind. Wenn wir wiedergeboren sind, dann haben wir aber den Sinn Christi (1. Korinther 2:16) und wir sollen an das Denken, was gut und lobenswert und angesehen ist bei Gott (Philipper 4:8). Wenn wir die Gedanken der Dämonen als unsere eigenen Gedanken annehmen, dann identifizieren wir uns in unserem Herzen damit, wir sind dann mit der Begierde/Lust schwanger geworden und werden als Folge die Sünde gebären (auf deutsch: wir werden als Folge des Empfangens der Lust mit unserem Körper und unserer Seele Sünden begehen). Paulus ermahnt uns, dass wir mit Christus gestorben sind und uns seitdem mit Christus identifizieren sollen. In Römer 7:17 & 20 sagt Paulus: “…nicht mehr ICH, sondern DIE SÜNDE…” Paulus identifiziert sich nicht mehr mit der Sünde, er anerkennt, dass die Sünde da ist, aber sie gehört nicht mehr zu ihm, denn er ist mit Christus gestorben und auferstanden (Römer 6). Wenn wir dies nicht genauso befolgen, dann sind wir den Gedanken der Begierde ausgeliefert und unser Herz wird immer wieder aufs Neue verseucht mit Sorgen und Begierden aller Art, so dass das Wort Gottes ersticken wird und keine Frucht bringen wird.

    4) Das gute Herz – Markus 4:8 und 4:20

    Und anderes fiel in die gute Erde und gab Frucht, die aufschoß und wuchs; und eines trug dreißig-,und eines sechzig-,und eines hundertfältig. (Markus 4:8)
    Und diese sind es, die auf die gute Erde gesät sind, welche das Wort hören und aufnehmen und Frucht bringen: eines dreißig-,und eines sechzig-,und eines hundertfältig. (Markus 4:20)

    Eines der Hauptmerkmale des Wortes ist, dass es Frucht bringt. Es ist wichtig zu bemerken, dass nicht wir die Frucht bringen, sondern der Same, der das Wort Gottes ist. Unser Herz ist der Boden, indem das Wort Gottes wächst, aber ohne das Wort werden wir keine Frucht bringen. Niemals werden wir aus uns selber Frucht hervor bringen. Wenn wir Frucht sehen wollen, dann müssen wir das Wort in unser Herz sähen und es wird VON SELBER Frucht bringen, wenn der Boden des Herzens gut ist. Das Wort Gottes ist lebendig eine Kraft.

    Lukas 4:32, Lukas 4:36; Johannes 1:1; Johannes 8:51; Apg 2:41, Apg 6:7, Apg 12:24, Apg 19:20; Römer 1:16, Römer 10:8; 1. Korinther 1:18; Philipper 2:16; 1.Thess 2:16; Hebräer 4:12, Hebräer 11:13; 1. Petrus 1:23; 1.Joh 1:1, 1.Joh 1:10; Offenbarung 19:13 – Alle diese Verse und noch viele mehr bezeugen das Gottes Wort mehr ist als nur “gesprochene Worte”, sondern dass das Wort eine lebendige Person voller Kraft und Leben ist. Wir können also nicht mehr leichtfertig an “menschliche Worte” oder “Predigten” denken, wenn wir in der Bibel vom “Wort” lesen, Johannes schreibt, dass das Wort etwas ist, was man betasten und sogar fühlen kann. Es ist etwas sehr lebendiges! Das Wort ist eine Person, nicht ein Haufen Lehren, oder artikulierte Laute oder sonst irgendetwas!

    Wenn in uns etwas Frucht bringt, dann ist es das Wort, unsere Aufgabe ist es nicht, Frucht zu bringen, sondern den Boden unseres Herzens vorzubereiten indem wir alle Hindernisse, die den Samen des Wortes am keimen hindern, ausreissen. Dies geschieht nur auf eine einzige Art und Weise: Indem wir uns demütigen, uns vom Heiligen Geist überführen lassen und Buße tun. Unsere Aufgabe dabei ist das demütigen, das wird Gott nicht an unserer Stelle tun, aber Gottes Aufgabe ist es, uns durch den Geist in die Buße zu leiten wenn wir uns unter seine Hand demütigen. Deswegen musste Johannes der Täufer die Buße predigen, bevor Jesus als das lebendige Wort kommen konnte. Die Menschen die nicht bereit zur Buße waren (z.B. die Schriftgelehrten) konnten das Wort nicht aufnehmen und wollten Jesus töten:

    Ich weiß, daß ihr Abrahams Same seid; aber ihr suchet mich zu töten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet. (Johannes 8:37)

    Zum Abschluss dieser Lehre muss ich noch eine Warnung äussern. Jesus ist in Markus 4:13 bestürzt, weil er merkt, dass die Jünger das Gleichnis nicht verstehen:

    Versteht ihr dies Gleichnis nicht? WIE WOLLT IHR DANN ALL DIE ANDEREN GLEICHNISSE VERSTEHEN? (Markus 4:13 )

    Jesus merkt, dass sie das Gleichnis nicht verstehen und er weiss, dass die Ursache in ihren Herzen liegt, und solange ihre Herzen nicht verändert werden, kann er erklären so viel er will, die Jünger werden nichts verstehen. Wenn wir uns unter die gewaltige Hand Gottes demütigen, dann wird er uns Gnade geben, aber Gott widersteht den Stolzen (=allen die sich nicht demütigen).

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    1. Predigten über das Herz

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    Mein Senf zu Hiob #2 http://hrichert.de/2008/mein-senf-zu-hiob-2/ http://hrichert.de/2008/mein-senf-zu-hiob-2/#comments Tue, 22 Jan 2008 21:16:38 +0000 Helm77 http://hrichert.de/?p=268 Weiterlesen No related posts.]]> Erbarmt euch, erbarmt euch über mich, ihr meine Freunde! Denn die Hand Gottes hat mich getroffen…Doch ich weiß: Mein Erlöser lebt, und als der letzte wird er über dem Staub stehen - Hiob 19, 21+25

    Hiob kann es nicht totschweigen oder schönreden, denn er hat das schreckliche erkannt: Gott ist an seiner miserablen Lage mitverantwortlich. Hiob weiss, dass er das Leid nicht erlebt, weil er schlecht ist und es irgendwie “verdient” hat (das wollen ihm seine Freunde die ganze Zeit einreden, und sie wollen ihm einreden dass Gott sowas nur mit ganz ganz bösen Menschen machen würde…)

    Aber Hiob weiss, dass erstens Gott seine Finger ihm Spiel hat: Die Hand des HERRN hat mich getroffen, und zweitens weiß er, dass ihm dies nicht passiert, weil er was böses getan hat. Doch diese Erkenntnis macht es nur noch schwieriger:

    Zuerst verliert er sein altbekanntes Glaubensbekenntnis, seine Theologie, dass Gott die Guten belohnt und die Bösen bestraft geht baden.

    Dann verliert er seine Freunde, weil diese sich in ihrer Theologie nicht korrigieren lassen wollen. Sie wollen ihr Gottesbild nicht revidieren: Dieser Gott, den Hiob da zu erleben meint, der ist viel zu souverän, unkontrollierbar, schrecklich und furchteinflößend und er entzieht sich jeder Kontrolle. Seine Freunde haben ihre Theologie an die Stelle Gottes gesetzt und glauben an ihren Glauben an Gott anstatt an Gott selbst.

    Aber Hiob macht sich dadurch noch unbeliebter, weil die Wirklichkeit und Realität seines Elends ein echten Beweis für dieses neue Gottesbild darstellt – und damit können seine alten Freunde nicht leben, sie müssen das irgendwie wegerklären.

    Ihnen bleibt nur eine Wahl: Entweder sie tun Buße, sie bereuen und geben zu, dass sie Hiob unrechtmäßig beschuldigt haben und dass sie ein komplett falsches Gottesbild gehabt haben, oder sie stellen Hiob als Lügner und Bösewicht dar. Ihr Wohlstandsevangelium lässt ihnen keine andere Wahl, ihre Theologie trägt den FLUCH DER ENDGÜLTIGKEIT:

    Je mehr sie ihre Theologie und damit ihr Gottesbild verteidigen, desto mehr schlagen sie einen endgültigen Weg ein, aus dem es immer schwerer wird umzukehren. Sie laufen in eine Sackgasse, und die einzige Möglichkeit für sie ist, den ganzen Weg zu Fuss zurückzulaufen und mit Gott von vorne anzufangen. Das ist aber zu schwer und es ist viel leichter, die tragische Realität durch viele rationale Erklärungen schönzureden und damit Hiob schlechtzumachen. Entweder Hiob oder Sie – entweder Hiobs neuer Gott oder ihre alte, traditionelle Theologie (Man beachte wie Bildad sich in Kapitel 8 auf die Tradition der Väter beruft und ebenso wie Eliphaz in Kapitel 15 sich auf althergebrachte Traditionen stützt…)

    In den Augen der Freunde verunglimpft Hiob Gott durch seine Aussage, dass Gott ihn dies wiederfahren lässt, ohne dass er was Böses getan hat. In den Augen seiner Freunde sagt Hiob damit aus, das Gott ungerecht ist – denn mit ihrem oberflächlichen Gottesbild lässt sich so eine Aussage nicht erklären. In ihren Augen verunehrt Hiob Gott, und man merkt Hiob an, dass ihm selber solche Aussagen nicht leicht fallen. Aber er muss sie machen, weil sie der Realität entsprechen:

    Denn die Hand Gottes hat mich getroffen.

    Hiob lebt gemäß seiner stückweisen Erkenntnis. Die Erkenntnis dass Gott dieses Leid trotz Hiobs Unschuld zulässt ist auch für Hiob schwierig zu schlucken und weder theologisch noch rational erklärbar. Aber Hiob hat dies nun mal erkannt und er kann es nicht leugnen. Hiob ist so authentisch, er kann nicht einmal lügen um Gott in Schutz zu nehmen. Seine Freunde verbiegen die Realität, um Gott besser darzustellen, aber das ist durch und durch unehrlich:

    Wollt ihr für Gott Verkehrtes vorbringen und für ihn Falsches vortragen? Wollt ihr seine Partei ergreifen, wollt ihr für ihn den Rechtstreit führen? Hiob 13,7+8

    Doch ich weiß: Mein Erlöser lebt, und als der letzte wird er über dem Staub stehen

    Hiob dagegen hofft auf das Unerklärliche und Paradoxe: Der Gott, der ihn schlägt, wird zugleich auch sein Erlöser sein. Gott wird sich entweder selber aus diesem Paradoxon rechtfertigen oder niemand wird es tun. Hiobs Hoffnung ruht darauf, dass der Gott, der ihn jetzt schlägt ihn am Ende so erretten wird, dass nicht nur Hiob sondern auch Gott selber unbefleckt dasteht.

    Es geht hier gar nicht nur um Hiobs Ehre, sondern vor allem um Gottes Ehre und und die Frage: Gibt es einen Menschen auf dem gesamten Erdkreis, der Gott nicht nur wegen seiner Segnungen liebt? Der Gott liebt und an Gott glaubt, weil Gott Gott ist, und nicht weil er der große Weihnachtsmann im Himmel ist, der uns mit materiellen und geistlichen Segnungen beschenkt wenn wir artig sind, fromm beten und einen großen Glauben haben. Entweder wird Gott sich aus dieser Situation selber rechtfertigen oder Gott hat seine Wette verloren.

    Erbarmt euch, erbarmt euch über mich, ihr meine Freunde!

    Hier hört die Weisheit der Menschen auf, und das weiseste was Hiobs Freunde tun könnten wäre dies einzugestehen und dann mit Hiob zusammen schweigen und trauern, wie sie es am Anfang getan haben. Sie wollen dies Problem aber lieber selber mit Hilfe ihrer Theologie und ihrer Weisheit lösen, anstatt auf Gott zu warten und zu hoffen – und das ist eine Sackgasse mit dem Fluch der Endgültigkeit.

    Though he slay me, yet will I trust in him: but I will maintain mine own ways before, him. He also shall be my salvation: for a hypocrite shall not come before him. JOB 13,15+16

    Dieser Vers fasst das Gesagte noch einmal zusammen: Obwohl ER mich schlägt, will ich doch in Ihn vertrauen, ich werde meinen Weg aufrecht und in Wahrheit weitergehen, ich werde nicht lügen um Gott zu helfen, alle Heuchler werden nicht vor Gott bestehen…

    [Dies sind die Gedanken, die mir von Oswalds Chambers Auslegung zum Buch Hiob (Baffled To Fight Better) hängen geblieben sind]

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    Mein Senf zu Hiob #1 http://hrichert.de/2008/mein-senf-zu-hiob-1/ http://hrichert.de/2008/mein-senf-zu-hiob-1/#comments Sat, 19 Jan 2008 23:21:07 +0000 Helm77 http://hrichert.de/?p=266 Weiterlesen No related posts.]]> Hier sind einige Offenbarungen, die ich durch das Lesen von Oswald Chambers Auslegung zum Buch Hiob (”Baffled To Fight Better”) von Gott bekommen habe. Ich habe noch nie darüber gepredigt, aber seit dem ich dieses Buch lese, verlassen mich die Gedanken darüber nicht, und sie nehmen mehr und mehr Gestalt an. Hier eine erste schriftliche Übertragung von dem was Oswald über Hiob schreibt und was ich davon verstanden habe.

    MEINE TAGE SIND DAHIN,
    MEINE PLÄNE SIND ZERISSEN,
    AUCH DIE WÜNSCHE MEINES HERZENS
    (Hiob 17,11)

    Hiob kommt durch seine Krankheit und vor allem durch die Unerklärlichkeit seiner Krankheit zu der Erkenntnis, dass die Grundlage des Lebens durch und durch tragisch ist. Oft ist der Optimismus, den wir als Christen pflegen nichts anderes als getarnte Oberflächlichkeit. Wir sind schnell dabei, die meisten Sachen wegzuerklären, selbst wenn wir auf unerklärliche Dinge stoßen, so suchen wir schnell eine rationale Lösung.

    Es ist leicht zu erkennen, ob jemand diese optimistische Oberflächlichkeit pflegt oder nicht: Wenn wir diese Haltung haben, dann sind wir immer sehr schnell dabei, alle Dinge schönzureden, selbst dann, wenn wir merken dass das göttliche Leben in uns anderer Meinung ist, selbst dann, wenn der Heilige Geist in uns leise mahnt und wir bei den Dingen, die wir gut finden, doch den zweispältigen Beigeschmack nicht wahrhaben wollen. Wir trauen uns z. B. nicht, andere Menschen direkt mit der Wahrheit zu konfrontieren. Wir sind nmlich dazu verdammt, vieles Schönzureden, denn wir haben die Hoffnung auf das Diesseits gesetzt. Wenn wir eigene Wünsche haben, wenn wir Hoffnungen auf das irdische und diesseitige Leben haben, dann müssen wir es schönreden. Christus ist und darf unsere einzige Hoffnung sein, wenn er allein unsere Hoffnung ist, dann kann die ganze Welt um uns herum zusammenfallen und wir werden doch nicht verzweifeln, weil unser Wünschen und Hoffen nichts mit dieser Welt zu tun hat.

    Genau dazwischen steckt Hiob. Seine Freunde sind allesamt oberflächlich und versuchen das Unerklärliche rational zu erklären. Für sie ist die Grundlage des Lebens rational, ihre Grundhaltung ist ein oberflächlicher Optimismus. Es gibt nämlich keinen Grund, ein Optimist zu sein, es sei denn, man hat eine Offenbarung von Christus in seinem Leben erfahren. Christus ist der einzige Grund, ohne ihn ist dieses Leben durch und durch miserabel, elend und tragisch.

    Obwohl Hiob und seine Freunde alle an Gott glauben, gibt es doch einen gro�en Unterschied unter ihnen. Hiob hat sich verändert, vom fröhlichen und gesegneten Gläubigen zum Pessimist, der sich und die Welt verdammt und der erkannt hat, dass das Leben nicht auf Logik und Rationalität basiert, sondern auf Elend und Tragik.

    Leibniz berühmte Aussage, dass diese Welt “die beste aller möglichen Welten” sei, ist durch und durch falsch. Vor dem Sündenfall traf dies zu, es war die beste aller möglichen Welten, doch nach dem Sündenfall ist es die schlimmste aller möglichen Welten. Wer dies noch nicht erkannt hat, der lebt in einer falschen Realität, er lebt in einer Illusion, die eines Tages zusammenbrechen wird. Auch der Glaube an Gott schützt vor dieser Illusion nicht, denn diese Einstellung benötigt gar nicht so dringed einen “Erlöser”, denn er muss von nichts erlöst werden. Wer in einer guten Welt lebt, braucht nicht auf Gott zu hoffen – oder noch deutlicher gesagt: Wenn er Gott braucht, dann um aus der bereits guten Welt eine noch bessere zu machen. Aber Gott ist in einer guten Welt nicht von existentieller Bedeutung.

    “Optimism is either a matter of accepted revelation or of temperament” – Oswald Chambers, Baffled To Fight Better

    Optimismus kommt entweder durch eine angenommene göttliche Offenbarung zustande, oder es ist nur eine emotionale Stimmung, sagt Oswald Chambers und trifft damit den Nagel auf den Kopf: Jeder Optimismus, der nicht auf der Offenbarung Christi basiert ist Gefühlsduselei, Illusion und wird eines Tages einstürzen.

    Hiobs Pessimismus ist nicht schön, aber ehrlich. Die Erklärungen und Haltungen seiner Freunde sind viel anständiger: Sie meckern nicht über Gott, sie beklagen sich nicht über Gott, sie räumen Gott seine Souveränität ein, usw. Sie klingen so viel christlicher als Hiobs Klagen und Beschwerden. Aber sie sind nicht ehrlich – es sind nur schöne Worte ohne Realität dahinter, ihre Frömmigkeit ist geheuchelt, obwohl sie in einem so anständigen Gewand daherkommt. Sie haben immer noch für alles eine Erklärung, weil sie sich beharrlich weigern, die Realität zu berühren. Sie haben nicht erkannt, dass die Grundlage des Lebens durch und durch tragisch ist.

    Deswegen sind sie auch nicht auf einen Erlöser angewiesen. Hiob ist mittlerweile in einer Lage, wo entweder Gott eingreift oder alles ist verloren. Wenn Gott nicht eingreift, dann verliert Hiob seine Unschuld, und selbst Gott verliert seine Ehre – denn dann hat der Satan bewiesen, dass kein Mensch auf der Erde Gott um seiner Selbst willen liebt, sondern dass die Menschen nur wegen den daraus resultierenden Segnungen an Gott glauben. Dies ist RISIKO, es ist eine ALLES ODER NICHTS-SITUATION. Besser ausgedrückt, es ist eine ENTWEDER GOTT TUT EIN WUNDER ODER NICHTS-SITUATION. Sind wir bereit für dieses Risiko? Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge.

    Dies ist der steinige Weg, den wir gehen müssen, um wieder Realität zu berühren. Sind wir bereits in einer Lage, wo nur noch Gott helfen kann? Oder haben wir noch viele eigene Wünsche, haben wir uns eigene Ziele gesetzt, die wir in unserem Leben erreichen wollen? Dann sind wir noch nicht da angekommen, wo Hiob sich in Kapitel 17 befindet. Die Erkenntnis des Leides, der Irrationalität, der Tragik die sind notwendig, um uns auf Gott vorzubereiten. Diese Erkenntnis wird unsere Wünsche, unsere Ziele, und selbst die tiefsten Herzenswünsche vernichten, bis wir “blind, nackt und bloß” vor Gott dastehen, und nur noch Er uns erretten kann.

    Dann erst sind wir bereit, mit seinen Zielen und Absichten eins zu werden, seine Wünsche, seine Ziele in uns aufzunehmen und zu unseren Zielen zu machen. Hiobs Lage ist nicht schön, aber es ist eine Station auf dem geistlichen Weg, die man nicht überspringen kann. Paulus selbst bekam die Erkenntnis der Hoffnungslosigkeit des Menschen in Römer 7, er erkannte die Nichtigkeit und Lächerlichkeit des menschlichen Willens, der zwar Gott dienen möchte, aber überhaupt nicht dazu in der Lage ist. Wir müssen zuerst die Hoffnung verlieren, um die Offenbarung der echten Hoffnung anzunehmen. Gott muss uns von allem Unwirklichen entkleiden, damit wir “Christus anziehen” können.

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    Kommentar zum Korintherbrief (#27) – Merkmale der Sprachenrede http://hrichert.de/2007/senf-teil-27-merkmale-der-sprachenrede/ http://hrichert.de/2007/senf-teil-27-merkmale-der-sprachenrede/#comments Mon, 26 Nov 2007 09:59:11 +0000 Helm77 http://hrichert.de/?p=225 Weiterlesen No related posts.]]>

    Paulus sagt ganz konkret, um welche Gabe wir am meisten eifern sollen, nämlich die Gabe der Prophetie oder Weissagung (14:1). Ich bin in Kapitel 12 schon kurz darauf eingegangen, wie diese Gabe aussieht, und in diesem Kapitel werde ich das noch ausführlicher tun, denn in keinem anderen Kapitel in der Bibel wird so ausführlich über irgendeine Gabe gesprochen. In diesem Kapitel werden zwei Gaben ganz besonders beschrieben, zum einen die der Weissagung oder Prophetie und zum anderen die der Sprachenrede. Diese beiden Gaben werden hier miteinander verglichen und dadurch erhalten wir ausführliche Beschreibungen und Informationen über diese beiden Charismata.

    14:2 Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; denn niemand versteht es, im Geiste aber redet er Geheimnisse.

    Hier haben wir vier wichtige Merkmale der Sprachenrede. Erstens, die Sprachenrede richtet sich an Gott. Warum? Weil es zweitens niemand von den Menschen versteht. Drittens redet er im Geist, und viertens redet er Geheimnisse. Wir beginnen mit dem ersten Punkt:

    a) Sprachenrede ist Rede zu Gott

    Wenn wir die erste Episode in der Bibel lesen, in der die Sprachenrede geschildert wird, fällt uns als erstes zu diesem Thema ein, dass jeder aus der Volksmenge in Apostelgeschichte 2 die Ansprache des Petrus in seiner Muttersprache hörte. Wie passt das mit dieser Aussage zusammen? Und wie passt das mit dem zweiten Merkmal zusammen, (niemand versteht es…), wo es doch gerade in Apostelgeschichte 2 alle verstanden haben? Nun, dieser scheinbare Widerspruch ist sehr leicht zu lösen. Als die Jünger in Apg 2 mit dem Heiligen Geist getauft werden, hat das unter anderem zur Folge, dass sie in neuen Sprachen reden (Apg 2:4). Wo geschah dies? In dem Obergemach, wo sie sich versammelten (Apg 1:13). Da saßen sie jetzt, wurden erfüllt mit dem Heiligen Geist und begannen in neuen Sprachen zu reden – vermutlich alle gleichzeitig, denn da steht, dass sie alle redeten. Das Sprachenreden wird wahrscheinlich richtig Krach gemacht haben, das störte aber niemanden, da sich gleichzeitig noch ein Brausen wie von einem gewaltigen Wind ereignete, was eine noch viel gewaltigere Geräuschkulisse gewesen sein muss. Zu diesem Zeitpunkt haben die Jünger in neuen Sprachen geredet, aber sie hatten noch keine Zuhörer – die waren noch nicht gekommen. Sie waren im Obersaal, und redeten in neuen Sprachen zu Gott, zumindest für eine bestimmte Zeit. Sie haben sich da aus Angst vor den Römern natürlich heimlich getroffen, doch durch den Lärm, den der gewaltige Wind machte, konnte dieses Treffen nicht mehr heimlich bleiben, und so lesen wir, dass sich das Gerücht verbreitete und die Menge zusammenkam um nachzusehen, was da vor sich geht (Apg 2:6). Natürlich verbreiten sich Gerüchte schnell, aber es wird zumindest eine Weile gedauert haben, bis die Leute alle bei diesem Obersaal angekommen waren. Die Jünger hatten zu keiner Zeit die Absicht zu dem Volk zu reden, sie waren mit Gott beschäftigt, durch den Heiligen Geist und haben sich gar nicht um die schaulustige Menge gekümmert, denn da steht dass sie einfach weitergeredet haben: Als sich aber das Gerücht hiervon verbreitete, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt, weil jeder einzelne in seiner eigenen Mundart sie reden hörte (Apg 2:6). Die Menge hörte sie reden und jetzt passiert ein neues Wunder, nämlich die Menge versteht das was die Jünger reden, und zwar jeder in seiner eigenen Muttersprache. Hier passiert ein zweites Wunder. Das erste Wunder war das Reden in neuen Sprachen, jetzt passiert ein zweites Wunder, aber dieses Wunder passiert bei den Zuhörern: Sie verstehen, was geredet wird. Es ist nicht ein Sprachen-Wunder, sondern ein Hör-Wunder. Die Jünger halten noch keine Ansprache an das Volk, das kommt erst später durch Petrus, sie sind damit beschäftigt, in neuen Sprachen zu Gott zu reden. Doch Gott tut ein zweites Wunder und lässt die Menge das Gesagte verstehen. Was haben sie denn da gehört? Wir lesen in 2:11, dass sie etwas über die großen Taten Gottes verstehen – mit anderen Worten, die Jünger preisen und loben Gott für seine Taten. Erst als die Menge sich darüber entrüstet, steht Petrus auf, und richtet sich direkt an die Menge (2:14). Jetzt erst beginnt die Predigt zu den Leuten, und diese Predigt ist keine Sprachenrede mehr, es ist nicht mehr Rede zu Gott, sondern Rede zu den Menschen. Bis hierher war es Sprachenrede, die Jünger haben zu Gott geredet und Gott für seine Taten gelobt. Ähnlich lief es auch im Hause des Kornelius ab, sie wurden mit dem Heiligen Geist getauft und Petrus hörte sie in neuen Sprachen reden und Gott preisen (Apg 10:46).

    b) Sprachenrede versteht niemand.

    14:2 …denn niemand versteht es…

    Dieser Punkt bereitet vielen Schwierigkeiten. Grundsätzlich ist es ein Merkmal der Sprachenrede, dass sie unverständlich ist, aber wir lesen in den weiteren Versen und haben bereits in Apg 2 gesehen, dass es hier Ausnahmen gibt. Wenn Gott aber nicht ein „Hör-Wunder“ tut wie in Apg 2 oder ein „Versteh-Wunder“ (wie zum Beispiel die Gabe der Auslegung der Sprachen) dann versteht niemand es. Dies ist gerade ein Punkt, der für die meisten Menschen das größte Hindernis für die Ausübung dieser Gabe ist. Es ist eine Demütigung für den Verstand und besonders für den Intellektuellen Menschen, Dinge auszusprechen, die er nicht versteht. Das Problem ist ja nicht nur, dass die anderen nichts verstehen, sondern dass der Sprecher selber nicht versteht, was er ausspricht. In diesem gesamten Abschnitt macht Paulus deutlich, das gerade dieses Merkmal der Sprachenrede der entscheidende und kritische Punkt ist. Weil niemand die Sprachenrede versteht (es sei denn dass sie durch die Gabe der Auslegung verständlich gemacht wird), deswegen kann diese Gabe nicht als Ersatz für die Gabe der Prophetie dienen. Weil niemand das Gesagte versteht, deshalb erbaut/belehrt/ermahnt es die Versammlung auch nicht. Warum soll man die Gabe denn überhaupt ausüben? Diese Frage wird noch geklärt werden, aber dazu brauchen wir erst weitere Informationen, die Paulus uns in den kommenden Versen geben wird.

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    Kommentar zum Korintherbrief (#25) – Von Angesicht zu Angesicht http://hrichert.de/2007/mein-senf-zum-korintherbrief-teil-25-ende-von-kap-13/ http://hrichert.de/2007/mein-senf-zum-korintherbrief-teil-25-ende-von-kap-13/#comments Wed, 14 Nov 2007 08:55:29 +0000 Helm77 http://hrichert.de/?p=218 Weiterlesen No related posts.]]>

    Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindisch war. Denn wir sehen jetzt durch einen Spiegel, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie auch ich erkannt worden bin. (1. Kor 13:11-12)

    Paulus spricht hier von einem bedeutenden Unterschied um diesen Sachverhalt zu erklären: der Unteschied zwischen Kind und Mann. Und dann vergleicht er das jetzige mit dem zukünftigen, das was jetzt ist, dass entspricht der Erfahrung des Kindes und das was dann kommt, entspricht der Erfahrung des Mannes. Ein Kind beurteilt die Dinge anders als ein Mann, ein Kind sieht die Tatsachen nicht notwendigerweise falsch, aber es erkennt nicht, was dahinter steckt. Paulus vergleicht diesen Kind-Mann Unterschied mit der jetzigen Zeit und dem Zukünftigen, das noch kommen wird: Jetzt sehen wir durch einen Spiegel, undeutlich – das beschreibt den Kindheits-Zustand der Gemeinde, dann aber von Angesicht zu Angesicht – das beschreibt eine Zeit die noch nicht gekommen ist (…dann aber…), es beschreibt den Zustand der Reife, von dem Paulus auch in Epheser 4 geschrieben hatte, von dem „erwachsenen Mann“. Wenn wir diese beiden Stellen zusammen lesen, dann ist dieser Vers absolut einfach zu verstehen: Epheser 4:11-13 spricht vom „Vollkommenen“ und vom „erwachsenen Mann“, und 1. Korinther 13:10-12 spricht ebenfalls vom „Vollkommenen“ und vom „erwachsenen Mann“. Aus Epheser 4 erfahren wir, dass die Dienste (und damit auch die Gaben) solange notwendig sind, bis dieser vollkommene Zustand erreicht ist, und aus 1. Kor 13 erfahren wir, dass gewisse Gaben nicht mehr notwendig sind, wenn das Vollkommene gekommen ist. Diese Verse aus dem Korintherbrief erklären uns aber noch mehr als das: Wenn das Vollkommene gekommen ist, dann schauen wir von Angesicht zu Angesicht:

    Denn wir sehen jetzt durch einen Spiegel, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht, Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie auch ich erkannt worden bin. (1.Kor 13:12)

    Spätestens jetzt muss jedem klar werden, dass hier niemals die Bibel gemeint sein kann, denn niemand kann aus dem geschriebenen Wort Christus von Angesicht zu Angesicht erkennen. Der Ausdruck „Angesicht zu Angesicht“ beschreibt eine reale Begegnung mit der Person Christus, die man dann sehen kann, die man „von Angesicht“ – also mit den eigenen Augen – sehen kann. Dies kann daher nur dann der Fall sein, wenn Christus ein zweites Mal auf die Erde wiederkommt, und wie wir wissen wird das dann der Fall sein, wenn er als Bräutigam die Gemeinde als seine Braut abholt. Und diese Braut wird dann ohne Flecken und Runzeln sein, sie wird „vollkommen“ sein. Durch diese Beschreibung ergibt sich ein klares Bild von den Zusammenhängen:

    Die Geistesgaben sind zur Auferbauung der Gemeinde notwendig, bis die Gemeinde einen Reifezustand der Vollkommenheit erreicht hat. Dann ist die Vorbereitung der Gemeinde zur Braut Christi abgeschlossen und Jesus wird seine Braut persönlich abholen kommen. Dann haben die Geistesgaben ihren Zweck erfüllt und sie werden aufhören, weil das Vollkommene gekommen ist: die Gemeinde, die zusammen mit ihrem „Bräutigam“ auf dem Thron sitzt und über die Erde herrscht. Christus wird dann von Zion aus über die gesamte Welt herrschen, das Heil wird von den Juden ausgehen, die Völker werden sich bekehren, es wird keine Versuchungen zur Sünde mehr geben, weil der Teufel für tausend Jahre gebunden ist und es wird das erste Mal seit Anbeginn der Zeit echten Frieden auf der gesamten Erdkugel geben. Dies wird von den Theologen normalerweise als das 1000-jährige Reich beziechnet, und dieses Friedensreich wird dann beginnen, wenn Jesus wiederkommt, um seine Gemeinde abzuholen. Und während dieser Zeit werden die Gläubigen Christus von Angesicht zu Angesicht sehen, denn sie sind vom und durch den Glauben zum Schauen gekommen. In der jetzigen Zeit wandeln wir im Glauben, wenn das Vollkommene da ist, dann hat unser Glaube seine Erfüllung gefunden. Dann gibt es kein „Stückwerk“ mehr, dann gibt es nur noch Vollkommenes.

    Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe. (1. Kor 13:13)

    Dieser Vers fasst noch einmal die wichtigste Lektion dieses Kapitels zusammen: Ohne die Liebe bringen die Gnadengaben keine lebendige Frucht, ohne die Liebe verlieren die Gnadengaben ihren Nutzen. Ohne Liebe wird die Wirkung der Gnadengaben sogar ins Gegenteil verkehrt. Die Liebe ist das das Fundament, „das größte von diesen“ ganzen guten Dingen.

    Niemand würde hier auf die Idee kommen, dass Glaube und Hoffnung was schlechtes wären, nur weil die Liebe hier als das größte bezeichnet wird. Daher ist es auch sinnlos die Gnadengaben als etwas schlechtes hinnzustellen, nur weil in diesem Kapitel die Liebe als das Fundament der Gnadengaben beschrieben wird. Die Liebe ist das Endziel (Tit 1:5), und diese übernatürliche Liebe ist durch den Heiligen Geist in unser Herz gegossen worden.

    (Wenn man sich die letzten drei Teile dieser Auslegungsreihe nacheinander durchliest, dürften die wesentlichen Fragen zu Kapitel 13 alle beantwortet sein: Teil 23, Teil 24)

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    Kommentar zum Korintherbrief (#24) – Stückweise erkennen und prophezeien http://hrichert.de/2007/mein-senf-zum-korintherbrief-teil-24/ http://hrichert.de/2007/mein-senf-zum-korintherbrief-teil-24/#comments Tue, 23 Oct 2007 17:50:15 +0000 Helm77 http://hrichert.de/?p=214 Weiterlesen No related posts.]]>

    Denn wir erkennen stückweise, und wir prophezeien stückweise (1. Kor 13:9)

    Jetzt ändert sich der Fokus, in den vorigen Versen war von der Liebe und von drei Gnadengaben die Rede, jetzt konzentriert sich der Apostel Paulus auf die Gnadengabe der Erkenntnis und der Prophetie. In diesem Vers erfahren wir zunächst eine immens wichtige Begleiterscheinung, die gerade mit diesen beiden Gaben verknüpft ist. Die Ausübung dieser Gaben ist nicht “vollkommen”, sondern “stückweise”. Diese beiden Worte sind Gegensätze in der Heiligen Schrift. Gerade das Wort “Vollkommen” wird oft falsch verstanden, es bedeutet nicht “fehlerfrei” oder “sündlos”, sondern es ist eher im Sinne von “komplett” oder “vollständig” zu verstehen1 (dies erkennt man aus dem Zusammenhang in dem das Wort an den verschiedensten Stellen in der Bibel gebraucht wird, es würde den Rahmen sprengen, hier genauer darauf einzugehen. In den Anmerkungen der Scofield-Bibel wird dies genauer erklärt). Das Wort “stückweise” bedeutet dagegen “unvollständig”, das Gegenteil zu “vollkommen”. Wenn wir jetzt beachten, dass sich die Prophetie stückweise, also nicht vollständig ereignet, und ebenso das Wort der Erkenntnis kein vollständiges Wort ist, dann verstehen wir, warum diese Außerungen in der Gemeinde so oft falsch verstanden oder missbraucht werden. Selbst wenn das prophetische Wort eines Predigers 100% von Gott ist, bedeutet es noch lange nicht, dass damit alles gesagt ist, deswegen gibt Paulus im 14. Kapitel auch die Anordnung, das mehrere Propheten sprechen, und nicht nur einer. Hat unsere Gemeinde dagegen ein Pastoralsystem, wo ein Pastor die meisten Predigten hält, aber nicht von anderen Brüdern ergänzt wird, so ist die Lehre, die Erkenntnis, und das prophetische Wort dieses Pastors vielleicht nicht falsch, aber auch nicht vollständig. Das muss es in der Gemeinde Christi auch nicht sein, denn Gott hat ja zum Glück kein Pastoralsystem angeordnet, sondern die aktive Gemeinschaft aller Gläubigen, so wie wir das aus 1. Kor 14:26 erfahren:

    Wenn ihr zusammenkommet, so hat ein jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung. (1. Kor 14:26)

    Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder – dies ist eine der ganz wenigen Ordnungen im Neuen Testament, die uns konkrete praktische Anweisungen erteilt, was wir zu tun haben, wenn wir uns im Namen Jesu versammeln. Und es ist so wichtig, dass “ein jeder hat”, denn was der eine nicht hat, dass wird das Stückwerk des anderen nicht vervollständigen.

    Gerade diese beiden Gaben sind “Stückwerk”, das bedeutet auch, dass sie bei jedem unterschiedlich ausgeprägt sind – nicht jeder hat gleiche Erkenntnis aus dem Wort der Schrift, und nicht jeder hat die gleiche prophetische Einsicht in das Herz Gottes. Das müssen wir respektieren, es ist eine Tatsache. Versammeln wir uns auf der Grundlage der Erkenntnis, so wird unsere Versammlung niemals eine Einheit sein, denn die Erkenntnis ist in jedem verschieden. Besteht die Grundlage unserer Gemeinde darin, dass alle Mitglieder die gleiche Lehre vertreten, so ist das eine Einheit auf der Grundlage der Erkenntnis – und diese Einheit ist nur Stückwerk und wird früher oder später zerbrechen. Versammeln wir uns auf Grundlage gewisser Prophezeiungen, die vielleicht über uns, oder über unsere Stadt gemacht wurden, so ist auch diese Grundlage nur Stückwerk und kein festes Fundament.

    Das die Gabe der Prophetie stückwerk ist, das sollte uns auch eine Warnung sein, nüchtern mit einem prophetischen Wort umzugehen. Wenn ein Wort von Gott ist, dann wird es göttliche Frucht bringen, es wird nicht leer zurückkehren und es wird eintreffen, wenn es eine Voraussage ist. Wir sollten das prophetische Wort ernst nehmen, aber es muss unbedingt geprüft werden und wir sollten uns niemals von einem prophetischen Wort zu einer unüberlegten Tat hinreissen lassen. Wir müssen auch aufpassen, dass wir uns von dem prophetischen Wort niemals unter Druck setzen lassen, viel Missbrauch ist in dieser Hinsicht schon passiert (vor allem in der Word-of-Faith-Bewegung, wo in machen extremen Gemeinden das prophetische Wort mit dem Bibelwort gleichgesetzt wird, was aber problematisch ist, da die Bibel kein Stückwerk ist, das prophetische Wort dagegen schon). Mehr dazu im 14. Kapitel, es reicht, wenn wir uns hier merken, dass diese beiden Gnadengaben “Stückwerk” sind.

    wenn aber das Vollkommene gekommen sein wird, so wird das, was stückweise ist, weggetan werden. (1. Kor 13:10)

    Jetzt kommen wir zu einem wunderbaren Vers, der uns die Zussammenhänge weiter erklärt. Dieser Vers bezieht sich zunächst auf den vorhergehenden, wo Paulus erklärt, was Stückwerk ist, nämlich die Prophetie und die Erkenntnis. Wenn jetzt das Vollkommene kommt, dann verschwindet das Stückwerk, also die Prophetie und die Erkenntnis.

    Zunächst müssen wir anmerken, dass nur diese beiden Gaben verschwinden, wenn das Vollkommene kommt. Von der Gabe der Sprachenrede wird zwar in 13:8 gesagt, dass sie verschwinden wird, aber es wird nicht gesagt wann. In Bezug auf den Zeitpunkt des Verschwindens werden wir nur über die beiden Stückwerk-Gaben (Prophetie und Erkenntnis) aufgeklärt. Wenn jetzt jemand der Meinung ist, dass Vollkommene wäre schon da, so würde das erklären, warum Prophetie und Erkenntnis aufgehört hätte, es würde aber noch lange nichts über die Gabe des Sprachenredens aussagen. Paulus hat sich hier und im vorigen Vers auf diese beiden Gaben konzentriert, die Stückwerk sind. Die Gabe der Sprachenrede ist dagegen kein Stückwerk. Wenn das Vollkommene kommt, wird lediglich das Stückwerk aufhören. Diese logische Schlussfolgerung übersehen leider viele Menschen. Ich möchte daher noch einmal sehr dringlich darum bitten, nicht oberflächlich mit dem Wort Gottes umzugehen. Wenn wir von uns behaupten, dass wir bibeltreue Christen sind (was immer das auch heissen mag…), dann sollen wir bitte auch danach leben.

    Was aber ist jetzt das Vollkommene? Ist es damit die Bibel gemeint? Einige Ausleger haben das so ausgelegt, allerdings gibt es in der ganzen Bibel selber keinen einzigen Hinweis darauf, dass mit dem Vollkommenen der abgeschlossene Kanon der biblischen Schriften gemeint ist. Wenn wir uns alle Verse im Neuen Testament anschauen, die dieses Wort benutzen, so fällt eines auf: Das Wort „Vollkommen“ wird fast immer in Bezug auf Personen benutzt. Es wird niemals eine Sache beschrieben, die vollkommen ist, es wird dagegen ein Zustand der Heiligung beschrieben und es steht im Zusammenhang mit Gott und Christus (Mat 5:48, Mat 19:21, Röm 12:2, 1 Kor 2:6, Eph 4:13, Phi 3:15, Kol 1:28, Kol 4:12, Heb 9:11, Jak 1:4, Jak 1:17, Jak 1:25, Jak 3:2, 1.Jo 4:18, Heb 5:14, 1.Ko 14:20). In den meisten Stellen werden wir dazu aufgefordert „vollkommen“ zu werden (und ich habe schon vorher erklärt, dass dies nicht Sündlosigkeit bedeutet, sondern Vollständigkeit, die Personen die die Bibel für vollkommen erklärt waren auch nicht sündlos). Ein Vers gibt uns einen besonderen Schlüssel zum Verständnis:

    bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Manne, zu dem Maße des vollen Wuchses der Fülle des Christus; (Eph 4:13)

    Wo steht in diesem Vers das Wort „Vollkommen“? Das Wort wurde hier übersetzt mit „dem erwachsenen Manne“, und wie wir vorher schon gezeigt haben, steht dieser Vers im Zusammenhang mit den Diensten (und damit auch mit den Gnadengaben). Dieser Vers beschreibt den genauen Zeitpunkt, bis wann es die Dienste (Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer) geben wird: Bis der Leib Christi zum erwachsenen (vollkommenen) Mann herangewachsen und auferbaut ist. Hier wird zugleich auch der Sinn und Zweck beschrieben: Die Dienste (und damit auch die Gaben, denn die Dienste beinhalten ja die Gaben und Kraftwirkungen) sind das Werkzeug zum Bau des geistlichen Menschen, zur Auferbauung des Leibes Christi, der Gemeinde. Wenn die Gemeinde zubereitet und vollkommen ist, dann kommt Jesus wieder und wird sie als seine Braut abholen und dann sind die Gnadengaben und Dienste nicht mehr notwendig. Das zeigt uns Paulus in den folgenden Versen sogar noch deutlicher auf.

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    Kommentar zum Korintherbrief (#23) – Prophezeiung und Erkenntnis werden weggetan, Sprachen werden aufhören http://hrichert.de/2007/mein-senf-zum-korintherbrief-teil-23/ http://hrichert.de/2007/mein-senf-zum-korintherbrief-teil-23/#comments Thu, 18 Oct 2007 09:36:56 +0000 Helm77 http://hrichert.de/?p=213 Weiterlesen No related posts.]]>

    Die Liebe vergeht niemals, seien es aber Prophezeiungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. (1. Kor 13:8)

    Wie sollte diese Liebe auch vergehen, wenn Gott die Liebe ist? Das ist unmöglich. Die Gnadengaben sind lediglich Werkzeuge, die Liebe aber ist kein Werkzeug, sie Teil von Gottes Charakter. Die Gnadengaben sind für einen bestimmten Zweck gegeben, und wenn dieser Zweck erfüllt ist, dann braucht man sie nicht mehr. Wenn das Haus einmal fertig gebaut ist, dann benötigt man den Kran, den Betonmischer und die übrigen Werkzeuge nicht mehr. Es wäre sinnlos, nach der Beendigung des Baus immer mehr Werkzeuge zu kaufen oder die Werkzeuge auszubessern. Genauso ist es auch mit den Gaben, sie sind Mittel zum Zweck, Werkzeuge um das geistliche Haus, den Leib Christi, zu erbauen. Wenn dieser erbaut ist, dann braucht kein Mensch mehr die Gnadengaben.

    In diesem Vers ist von drei Dingen die Rede, die „weggetan“ werden: Prophezeiungen, Sprachen, Erkenntnis. Aus dem vorigen Kapitel wissen wir, dass dies Gnadengaben sind. Wer diesen Vers allerdings als Begründung anführen möchte, warum es diese Gnadengaben nicht mehr gibt, der muss sich immer noch eingestehen, dass hier lediglich von drei Gaben die Rede ist. Mit diesem Vers lassen sich Gnadengaben wie Heilungen und Wunder nicht wegerklären.

    Fest steht, dass zumindest diese drei Gaben aufhören werden, und die logische Folgerung ist, dass sie deshalb aufhören, weil sie ihren Zweck erfüllt haben. Die Liebe dagegen ist das Endziel, die Summe unseres ganzen Glaubens, sie ist der ultimative Charakterzug Gottes, zu dem wir berufen sind:

    so setzet nun all euren Fleiß zu dem hinzu und reichet dar in eurem Glauben die Tugend, in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber die Ausdauer, in der Ausdauer aber die Gottseligkeit, in der Gottseligkeit aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe zu allen Menschen. (1. Petr 1:5-7)

    Wir sehen hier, dass diese reine Liebe nicht das erste ist, was wir in unserem Leben erfahren. Denn obwohl diese Liebe durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen ist, kann es sehr wohl eine Weile dauern, bis wir sie wirklich in unserer Erfahrung erleben. Petrus zählt hier gewisse Dinge auf, die aufeinander folgen und aufbauen, und die Liebe steht als letztes, sie ist das höchste Ziel, dem nichts mehr folgt. In der Aufzählung des Petrus ist die Liebe eine Folgerung aus den vorigen Dingen. Paulus bezeichnet die Liebe sogar als „Endziel“:

    Das Endziel des Gebotes aber ist: Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben (Titus 1:5)

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    Kommentar zum Korintherbrief (#22) – Göttliche Liebe und menschliche Liebe http://hrichert.de/2007/mein-senf-zum-korintherbrief-teil-22/ http://hrichert.de/2007/mein-senf-zum-korintherbrief-teil-22/#comments Thu, 11 Oct 2007 09:38:42 +0000 Helm77 http://hrichert.de/?p=207 Weiterlesen Related posts:
    1. Meine geheime Liebe
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    Ist schon ne Weile her, seit ich den letzten Beitrag dieser Art gepostet habe. Daher noch mal den letzten Satz aus Teil 21 zum einfacheren Einstieg:

    Wenn wir „in Christus“ sind, dann sind wir auch in seiner Liebe.

    Was heisst dies ganz einfach und praktisch? Wenn du die Gabe der Lehre hast und lehrst, aber deine Beziehung zu Jesus ist aus irgendeinem Grund nicht in Ordnung (unbekannte Sünde, absichtlicher Ungehorsam, usw) dann wird dein Lehren keine dauerhafte Frucht bringen, weil du nicht in der Liebe bist. Die Menschen werden es eher als „belehrend“ anstatt als „überführend“ empfinden, es wird kein geistliches Leben bringen. Wenn du die Gabe der Erkenntnis hast, und du durchschaust und hinterschaust Dinge, die andere nicht sofort sehen, du aber keine Liebe hast, dann wird das in einem kritischen Geist resultieren, der nur noch Fehler sieht und kritisiert. Daher ist die Liebe und das „in Christus-Sein“ noch viel wichtiger als die Gaben selber. Der Geber ist größer als die Gaben, das dürfen wir niemals vergessen. Ich habe vorher geschrieben, dass die Gnadengaben, die Kraftwirkungen und die Dienste nichts anderes als Manifestationen von Christus sind, aber wenn du nicht „in Christus“ bist, dann sind es nur Manifestationen von dir selbst, von deinem Ich und deinem Fleisch. Du teilst nicht Christus an den Leib aus, sondern du teilst dich selbst dem Leib Christi mit. Die Ausübung deiner Gaben ist „irdisch“, und wenn du sie weiter exzessiv ausserhalb von Christus praktizierst, dann wird es nicht „irdisch“ bleiben, sondern es wird weiter abdriften, es wird seelisch und irgendwann dämonisch. Glauben wir wirklich, dass wir christlichen Dinge und Taten ausserhalb von Christus tun können? Selbst Jesus weigerte sich, seine eigene Kraft zu benutzen, obwohl er ohne Sünde war. Das heisst, es geht gar nicht darum wie gut oder wie schlecht unsere Taten sind, sondern ob sie „in Christus“ oder ausserhalb von Christus sind. Alles was nicht in Christus ist, das ist irdisch. Darauf kommt es an, und daran kann man erkennen, ob man Eins mit Christus ist oder nicht. Und darauf kommt es auch bei der Ausübung der Gnadengaben an, denn obwohl die Gaben an sich übernatürlich sind und vom Geist gegeben werden, so werden sie doch in unsere Verantwortung und zu unserer Verwaltung gegeben und wir werden Gott Rede und Antwort stehen, wenn wir seine übernatürlichen Werkzeuge für uns selbst missbrauchen indem wir sie ohne Liebe praktizieren. Denn die Gaben ohne Liebe zu praktizieren heisst gleichzeitig, sie nicht für die anderen, sondern für sich selbst auszuüben:

    Die Liebe ist langmütig, ist gütig; die Liebe neidet nicht; die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf, sie gebärdet sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihrige, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich mit der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. (1. Kor 13:5-7)

    Wenn wir diese Beschreibung sehen, dann muss jedem klar werden, dass keine natürliche Liebe, keine menschliche Sympathie dazu imstande ist. Der natürlichen Liebe fällt es sehr schwer, ihre Feinde zu lieben, die göttliche Liebe dagegen konzentriert sich ganz auf den anderen, unabhängig von seinen Taten und seiner Person. Hier steht nicht: „Die Liebe ist langmütig, wenn die Person nett zu dir ist oder es irgendwie verdient hat“ – Diese Liebe ist an keine Bedinung gebunden, wie sollte sie auch, es ist doch dieselbe Liebe, die uns geliebt hat, als wir noch Sünder waren (Röm 5:8). Im Gegenteil, diese Liebe rechnet Böses nicht zu, das steht da, als ob diese Liebe geradezu Böses vom Gegenüber erwarten würde und ihn trotz seiner Bosheit weiterliebt. Diese Liebe erträgt alles, auch die Ehefrau oder den Ehemann, bei dem der Partner glaubt, er kann sie nicht mehr länger ertragen. Sollte das bei dir der Fall sein, so hast du ihn lediglich mit deiner natürlichen Liebe geliebt, aber nicht mit der göttlichen Liebe. Diese göttliche Liebe steht uns in Christus zur Verfügung, mit ihm haben wir auch diese Liebe. Wir können aber nicht gleichzeitig „In Christus“ und damit „in der Liebe“ sein und gleichzeitig uns auf unsere natürlichen Fähigkeiten verlassen. Entweder in Christus oder in uns selbst, unserer alten Natur. Entweder ist Christus für uns tot, oder wir sind tot und Christus ist in uns lebendig. Das ist unsere Entscheidung und diese Entscheidung ist im Hinblick auf ihren Folgen nicht einfach zu treffen, aber doch wesentlich für unser Leben als Glieder im Leib.

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    Kommentar zum Korintherbrief (#21) – Gaben des Geistes oder Frucht des Geistes http://hrichert.de/2007/mein-senf-zum-korintherbrief-teil-21/ http://hrichert.de/2007/mein-senf-zum-korintherbrief-teil-21/#comments Mon, 13 Aug 2007 22:09:57 +0000 Helm77 http://hrichert.de/?p=188 Weiterlesen No related posts.]]> Mittlerweile sind wir im 13. Kapitel angelangt und ich bin mit meinem Korintherbriefkommentar noch lange nicht fertig. Ich weiss, dass einige den Senf regelmäßig lesen und schätzen, aber ich habe keine Ahnung wie viele das sind - ist mir eigentlich auch egal, wäre aber mal interessant zu wissen, wer sich solche langen Beiträge durchliest…könnt ja nen Kommentar hinterlassen. Andererseits hat der Senf auch schon zu einigen relevanten Disskussionen geführt, was ich durchaus schätze. Das 13. Kapitel ist das Kernstück des Korintherbriefes in Bezug auf die Gnadengaben und den Heiligen Geist, und hier werden einige Fragen (zur Dauer der Gaben usw) beantwortet, die von immenser Wichtigkeit sind. Ich wünsche euch viel Spaß mit diesem Kapitel. Leider habe ich meine korrigierte Version irgendwo verschlürt, deswegen werde ich jetzt hier die fehlerhafte Fassung posten. Wer einen Fehler findet darf ihn behalten oder einen Kommentar posten…

    Paulus erwähnte am Schluss von Kapitel 12 dass er einen noch besseren Weg aufzeigen möchte, und damit sind wir mitten im Thema des 13. Kapitels.
    Was aber ist der bessere Weg? Was kann denn größer sein, als die Gaben, wenn wir aufgefordert werden, nach ihnen zu „eifern“, also sie von ganzem Herzen zu begehren? In welchem Maße sollen wir dann nachdem noch besseren Weg eifern? Diesen Fragen müssen wir uns stellen. Das Thema des 13. Kapitels kein Geheimnis, es ist Liebe, das wird schon im ersten Vers unmissverständlich klar.

    Wenn ich mit Menschen und Engelzungen rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen kann und alle Geheimnisse weiß und alle Erkenntnis habe, und wenn ich allen Glauben besitze, so daß ich Berge versetze, habe aber keine Liebe, so bin ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe zur Speisung der Armen austeilen werde, und wenn ich meinen Leib hingebe, auf daß ich verbrannt werde, aber nicht Liebe habe, so ist es mir nichts nütze. (1. Kor 13:1-3)

    Aus diesem Vers wird klar, wie sehr das neue Thema „Liebe“ mit dem vorigen Thema Gnadengaben zusammenhängt. Warum ist dieser neue Weg noch besser? Weil ohne die Liebe die Gnadengaben wirkungslos werden. Der neue Weg ist darum so wichtig, weil er die Grundlage für die Gnadengaben darstellt. Daher ist es auch absoluter Unsinn hier Liebe gegen die Gnadengaben auszuspielen. Wir müssen nach den Gaben eifern und wir müssen gleichzeitig auch auf die Liebe achten. Die Liebe wird ohne Gaben funktionieren, aber die Gaben funktionieren ohne die Liebe nicht. Ohne die Gnadengaben und Kraftwirkungen wird die Liebe nur sehr langsam die anderen erreichen. Die Gnadengaben, Dienste und Kraftwirkungen sind die Auswirkungen dieser Liebe.

    Wir haben bestimmt schon einige Spukgeschichten über die Geistesgaben gehört – z.B. kommt es vor, dass Menschen behaupten, sie hätten die Gabe der Sprachenrede, und in Wirklichkeit ist das was sie reden keine „Sprache“ sondern nur ein sinnloses Gestammel. Es ist auch bekannt, dass unter anderen Religionen und Sekten ähnliche Phänomene wie Sprachenreden auftreten. Dies wird dann von bestimmten Denominationen oft zum Anlaß genommen, um vor der Gabe zu warnen und die Gabe insgesamt zu verteufeln. Aber gerade diese teuflischen Nachahmungen der göttlichen Gnade sollten uns zu denken geben. Wer hat schon einmal eine Fälschung von einem 7-Euro-Schein gesehen? Solche Fälschungen existieren nicht, weil jeder weiß, dass es keine echten 7-Euro-Scheine gibt. Es gibt nur Fälschungen von den Dingen, die auch wirklich existieren. Ein Gemälde zu fälschen, dass es gar nicht gibt, ist überhaupt keine Fälschung, es ist einfach nur ein weiteres Gemälde, das niemanden interessiert und dem Fälscher auch keinen Gewinn einbringen wird. Daher müssen wir eins erkennen, dass wenn es ein falsches Zungenreden gibt, dies nicht als Beweis gegen die echte Gnadengabe angeführt werden kann, sondern gerade ein Beweis dafür ist, dass es auch eine echte Gnadengabe des Zungenredens geben muss. Warum schreibe ich das jetzt hier, an dieser Stelle? Was hat das ganze mit der Liebe zu tun, von der hier die Rede ist? Die ganzen Verfälschungen der Gaben haben sehr viel mit der Liebe zu tun, dass wird bald deutlich werden.

    Das Zungenreden ist nur ein (gut bekanntes) Beispiel, aber wir müssen eins beachten, nämlich dass es nicht nur zur Gnadengabe der Sprachenrede eine Verfälschung gibt, sondern zu jeder Gabe. Der Teufel wird sich nicht mit der Gnadengabe der Sprachenrede begnügen. Genauso wie es eine Verfälschung der Sprachenrede gibt, so gibt es auch eine dämonische Prophetie und Erkenntnis, Heilungen, Glauben, usw. Es gibt sogar Gebete, die falsch und dämonisch sind: Das sind vor allem Gebete, wo wir Gott vorschreiben wollen, wie er mit bestimmten Personen verfahren soll, oder wenn wir im fleischlichen Hass Gericht auf die Personen herab beten, die wir nicht mögen. Immer wenn wir Gott im Gebet „beschwören“ und „zwingen“ wollen, etwas zu tun (vor allem an bestimmten Personen) dann gleiten unsere Gebete ins seelische ab und von da ist es nicht weit bis zum dämonischen, Jakobus beschreibt das so:

    Das ist nicht die Weisheit die von oben herabkommt, sondern eine irdische, seelische, teuflische Weisheit. (Jakobus 3:15)

    Aus diesem Vers lernen wir nicht nur, dass es auch ein Gegenstück zu der Gnadengabe der Weisheit gibt, sondern wir lernen etwas noch viel wichtigeres. Jakobus vergleicht die Weisheit von unten mit der göttlichen Weisheit:

    Die Weisheit aber von oben ist aufs erste rein, sodann friedsam, gelinde, folgsam, voll Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt. (Jakobus 3:17)

    Diese beiden Verse geben uns im Zusammenhang sehr wichtige Informationen: Das was von Gott kommt, das ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte, das was nicht von Gott kommt ist irdisch, seelisch, teuflisch. Zum einen lernen wir hier weitere Kriterien der Beurteilung (…voll Barmherzigkeit und guter Früchte…), wir lernen aber auch was für Fälschungen es gibt, nämlich eine dreifache, eine irdische, eine seelische und zuletzt eine teuflische. Und diese dreifache Art der Verfälschung werden wir bei jedem Werk, das nicht von Gott kommt, antreffen.

    Nachdem wir diesen Grund gelegt haben, können wir Paulus Aussagen über die Liebe in einem viel tieferen Licht sehen. Wenn uns die Liebe fehlt, dann können wir noch so viele Gnadengaben haben und ausüben und es wird trotzdem keine gute Frucht bringen, es wird den Leib Christi trotzdem nicht auferbauen. Im Gegenteil, wenn uns die Liebe fehlt, dann ist unsere Gnadengabe bereits eine Verfälschung. Sie ist zwar noch lange nicht „seelisch“ oder „teuflisch“, aber sie ist bereits „irdisch“, denn sie ist ohne Liebe, und das bedeutet nichts anderes als „ohne Christus“, denn Gott ist die Liebe (1. Joh 4:16) und Christus als Person ist die Offenbarung und Konkretisierung dieser göttlichen Liebe (1. Joh 4:9, Eph 3:19, Röm 5:8) und Gott und Christus sind eins. Deshalb können wir sagen, dass wenn wir die Liebe nicht haben, wir nicht „in Christus“ sind, denn diese Liebe ist keine natürliche Liebe, keine irdische Zuneigung oder menschliche Sympathie, es ist nichts weniger als die Liebe Gottes, die die Frucht des Geistes ist. Gott teilt uns durch Johannes mit, dass es seine eigene Liebe ist:

    Gleichwie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt; bleibet in meiner Liebe. Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. (Joh 15:9-10)

    Hier sehen wir, dass es tatsächlich die Liebe Gottes (also eine übernatürliche Liebe, keine natürliche) ist, zu der wir berufen sind, und das diese hohe Anforderung kein unerreichbarer Maßstab für uns ist, sehen wir in den Briefen des Johannes, wo er diese übernatürliche Liebe als Erkennungszeichen für die Christen anführt, es scheint dem Johannes und den damaligen Christen also etwas ganz „normales“ zu sein, diese übernatürliche Liebe zu besitzen, die die Fähigkeiten der natürlichen Liebe bei weitem übersteigt. Und von Paulus erfahren wir ebenfalls, dass diese Liebe nichts besonderes für uns Christen sein sollte, im Gegenteil:

    Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben worden ist. (Röm 5:5)

    Diese übernatürliche Liebe besitzen wir in dem Maße, wie wir erkennen, dass Christus unser Leben (Gal 2:19-20, Phil 1:21) ist – es ist nicht so, dass unser natürlicher Mensch, unser Fleisch mit dieser Liebe ausgerüstet ist. Nur Gott, nur Christus, nur der Geist haben diese übernatürliche Liebe. In dem Maße, wie Christus (und damit Gott und der Geist) zu unserem neuen Leben werden, indem Maße wird die Liebe, die in uns ausgegossen ist, sichtbar werden. Wir haben Christus und mit ihm auch Gottes Liebe (Röm 8:32, Eph 1:3). Wenn wir „in Christus“ sind, dann sind wir auch in seiner Liebe.

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