Zusammenfassung: Arthur Katz war ein marxistischer Jude, der auf seiner Suche nach Antworten Jesus Christus fand. Er war der erste echte Prophet, den ich persönlich kennenlernen durfte und er hat mein Leben und meine geistliche Ausrichtung entscheidend geprägt. Er hat die Grundlagen für die Gemeinde Hütte Davids gelegt.
Wer war Arthur Katz?
Geboren inmitten der Depressionszeit der 30er Jahre, wuchs Arthur als Kind jüdischer Eltern im krisengeschüttelten New York auf. Durch den zweiten Weltkrieg, schulische Ausbildung und andere Faktoren wurde er zum Marxist und Existenzialist. Seine Erfahrungen im zweiten Weltkrieg führten dazu, dass er – als er schon ein High School Lehrer war – in eine tiefe Sinnkrise kam. Er hängte seinen Job an den Nagel und begann per Anhalter durch Europa und den nahen Osten zu reisen. Mittlerweile war Art Katz ein überzeugter Atheist, doch seine Erfahrungen auf dieser Reise erschütterten sene marxistischen Ideale und atheistischen Überzeugungen. Diese Erschütterungen begannen in Auschwitz, wo er das berüchtigte Konzentrationslager besuchte (das damals noch nicht so “schön” restauriert war, in den Öfen lag noch die Asche der verbrannten Leichen…) und endete schließlich in Jerusalem, wo Gott ihn hörbar bei seinem Namen rief und er dem wahren Gott Israels, dem Messias begegnete. Während dieser Reise führte Art ein Tagebuch, was später unter dem Titel “Ben Israel – The Odyssey of a modern jew” veröffentlicht wurde. Das Interessante an diesem Tagebuch ist, dass er es als Atheist begann und es als überzeugter, wiedergeborener Christ beendete. Es wurde auch im nachhinein nichts “geschönt” oder “verchristlicht” – die komplette Reise inklusive aller aufgezeichneten Gedanken sind darin enthalten. Es gab auch eine deutsche Übersetzung des Buches (erschienen im Johannes Fix Verlag), die ist aber nicht mehr erhältlich und nur bei ebay/booklooker oder in sonstigen Antiquariaten zu finden. Die englische Ausgabe ist bei Amazon erhältlich oder direkt auf Art’s Website, die von seiner Familie erstellt wurde.
Dies war nur der Anfang, Art gab seinen Lehrerberuf auf (auf Anraten eines andern Juden namens Richard Wurmbrand…) und begann als Straßenprediger der Mission “Jews for Jesus” zu arbeiten. Er stand auf einer Holzkiste auf der Straße und predigte das Evangelium (so einfach war das damals…). Zu dieser Zeit wurde Arthur Katz der neue “Darling” der charismatischen Szene, er wurde überall eingeladen (sogar im Fernsehen) um seine Geschichte zu erzählen. Sogar auf den riesigen Veranstaltungen von Kathryn Kuhlmann musste er sein Zeugnis und seine Bekehrung erzählen (bei sermonindex.org gibts noch orginale Aufnahmen davon). Eine weitere Person, die eine von Art’s Veranstaltungen besuchte, wurde schwer von ihm beeinflusst: Rick Joyner. Rick Joyner war damals noch nicht so “groß” wie heute, aber er hatte bereits ein aufstrebenden Dienst und bat Art, seine Bücher und Predigten bei MorningStar zu veröffentlichen. Art predigte desöfteren bei Rick Joyner (und vieles was Rick schreibt ist spürbar von Art Katz beeinflusst).
Art entdeckte jedoch, dass viele Aspekte von Gott bei den Christen nicht beliebt waren und auch nicht erwünscht waren. Es geschah immer öfter, dass die Christen (und auch die Charismatiker, bei denen er Anfangs so beliebt war) ihn mehr und mehr ablehnten, weil er “nicht nach ihren Regeln spielte”, wie es einer einmal wortwörtlich ausdrückte.
Ben Israel Fellowship
Art Katz gab jedoch seinen gesamten Dienst auf und zog – der Stimme Gottes Gehorsam – nach Minnesota, dort kauften sie ein Grundstück und gründeten die Ben Israel Fellowship, die heute noch existiert. Daraufhin haben ihn fast alle Christen in führenden Positionen für verrückt erklärt. Art geriet mehr und mehr in Vergessenheit, aber nicht bei Gott. Dort in Ben Israel bekam Art entscheidende Offenbarungen, er entdeckte die eschatologischen Zusammenhänge zwischen der Endzeit, Israel, dem Evangelium und dem Volk Gottes, die nirgendwo in so einer Klarheit zu finden sind, wie in Arthurs Predigten. Obwohl die bekannten christlichen Leiter ihn vergaßen, vergaßen ihn doch nicht alle. regelmäßige Gäste in Ben Israel (vor allem auf der Prophetic School) waren Keith Green und Leonard Ravenhill, beides gute Freunde von Art.
Meine Geschichte mit Art Katz
Ich kann hier nicht alles aufschreiben, daher werde ich an dieser Stelle kürzen und berichten, wie ich Art kennengelernt habe. Ich war in meinem Christenleben immer auf der Suche nach radikalen Vorbildern, die Gottes Wort nicht nur predigen, sondern auch leben. Irgendwann sah ich bei Paul im Regal das Buch “Holocaust – Wo war Gott?” stehen. Ich fragte ihn, wer denn der Autor sei, Paul meinte daraufhin nur, dass sei wohl ein ganz radikaler, der so radikal sei, dass ihn die meisten ablehnten. Das hat mich natürlich sofort geflasht, denn ich wusste zu diesem Zeitpunkt bereits, dass Ablehnung der Masse oft ein ganz gutes Zeichen dafür ist, dass man wirklich mit Jesus lebt (“Jeder der fromm und gottselig leben will, muss Verfolgung erleiden”, sagt Paulus zu Timotheus und Jesus sagt: “Wundert euch nicht, wenn sie euch hassen, mich haben sie auch gehasst” und Petrus sagt: “Das ist der Wille Gottes, dass ihr für Gutes tun leidet”). Also ging ich nachhause, suchte bei google nach “Art Katz” und kam auf seine alte Seite (die es heute nicht mehr gibt), wo er alle seine Bücher umsonst verteilt hat. Ich suchte mir ein Buch heraus, es hieß “The Prophetic Call”, copy&paste in Word, damit ich davon ein gut druckbares Format hatte, druckte es aus und begann zu lesen. Was ich da las, bestätigte einerseits dass, was ich von Gott schon kannte und zeigte mir aber Gott auf ganz neue Weise. Ich war total geflasht, vor allem auch von der Radikalität, mit der Art das Wort Gottes interpretierte. Nachdem ich das Buch durchgelesen hatte, dachte ich nur: “Ich muss den Typen kennenlernen und nachschauen, ob er wirklich so drauf ist”, ich wollte halt sehen, ob er “echt” sei. Wenn das stimmen würde, was er da schrieb, dann wäre er so ganz anders als all die bekannten Prediger. Ich schrieb eine Mail an die erstbeste Adresse, die ich im Inmpressum der Seite fand und fragte nach, ob er denn irgendwann nach Deutschland käme. Postwendend bekam ich die Antwort, dass Art in ein paar Monaten in Deutschland ist und wir bescheid sagen sollen, ob wir ihn als Redner haben wollen. Publikumsgröße, Geld und sonstige “wichtige” Faktoren spielten überhaupt keine Rolle.
Art predigt in der Uni Bielefeld
So kam Art damals zur SMD Bielefeld und predigte in der Universität Bielefeld. Am ersten Abend waren ungefähr 100 Leute da, von denen einige sofort wieder den Saal verließen, weil sie das, was Art ihnen sagte, überhaupt nicht hören wollten und ziemlich verärgert waren. Art erzählte uns, dass wir praktisch keine Ahnung von Gott hätten, dass wir zu feige wären, die richtigen Fragen zu stellen (z.B. warum Gott den Holocaust überhaupt zulässt…) usw und er hat uns mal so richtig zusammengefaltet. Wir saßen alle da und hatten eigentlich eher erwartet, dass er uns auf den Rücken klopft und uns sagt, was für tolle Christen wir doch sind (So machen das nämlich viele Prediger, vor allem die, die bezahlt werden). Das Art uns so krass zurechtwies und ermahnte, war übrigens nicht geplant, denn Reggy Kelly, ein enger Freund von Art war auch dabei und er war genauso geschockt…
+ Download Predigt mp3: “Holocaust” – Art Katz
Am zweiten Abend waren nur noch 50 Leute da, keiner hatte Bock auf diesen radikalen Opa. Ich kenne wirklich niemanden – außer vielleicht Bill Mercer – der in so hohem Alter noch so radikal war und die Bibel so wortwörtlich geglaubt hat. Art und Paul standen beide in der Uni-Toilette am Pissoir und taten ihr Geschäft. Währenddessen drehte Art sich zu Paul und fragte, worüber er den heute reden solle (Art Katz bereitete sich niemals vor…). Paul antwortete: “Über den Epheserbrief”. Art ließ einen Kommentar ab der sinngemäß aussagte “Ihr habt keine Ahnung, auf was ihr euch da einlasst”. Ein paar Minuten später begann er, Epheser 3 auszulegen, Vers für Vers. Der Raum war halbleer, aber keiner traute sich, herauszugehen. Es waren nur noch die Leute übrig, die wirklich Jesus wollten und sich von einer strengen Ermahnung nicht abbringen ließen. Als er fertig war, setzte er sich einfach hin und tat gar nichts. Er sagte dann, wir sollten gefälligst reagieren und mit Gott reden, wenn sein Wort uns herausgefordert hat. Eine Minute war totenstille im Raum. Keiner wollte herausgehen. Auf einmal brachen hier und da Leute zusammen und fingen an zu weinen und Sünden zu bekennen. Immer mehr Leute begannen, mit Gott zu reden. Gottes manifeste Gegenwart und Herrlichkeit war für alle im Raum spürbar. Fast zwei Stunden lang ging das so, dann ließ es nach. Gottes Gegenwart war so heftig, dass ich kaum atmen konnte und beim gehen aufpassen musste, dass ich nicht zusammenbrach. Es war als ob die Luft zu dick zum atmen war. Fast alle hatten ihr Leben neu Jesus geweiht, hatten Sünden bekannt und mit Jesus einen Bund geschlossen. Meine ganze christliche Weltsicht hat sich gewendet. Mir wurde so klar, dass es nicht mehr um mich und mein geistliches Leben geht sondern um Gott und sein ewiges Reich und seine Herrschaft über die ganze Welt.
+ Download Predigt mp3: Epheser 3:10 – Arthur Katz
Um es wieder mal zusammenzufassen: Der erste Besuch von Art hatte uns total umgekrempelt, und was wir sahen, war wirklich “echt”. Art hatte genau das, was er predigte vorgelebt. Und unsere Leben waren für immer für ein “normales Christenleben” ruiniert. Hatten wir vorher Bock auf “Ministry” und “Megachurch”, so wurde uns das völlig ausgetrieben. Wir hatten jetzt Bock für Gott zu leben, koste es was es wolle, egal wenn alle uns hassen würden.
In New York
Mein nächstes Treffen mit Art war in New York. Meine Frau machte ihr Uni-Praktikum bei Ben Israel (was ihr Leben auch völlig veränderte, nur mal so nebenbei…) und danach in Brooklyn. Ich wollte mich mit ihr verloben und Art war als Missionar für die Juden nach New York ausgesandt und lebte dort in einem Apartment in Brooklyn. Er bot mir an, eine Woche bei ihm zu wohnen. Das war ziemlich kool, denn Hostels in NY sind nicht billig und konnte Art noch viel besser kennenlernen. Ich könnte hier ne Menge Stories erzählen, angefangen von Art’s Vorliebe für Hunde und Eiscreme und noch viele andere Sachen. Art war ziemlich krass, er wurde oft mitten in der Nacht von Gott geweckt und verbrachte oft den Rest der Nacht mit Jesus. So bereitete ihn Jesus auf seine nächste Weltreise vor, wo er in Südamerika, Afrika, Asien und Europa predigen musste. Das war schon witzig, wenn der Prophet mitten am Tag im Bademantel in der Wohnung herumlief und mir zeigte, wie man das Klopapier benutzen muss, damit die Spülung bzw. das erbärmliche New Yorker Abwassersystem nicht kapituliert. Andrerseits haben wir da auch heftig Gottes Gegenwart erlebt und ich bin in der Woche mit Art durch einige NY Kirchen gereist, wo er predigte, was auch sehr lehrreich war. Art selber ging ab und zu in die TimesSquare Church zu David Wilkerson, der ihn kannte und auch seine Bücher auf dem dortigen Büchertisch liegen hatte.
Ok, das reicht jetzt erstmal – vielleicht schreibe ich den Artikel später weiter, von Art’s zweitem Besuch bei uns, seiner Krankheit und seinem Tod…Cliffhanger!
In der Zwischenzeit könnt ihr Art Katz selber zuhören, wie er sein Weg zu Jesus beschreibt:
“Do you what the world needs? For men to wash one anothers feet!”
Alle Artikel über Arthur Katz auf The Road Less Traveled
+ Art Katz @ The Road Less Traveled
Weiterführende Links:
+ Art Katz Ministries
+ Art Katz Predigten mit deutscher Übersetzung
+ Art Katz Texte @ Sermonindex
+ Art Katz Predigten @ Sermonindex
+ Ben Israel Fellowship
+ Reggie Kelly’s Website