Mein Senf zum Korintherbrief, Teil 4

…und niemand kann sagen “Jesus ist Herr” außer im Heiligen Geist. (1. Kor 12:3)

Hier gibt uns Paulus ein Test, anhand dessen wir überprüfen können, unter welchen Geist jemand geraten ist. Wer unter der Kraft des Geistes steht, der kann sagen, dass Jesus sein Herr ist, denn die Herrschaftsfrage ist bei dieser Person geklärt. In den folgenden Versen erinnert Paulus immer wieder, dass die Auswirkungen der Kraft des Geistes verschieden sind, daher ist eine Beurteilung rein von den Auswirkungen beinahe unmöglich. Hätte Paulus uns einen Katalog mit Auswirkungen (Manifestationen) gegeben, so wäre die Sache einfach, wir beobachten, wie die Person reagiert, und dann würden wir unsere Beobachtungen mit dem Katalog vergleichen und urteilen, ob dieser Geist von Gott ist oder nicht. Aber Paulus gibt uns keinen Katalog, stattdessen betont er immer wieder, dass die Wirkungen, Gaben und Kräfte verschieden sind. Aber er gibt uns etwas viel besseres, er gibt uns einen Test, anhand dessen wir prüfen können ohne dass wir die Auswirkungen im einzelnen kennen müssten.

Wenn eine Person mit dem Heiligen Geist erfüllt wird, so sollte unmittelbar danach sofort der Test geschehen. Die anderen Brüder sollten diese Person im Namen Jesu fragen, ob sie Jesus als Herrn bezeugen kann. Kann die Person nicht, so wurde sie nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt, sondern mit einem unreinen Geist. Natürlich sind die dämonischen Geister schlau, meistens versuchen sie solchen Tests auszuweichen oder die fragenden Brüder abzulenken. In einem solchen Fall ist die Sache auch klar: Weicht die gesteste Person der Frage aus, so darf ihr kein Ausweg gelassen werden, die Frage muss solange im Namen Jesu gestellt werden, bis klar ist, dass die Person nicht bekennen kann. Kann die Person dagegen Jesus als den Herrn bekennen, so brauchen wir uns um ihr weiteres Verhalten keine weitere Sorgen zu machen, es ist der Heilige Geist. Wer hier ganz sicher gehen möchte, der kann auch noch den Test aus 1. Johannes 4:1-3 hinzuziehen und die Person befragen, ob sie Christus als den ins Fleisch gekommenen Gott bekennt.

Dieser Test bezieht sich vor allem dann, wenn jemand mit dem Heiligen Geist erfüllt wird, das heisst, theologisch genauer ausgedrückt, wenn der Geist auf eine Person kommt. Wenn wir von der Kraft des Geistes, den Geistesgaben und der Erfüllung mit dem Geist reden, dann meinen wir nicht den innewohnenden Geist, den die Person mit der Wiedergeburt empfängt, sondern den ausgegossenen Geist. Jedesmal wenn im Zusammenhang mit dem Heiligen Geist von der Wiedergeburt die rede ist, so finden wir im Neuen Testament die Präposition in, der Heilige Geist kommt in die Person hinein und nimmt dort Wohnung. Wenn dagegen im Neuen Testament von der Kraft des Geistes und von Geisteswirkungen und Geistesgaben die Rede ist, so steht da die Präposition auf – Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein (Apg. 1:8) – vergleiche dazu folgende Verse: Matth. 3:16, Matth 12:18, Luk 4:18, Apg 10:44, Apg 11:15 und Apg 19:6. Der innewohnende Geist wirkt in uns die Wiedergeburt und die Frucht des Geistes, verändert unseren Charakter, und der ausgegossene Geist wirkt die Kraft zum Dienst. Der Geist in uns bezieht sich auf unser Sein und unser Leben, und der Geist auf uns bezieht sich auf unseren Dienst und unser Tun. Ich möchte darauf nicht genauer eingehen, wer dazu mehr wissen möchte, dem sei das Buch “The Communion of the Holy Spirit” von Watchman Nee empfohlen, wo er dies sehr deutlich anhand verschiedener Bibelstellen erklärt. Es sei den Lesern an dieser Stelle noch mal empfohlen, die Bibelstellen selber nachzuschauen (z.B. Mit E-Sword oder anhand einer Konkordanz, dadurch werden viele Stellen sehr einfach verständlich).

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