Nochmal eine kurze Zusammenfassung, was die christliche Taufe bedeutet:
1) Taufe bedeutet Beerdigung und Tod und Auferstehung
Paulus nennt die Taufe in Römer 6 eine Begrabung (Beerdigung). Unsere alte Natur wird begraben, denn sie ist mit der Wiedergeburt erstorben. Eine Leiche die nicht begraben wird, fängt an zu stinken und zu verwesen – deshalb muss jemand, der Christ geworden ist, auch getauft werden. Paulus wird allerdings noch genauer und schreibt: “Wir sind durch die Taufe mit Christus begraben worden auf den Tod, damit wir wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters auch wir in Neuheit des Lebens wandeln“. Wir sterben für die Welt und auferstehen für ein neues Leben. Jedoch muss hier noch hinzugefügt werden: Dies passiert alles im Unsichtbaren. Nicht der sichtbare Leib stirbt, der bleibt am Leben. Jeder Mensch besteht jedoch aus einem sichtbaren (Körper) und unsichtbaren Teil (Persönlichkeit, unser “Herz”, die Seele). Wenn wir in das Wasser hinabsteigen, so ist das im Bereich des Sichtbaren lediglich symbolisch, aber in der unsichtbaren Welt ist es viel mehr als das, denn dort geschieht unsere “Begrabung” (des alten Menschen) und unser Auferstehen zu neuem Leben. Würde bei der Taufe gar nichts geschehen, so wäre sie nicht viel wert, aber allein der Widerstand der jedesmal bei diesem Thema aufkommt, beweist, dass der Teufel und die Dämonen die Taufe sehr wohl ernst nehmen. (Auch über diese kurze Zusammenfassung werden sich einige ärgern, diese sollten sich ernstlich fragen, was es denn in Ihnen ist, dass diesen Ärger verursacht – wo ich doch hier nur Bibelstellen zitiere und wiedergebe – Es ist bestimmt nicht der Heilige Geist, der sich über die Bibelstellen ärgert und woher “Ärger” kommt, und wer der Herr allen Zornes ist, das sagt die Bibel auch sehr deutlich). Der Satan hat ein sehr großes Problem mit der Taufe, da er um die geistliche Realität dahinter Bescheid weiß und diese bei jeder Taufe zu spüren bekommt.
2) Taufe bedeutet das Verlassen des Reiches der Finsternis und das hineinkommen in das Reich Gottes
Jeder Mensch wird in ein Reich hineingeboren, und zwar in das Reich dieser Welt und dieses Reich wird von Satan beherrscht (Joh 8:44, 12:31, 14:30, 16:11). Jeder der in diesem Reich lebt, der wird – ob er will oder nicht – von den bösen Mächten beherrscht und manipuliert. Mit der Taufe wird man aus diesem Reich der Welt und der Finsternis “herausgerufen” und zu den “Herausgerufenen” (= der Gemeinde, der ekklesia). Die Gemeinde ist zur Zeit die einzige Manifestation des Reiches Gottes, das ansonsten immer noch unsichtbar ist (Hebr 6:4-5, Matth 12:28, Mk 1:5, 9:1, Lk 10:9, 11:20, 17:20-21, Joh 3:3-5). Wer getauft worden ist, der ist in die weltweite Gemeinde, in den einen Leib hineingetauft worden und seitdem ein Teil dieses Leibes (1. Kor 12:13). Es steht übrigens nirgends in der Bibel dass man in einen christlichen Verein, eine Ortsgemeinde oder eine Mission hineingetauft wird, sondern nur zu dem einen Leib Christi. Wenn Ortsgemeinden versuchen, die Gläubigen zu “ihren Mitgliedern” zu machen, indem sie sie “in die Ortsgemeinde” hineintaufen um sie an die jeweilige Denomination/Konfession zu binden, so ist das Sektiererei und Spaltung (Wer mir das nicht glaubt, lese es bitte selber nach in 1. Kor 1:12-15, hier wird Paulus ganz deutlich). Natürlich muss ein getaufter Christ die Gemeinschaft des Leibes Christi erfahren, sonst wird sein Leben niemals wirklich Christus wiederspiegeln, denn erst in der Gemeinschaft des Leibes und des Geistes kommen wir zur Vollendung (Eph 3:18, Hebr 3:13). Wer getauft ist, ist für die Welt gestorben und die Welt für ihn (Gal 6:14), er hat nichts mehr mit dem Reich der Finsternis gemeinsam und hat nur noch Gemeinsamkeiten mit dem Reich des Lichts.
3) Taufe bedeutet Errettung vor der Gefahr der Sünde
Als die Israeliten aus Ägypten auszogen, haben sie das Reich des Pharaos (= das Reich der Welt und Finsternis) hinter sich gelassen. Aber der Pharao hat sich das nach ein paar Minuten anders überlegt und ist den Israeliten mit seiner Armee hinterhergezogen um sie wieder zu versklaven. Sie sind zwar aus der Welt herausgekommen, aber die Welt (= Ägypten, der Pharao und seine Armee) war für sie immer noch eine Bedrohung und zwar eine sehr akute Gefahr. Erst als das Volk Israel durch das geteilte Meer gezogen ist und die Armee des Pharaos hinter ihnen ersoffen ist, war die Bedrohung des Reiches Ägypten für immer vorbei. Zwischen Ägypten (= dem Reich der Welt) und dem Volk Israel war das Wasser, dass ein unüberwindliches Hindernis für beide darstellte.
Genauso wie die Armee eine reale Gefahr für die Israeliten war, so sind die Dämonen und die Sünde eine reale Gefahr für jeden Christen, der nicht eine radikale Trennung mit dem Reich der Welt gemacht hat. Jegliche Gemeinsamkeiten mit dem Reich der Finsternis gibt der Sünde und den Dämonen eine gute Chance, uns zu versklaven (unter die Sünde, so dass wir gezwungen werden, bestimmte Sünden zu tun) und uns früher oder später umzubringen (angefangen vom geistlichen Tod, so dass wir uns von Gott abwenden bis hin zum Mord, wo wir andere mit der Zunge oder mit Taten ermorden oder uns selbst in Verzweiflung umbringen. Dies ist immer das Ziel der Dämonen – Joh 10:10). Wir dürfen nicht vergessen, dass die Sünde eine reale Bedrohung für jeden Menschen ist. Die Taufe ist – wie alle geistlichen Realitäten – nur durch den Glauben wirksam. Wenn wir den Glauben an die geistliche Realität der Taufe aufgeben, dann wird die Taufe “wirkungslos” in unserem jetzigen Lebensaugenblick und die Sünde wird wieder eine Gefahr für unser Leben werden. Die Israeliten haben in der Wüste nach einiger Zeit vergessen, wie schlecht es ihnen in Ägypten ging und sie wollten wieder zurück – das Ende vom Lied war, dass sie in der Wüste umkamen, wegen ihres Unglaubens (Hebr 3:7-19).
Aus diesem Grund drängt Petrus an Pfingsten die Menschenmenge auch zur Taufe: “Tut Buße und ein jeder von euch werde getauft auf den Namen Jesu zur Vergebung eurer Sünden” und in Apg 2:40 steht: “Und mit vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie, indem er sagte: Lasst euch retten von diesem verkehrten Geschlecht!“. Diese Menschenmenge, die Petrus fragten, was sie denn jetzt tun sollten, brauchten vor allem eins: Errettung vor dem Teufel, denn sie haben erkannt, dass sie unter einem schrecklichen Gericht standen. Sie hatten den Herrn der Herrlichkeit umgebracht und sich dazu noch verflucht: “Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!” (Matth 27:25). Diese Menschen hatten sich freiwillig der Macht Satans ausgeliefert und alle ihre Kinder ebenfalls, und sie mussten nun aus der Hand des Teufels errettet werden und dies konnte nur geschehen, wenn sie aus der Herrschaft Satans und aus seinem Reich herauskamen – aber aus diesem Herrschaftsbereich der Satans wird man nur durch Buße und Vergebung herausgeholt. Deswegen beschwört Petrus sie sogar, er drängt sie dazu, zuerst Buße zu tun und sich danach sofort taufen zu lassen. Durch die Taufe werden sie von diesem “verkehrten Geschlecht” errettet. Das griechische Wort für Errettung (griechisch: “soteria” = Errettung, Befreiung, Heilung, Schutz) bezieht sich immer auch auf die sichtbare Welt. Ich habe hier keinen Platz und keine Zeit, die genaue Bedeutung zu erklären, aber es bedeutet nicht in erster Linie die Bekehrung, sondern eine Errettung vor einer akuten Gefahr, meistens in der diesseitigen Welt. Der interessierte Leser darf sich an dieser Stelle mit e-Sword weiterbilden oder die Fußnoten der Scofield-Bibel lesen). Daher macht das auch Sinn, wenn im Markusevangelium steht: “Wer glaubt und getauft wird, wird errettet werden” – Hier wird nicht Bekehrung durch Taufe gepredigt, sondern Errettung von einer akuten Gefahr durch Sünde und Dämonen.
Alle diese drei Bedeutungen sind eng miteinander verbunden, wir sind dem Reich der Welt gestorben und die Welt für uns, so dass wir mit diesem Reich nichts mehr gemeinsam haben und dass auch der Fürst dieses Reiches nicht mehr über uns Gewalt ausüben kann. Durch die Auferstehung sind wir in Christus in sein Reich hineinversetzt, wir sind herausgerufen aus der Welt in den einen Leib Christi. Dadurch, dass wir in Christus sind, sind wir vor allem Übel geschützt, wir haben Authorität über Sünde und Dämonen und wir brauchen keine Angst vor der Armee der Finsternis zu haben. Christus ist unsere Errettung im wahrsten Sinne des Wortes (1. Kor 1:30).
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