Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. (Markus 16:16)
Noch ein weiteres Beispiel, ein klassischer Vers, der nur dadurch “schwierig” wird, dass man nicht genau weiß, was mit “Errettung” gemeint ist:
Darum, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch vielmehr in meiner Abwesenheit, vollendet eure Errettung mit Furcht und Zittern. (Phil 2:12)
Ist Errettung gleich Wiedergeburt?
Wenn man “Errettung” mit der Wiedergeburt gleichsetzt, dann erzeugen diese Verse ein Problem. Aber dass mit der Errettung nicht die Wiedergeburt gemeint ist, lässt sich leicht aus der Bibel nachweisen. Das griechische Wort “soteria” oder das entsprechend verwandte Verb “sozo” werden in der deutschen Bibel nicht sehr einheitlich übersetzt (im Gegensatz zur King James, wo das Wort meistens mit “salvation” oder “to save” übersetzt wird), sondern sehr oft mit folgenden Begriffen und Zusammenhängen übersetzt:
Im hebräischen gibt es einen Begriff, der genau dasselbe Bedeutungsfeld hat und in genau demselben Kontext im Alten Testament benutzt wird. Dieser Begriff wird zufällig mit genau denselben Worten übersetzt: Heilung, Gesundheit, Hilfe, Befreiung, Errettung, Wohlergehen, usw. Dieser Begriff lautet: yeshu‛ah. Geht uns da ein Licht auf? Spätestens jetzt sollte jedem die Wichtigkeit dieses Begriffes klarwerden. Was bedeutet “yeshu‛ah” oder eingedeutscht Josua/Jesus? Es bedeutet Errettung, Befreiung, Wohlergehen und noch vieles mehr. Jesus Christus heißt auf hebräisch yeshu‛ah hamashiach, wörtlich: Ein gesalbter, also vollmächtiger Erretter – jemand der wirklich die Kraft dazu hat, von etwas zu erretten. Man kann Errettung nur von einer einzigen Person erwarten: von Jesus Christus. Er ist der einzige der wirklich fähig ist, jemanden zu retten, egal wovon, seien es Drogen, Gewalt, Ärger, Minderwertigkeitskomplexe, Dämonen, Krankheiten, Hunger, Gericht, Süchten, Versagen usw. Errettung beinhaltet die Wiedergeburt, bedeutet aber mehr. Errettung beginnt erst mit der Wiedergeburt.
Errettung ist immer konkret und praktisch
Jetzt sind wir schon beim nächsten wichtigen Punkt: Man wird immer “von etwas” errettet. Bei unser Wiedergeburt werden wir vor dem Zorn Gottes gerettet. Im Prozess der Heiligung werden wir von unserem Charakter und unserem verdorbenen, stolzen Selbst errettet. Die Israeliten wurden, nachdem sie aus Ägypten auszogen (was ja ihre “Bekehrung” typisiert) von der ihnen nachfolgenden Armee der Ägypter errettet, indem sie durch das geteilte Meer zogen (und die Armee Pharaos darin ersoff). Errettung ist immer ein konkreter Begriff, eine abstrakte Errettung gibt es nicht. Man wird immer von etwas gerettet, von Sünden, Charaktereigenschaften, Süchten und Bindungen, Krankheiten und vielem mehr.
Errettung ist das Ziel, nicht der Anfang.
Da wir bereits gesehen haben, dass Errettung mehr ist als nur die Wiedergeburt. Es steht mehrfach im Neuen Testament, dass die Errettung das Ziel ist und nicht der Anfang. So schreibt Petrus zum Beispiel an die Christen folgende Verse:
Indem ihr das Ziel eures Glaubens, die Errettung der Seelen davontragt. (1. Pe 1:9)
Er schreibt hier, dass es ein Ziel der bereits gläubigen ist, dass ihre Seelen errettet werden. Das bedeutet nicht, dass sie ständig um ihre Gerechtigkeit vor Gott zittern müssen und sich fragen müssen, ob sie noch Christen sind oder nicht, es bedeutet viel mehr, dass die Seelen der Christen von allem Übel befreit werden, von aller Sünde, von allem, was sie von Gottes Gegenwart fernhält und von allem was im Gegensatz zum heiligen Gott steht. Sünde ist eine Bedrohung für uns, von der wir errettet werden müssen (vor allem, wenn es Sünden sind, die uns beherrschen, über die wir keine Macht haben, Versuchungen, denen wir nicht widerstehen können). Diese Verse werden viel klarer, wenn man anstatt Errettung den Begriff “Befreiung” benutzt, was genauso legitim ist. Mit dieser Aussage steht Petrus nicht alleine da:
Deshalb leget ab alle Unsauberkeit und alles Überfließen von Schlechtigkeit, und empfanget mit Sanftmut das eingepflanzte Wort, das eure Seelen zu erretten vermag. (Jak 1:21)
Hier sehen wir, dass die Befreiung der Seelen von “Unsauberkeit” und “Schlechtigkeit” im Zusammenhang mit der Errettung steht. Mit “Seele” ist genau das gemeint, was einen Menschen auszeichnet und einzigartig macht, sein Charakter, seine Persönlichkeit, sein Wille, seine Gefühle, sein Denken, sein Verstand, sein Selbst und sein Herz.
Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen zum Verderben, sondern von denen, die glauben zur Errettung der Seele. (Hebr 10:39)
Auch dieser Vers (wie die vorigen) richtet sich an Christen, Menschen die bereits wiedergeboren sind, denen die Sünden vergeben sind und in Gottes Augen gerecht sind. Selbst Paulus schreibt, dass die Errettung ein Ziel ist:
Denn Gott hat uns nicht zum Zorn bestimmt, sondern zur Erlangung der Errettung (1. Thess 5:9)
Wenn die Errettung ein Ziel ist, was die Gläubigen erreichen und anstreben sollen, dann muss damit mehr gemeint sein, als nur die Wiedergeburt. In anderen Versen wird von der Errettung als eine zukünftige Hoffnung gesprochen (1. Thess 5:8) oder als ein Erbe (Hebr 1:14). Die Errettung ist der Beginn der Heiligung, es ist der Prozess, indem wir Jesus ähnlicher werden. Wenn wir wiedergeboren sind, dann sind wir zumindest vor dem Zorn Gottes errettet – das ist aber noch nicht das Ziel, denn Gott hat größeres im Sinn als uns nur zu “vergebenen Sündern” zu machen. Im nächsten Teil werde ich ganz praktisch erklären, was wir dafür tun müssen um errettet zu werden.
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+ Grundlagen (#1 – #6)
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]]>Petrus erblickt vor der schönen Pforte des Tempels den Krüppel, sieht ihn an und sagt: “Silber und Gold habe ich nicht, aber was ich habe, gebe ich dir: Im Namen Jesus, steh auf und geh!
Aus diesem Ausspruch Petrus erkennne wir, dass Petrus in diesem Moment glauben hatte, denn er sagt “was ich habe“. Aber noch ist der Krüppel nicht geheilt, es ist noch nichts passiert. Der Krüppel liegt immer noch verküppelt da.
Dann steht da weiter: Petrus ergriff ihn bei der Hand und richtete ihn auf und sogleich wurden seine Knöchel stark…
Glauben hatte Petrus, aber durch seinen Glauben ist noch nichts passiert. Erst als sich der Glaube mit einer sichtbaren Tat verbindet, nämlich das Aufrichten des Kranken, dann geschieht das Wunder. Glaube und Werke sind lebendig, Glaube ohne Werke (in diesem Fall ohne das Aufrichten) wäre tot. Hätte Petrus den Krüppel nicht gepackt, wären seine Knöchel nicht stark geworden.
Dies ist ein wichtiges Prinzip, was sich durch die Bibel zieht. In Römer 10 steht: Mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund wird bekannt zur Errettung (Oder auch: Befreiung, soteria im griechischen). Gerechtigkeit ist eine unsichtbare Sache, aber die Errettung oder Befreiung (von einer akuten Bedrohung oder Gefahr) ist etwas sichtbares.
Mit dem Mund bekennen ist das allerkleinste Glaubenswerk, die allergeringste Tat die wir aus Glauben tun können. Damit unser Glaube wirksam wird, muss eine Tat im Sichtbaren geschehen. Wenn wir zum Beispiel beten, dann geschehen oft erst dann Dinge, wenn laut gebetet wird und die konkreten Dinge beim Namen genannt werden. Denn dann hat der Glaube sich mit einem Werk verbunden und wird lebendig. Es ist daher ein großer Unterschied ob du deine Sünden vor einem Bruder laut bekennst oder ob du es nur stille vor Gott machst. Ich sage nicht, dass letzteres falsch ist, aber ersteres wird schneller zur Befreiung (Errettung) führen.
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