Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, welche ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben; (Joh 6:63)
An wen hast du Worte gerichtet, und wessen Geist ist von dir ausgegangen? (Hiob 26:4)
Jesus sagt das seine Worte Geist und Leben sind, das bedeutet, seine Worte sind mehr als nur das inhaltlich Gesagte. Hiob fragt seine Freunde, die ihn mit ihrer richtigen Theologie fertig machen: Wessen Geist ist von dir ausgegangen? Seine Freunde haben anscheinend die theologisch richtigen Dinge gesagt, aber Hiob hat gemerkt, dass mit der Antwort der “Freunde” etwas nicht stimmt. Deswegen stellt er nicht die Frage nach dem Inhalt der Worte, sondern nach dem Geist der Worte.
Wir sehen allein aus diesen beiden Versen, dass Worte nicht einfach “nur” Worte sind. Mit allem was wir sagen geht ein bestimmter Geist von uns aus. Entweder ist das ein guter Geist, der lebendig macht oder es ist ein Geist, der tötet. Die Worte von Hiobs Freunden bewirkten, dass Hiob nur noch fertiger wurde, sie töten seine Seele. Hiob findet sehr klare Worte über die theologischen Erklärungen seiner Freunde und wir sehen am Ende, dass Gott Hiob (in dieser Sache) Recht gibt und seine Freunde richtet. Wir lesen von Delilah, dass ihre Worte Simsons Seele sterbensmatt machten (Richter 16:16). Warum passierte das? Warum war Simson so verblendet, dass er tatsächlich sein Geheimnis verriet? Weil hinter ihren Worten ein ganz bestimmter Geist steckte und dieser Geist bewirkte den Tod in Simson und seine Verwirrung.
Wir wissen aus Sprüche 4:23, dass alles was wir tun, unserem Herzen entspringt. Jesus sagt, dass wir aus unserem Herzen entweder gute Schätze oder böse Schätze holen. Wenn in unserem Herzen Neid, Hass, Lästerei (und damit Tod, denn die Bibel sagt, dass Lästern nichts anderes als “mit Worten töten” ist) und andere üble Dinge sind, dann werden sich diese Haltungen auch in allem was wir sagen, in allen unseren Worten manifestieren. Unsere Worte werden dann nicht den Geist des Lebens transportieren, sondern sie werden Neid, Lästerei, Hass usw transportieren.
Deswegen sagt die Bibel, dass Neid und Streitsucht (= Kritik, bei anderen Fehler suchen) dämonisch ist (Jakobus 3:14-15). Richten ist genauso dämonisch. Wer richtet oder sogar einen Richtgeist in sich hat, der wird mit jedem Wort (und jeder Predigt, jeder Lehre, usw) diesen Richtgeist weitergeben. Egal ob er richtige Dinge sagt oder nicht. Ich habe so viele Leute erlebt die das Richtige (von der Lehre her) gesagt haben und nachher stellte sich heraus dass verschiedene Geister dahintersteckten. Hier kommt die geistliche Unterscheidung ins Spiel. Geistliche Unterscheidung bedeutet, dass der Heilige Geist uns zeigt, was für Geister hinter den Worten stecken. Natürliche Unterscheidung bedeutet, dass wir vom Inhalt her urteilen. Mit unserem Verstand können wir nur auf die gesagten/gehörten Worte hören und sie inhaltlich interpretieren. Mit dem Heiligen Geist können wir hinter den Vorhang des Fleisches sehen, wenn er es uns offenbart. Wir können zum Beispiel nicht sagen “hier fängt Kritik an” oder “hier endet Ermahnung und beginnt Kritik”. Das hieße, wir würden Regeln oder Formeln aufstellen. Gott wird niemals eine Formel ehren. Wir brauchen geistliche Unterscheidung. Wie wir die bekommen kann ich bei Interesse ein andermal ausführen, dazu ist hier kein Platz. Paulus hatte diese Unterscheidung:
Diese (eine Frau) folgte dem Paulus und uns nach und schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte Gottes, des Höchsten, die euch den Weg des Heils verkündigen. (Apg 16:17)
Die Frau, die Paulus folgte, sagte inhaltlich die Wahrheit. Vom Verstand her waren ihre Worte absolut richtig. Aber mit ihren Worten ging ein falscher Geist aus, wie wir in den nächsten Versen sehen, und Paulus treibt diesen Geist aus ihr heraus. Es geht nicht nur darum, was wir sagen. Wir sind irdene Gefäße und tragen einen Schatz in uns, den Heiligen Geist. Dieser Heilige Geist wirkt durch uns. Aber wenn das Gefäß dreckig ist, dann wird jedes Wort, welches aus dem dreckigen Gefäß kommt, auch dreckig sein. Das darf nicht sein, denn ein jeder Same bringt Frucht nach seiner Art, wenn wir Worte sagen und damit einen Geist transportieren, der nicht von Gott ist, dann säen wir eine negative Frucht. Wir müssen uns reinigen, indem wir uns demütigen und für jedes Wort Buße tun. Gott wird uns dann die Gnade geben, die notwendig ist um die Worte zu sprechen, die voller Geist und Leben sind.
Related posts:
]]>Um dieses Werk des Teufels zu zerstören möchte ich an dieser Stelle den Rundbrief von Johannes in voller Länge zitieren:
RUNDSCHREIBEN
Von Johannes Reimer
8.10.2008
Liebe Freunde,
in den vergangen Wochen gab es in der evangelikalen Presse eine Reihe von „besorgten“ Veröffentlichungen zu meiner Person und zwar in Verbindung mit der Emerging Church Bewegung. Ich soll angeblich der Hauptstratege dieser Bewegung in Deutschland sein. Deshalb sieht man sich veranlasst, vor mir zu warnen. Es ist schon erstaunlich mit welcher Energie die Verursacher dieser „Nachrichten“ vrgehen und wie sie aus Nebeonsätzen ihre Vorstellungen weben um dann zu warnen. Ihr, meine lieben Freunde, solltet wissen, was an all diesen Gerüchten dran ist. Man wirft mir direkt und indirekt vor, eine Bewegung anzuleiten, die potenziell antichristlich sein soll. Dazu ist Folgendes zu sagen:
1. Vorwurf: Ich sei der Hauptstratege der ECB in Deutschland.
Tatsache ist, dass ich gar nichts mit dieser Bewegung zu tun habe, außer dass ich einige Doktoranden betreue, die sich, zum Teil recht kritisch, mit dieser Bewegung auseinandersetzen. Weder bin ich Mitglied dieser Bewegung, noch habe ich mich je an einem entsprechenden Forum beteiligt. Die Einladung dieses Jahr an ihren Deutschland Kongress zu reden ist deutlich an ein Thema gebunden. Ich werde da über das Reich Gottes sprechen und hoffe damit bestimmte Schieflagen in diesem Begriff, wie sie in der ECB herrschen, zu korrigieren.
2. Vorwurf: Ich habe die wichtigsten Autoren der ECB in Deutschland hoffähig gemacht.
Tatsache ist, dass ich bis dato nur Brian McLarens Analyse der amerikanischen Gemeinde-Wachstumsbewegung vorgestellt und gelobt habe (dazu stehe ich nach wie vor) und das Buch von Michael Frost und Alan Hirsch für gut befunden. Die beiden letzten sind keine wirklichen Vertreter der ECB. Ihr Buch finde ich nach wie vor sehr gut. Wie man daraus allerdings den Vorwurf konstruieren will, sie seien antichristlich, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
3. Vorwurf: Ich will die Gemeinde Jesu in die Welt auflösen und habe den Weg des Herrn verlassen.
Tatsache ist, dass ich keines der evangelikalen Dogmen im Bezug auf Heil und Heilszueignung ablehne oder verändert habe. Ich glaube nach wie vor, dass jeder Sünder zu Jesus kommen muss und durch seinen Tod und Auferstehung Vergebung seiner Sünden erhält, dann getauft wird und zur Gemeinde Jesu, die der Leib Christi ist, hinzugetan wird. Ich glaube fest, dass die Gemeinde die Avanguard des Reiches Gottes auf Erden ist und an ihr sichtbar wird, wie Gott seine neue Welt bauen wird. Von einer Identifizierung der Gemeinde mit der Welt kann es keine Rede sein.
4. Vorwurf: Ich habe aufgehört zu evangelisieren und betreibe stattdessen eine Transformation der Gesellschaft.
Tatsache ist, dass ich von Herzen weiter evangelisiere und, Gott sei Dank, immer noch kommen Menschen zu der Vergebung ihrer Sünden. Wenn ich über die Transformation der Gesellschaft rede, dann beziehe ich mich auf den Missionsbefehl Jesu in Mt. 28,18ff. Hier wird uns anbefohlen aus Völkern Jünger zu machen. Eine solche ganzheitliche Mission, die sowohl das individuelle Heil, als auch das soziale Wohl sucht, sehe ich hier festgelegt. Das ist aber keine neue Lehre. Sie ist fest verankert in der Lehre der Täufer und zuletzt in allen wichtigen Dokumenten der Lausanner Bewegung für Weltevangelisation (so die Iquacu Erklärung) und der Evangelischen Allianz.
5. Vorwurf: Die von mir geleitete Gemeinde engagiert sich nicht mehr evangelistisch, sondern übernimmt weltliche Formen und ist vor allem sozio-politisch aktiv.
Tatsache ist, dass die EFG Brüchermühle, die ich bis April dieses Jahres geleitet habe, in neun Jahren von 5 auf 250 Gemeindeglieder gewachsen ist und 85% unserer Gemeindeglieder bei uns zum Glauben gekommen sind. Wenn das keine Evangelisation ist, dann weiß ich nicht, was Evangelisation sein soll. Wir haben tatsächlich keine Evangelisation im üblichen Sinne durchgeführt. Stattdessen dienten wir den Menschen auf allerlei Art und Weise. So wurden die Menschen interessiert, gewannen Vertrauen und kamen schlussendlich in einen Hauskreis. Hier fanden sie Jesus und wurden bald auf ihren Glauben getauft. Was ist daran anstößig?
6. Vorwurf: Ich glaube nicht mehr an das persönliche Böse, sondern sehe nur noch das Böse in den Strukturen der Gesellschaft, die zu verändern ich angetreten bin. Tatsache ist, dass ich wie nie zuvor im Befreiungsdienst stehe und viele Menschen aus okkulter Bindung führen durfte. Ja, ich sehe auch in manchen Strukturen dieser Welt den Bösen, Satan am Werk. Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht mehr an ihn als Person glaube. Absurder kann man eine Verleumdung nicht formulieren.
7. Vorwurf: Ich glaube nicht mehr an die Notwendigkeit der persönlichen Bekehrung und Wiedergeburt, stattdessen versuche ich den Menschen zu verbessern.
Tatsache ist, dass ich genau das für eine der wichtigsten Holzwege der Geschichte halte. Wir können den Menschen nicht verbessern. Erst wenn er sich vor Gott beugt und vom Sohn Gottes in der Wiedergeburt befreit wird, ist er wirklich frei (Joh. 8,32ff). Da ist kein anderer Name unter der Sonne durch den wir Menschen erlöst werden, als Jesus allein (Apg. 4,12). Alle Versuche die Einzigartigkeit Jesu in Frage zu stellen, lehne ich von Herzen ab.
8. Vorwurf: Ich glaube nicht mehr an das zukünftige Reich Gottes, sondern such es hier auf Erden zu bauen.
Tatsache ist, dass alle Mission Gottes am Bau des Reiches Gottes auf Erden engagiert ist. Mit Jesus ist das Reich Gottes zu uns gekommen. Freilich ist es noch nicht ganz da. Und sicher wird es erst nach der Wiederkunft unseres Herrn Jesus von IHM selbst aufgebaut. Die Alte Erde wird vergehen, das glaube auch ich, aber mein Auftrag ist es nicht, sie vergänglich zu machen, sondern solange es geht auf ihr Gottes Reich zu bauen. Mit Luther gesprochen, werde ich heute noch ein Baum pflanzen, wenn ich wüsste, dass der Herr morgen kommt.
9. Vorwurf: Ich glaube nicht mehr an die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus. Tatsache ist, auf nichts anderes freue ich mich mehr als auf Seine Wiederkunft. Dann wird endlich alle Verleumdung zu Ende sein und wir werden den erkennen, wie Er uns erkannt hat.
10. Vorwurf: Ich halte nicht mehr an der absoluten Inspiration der Bibel fest.
Tatsache ist, dass für mich jeder Buchstabe der Heiligen Schrift von Gott gegeben ist und zu meiner Erbauung dient (2Tim. 3,16). Für die Verbreitung dieser Schrift habe ich mein Leben auf´s Spiel gesetzt und für die Wahrheit der Ganzen Heiligen Schrift bin ich auch heute noch bereit zu sterben.
Diese und einige anderen Vorwürfe geistern zu Zeit durch unser Land. Sie werden oft mit dem Satz begleitet, man habe genau nachgeforscht. Tatsache ist: Es hat sich nur einer meiner Kritiker mit mir bis jetzt persönlich getroffen. Alle anderen wiederholen Vorurteile der anderen. Dabei sollten gerade die Jenigen, die an die Wahrheit des Wortes Gottes festhalten wissen, dass man immer erst mit dem Bruder reden sollte, bevor man ihn der Irrlehre beschuldigt. Wo das aber nicht passiert, da bleibt nur noch eines – bewusste Verleumdung. Damit aber, meine lieben Freunde, will ich nichts zu tun haben und überlasse sie bewusst dem Urteil meines lieben Herrn Jesus Christus.
ÄHNLICHE ARTIKEL
+ Johannes Reimer lehrt in Detmold
+ Weitere Predigten von Johannes Reimer
No related posts.
]]>