Kraftwirkungen

Kommentar zum Korintherbrief (#17) – Kraftwirkungen, Heilungen, Hilfeleistungen, Regierungen, Sprachen

..sodann Kraftwirkungen [gr.: dunamis], sodann Gnadengaben der Heilungen, Hilfeleistungen, Regierungen, Arten von Sprachen. (1. Kor 12:28)

Nach den Ämtern kommen die Kraftwirkungen, das heisst, die sichtbaren Wirkungen des Heiligen Geistes, zum Beispiel dass Menschen wiedergeboren werden, dass Menschen von der Sünde und von Bindungen frei werden. Kraftwirkungen können aber genauso auch Heilungen, Befreiungen von Dämonen und andere Wunder sein (z.B. Strafwunder), diese Kraftwirkungen zeigen, dass hier ein lebendiger Gott am Werk ist. Gerade in der Endzeit sind diese Dinge wichtiger denn je, denn je näher wir auf das Ende zusteuern, umso heftiger wird der Teufel wüten, er wird die Menschen gefangen nehmen und wir brauchen die Kraft des Heiligen Geistes, um sie aus der Gefangenschaft des Teufels zu befreien. Das bedeutet nicht nur Dämonenaustreibungen, es beginnt schon damit, dass wir den Menschen zeigen, wie sie von ihren Bindungen (verschiedene Süchte wie Drogen, Magersucht, Alkohol oder Minderwertigkeitskomplexe, Selbstmordgedanken usw) frei werden können. Wir brauchen bei solchen Dingen nicht lange auf Knien beten und Gott fragen, ob es sein Wille ist, dass die Person frei wird, wer das Neue Testament auch nur halb durchgelesen hat, der kennt die Stellen, wo Jesus deutlich klar macht, dass es sein Wille ist, dass wir den Menschen helfen, dass sie aus der Macht des Teufels befreit werden. Natürlich ist es oft nicht mit einem vollmächtigen Gebet getan, wenn Sünde im Spiel ist, dann ist auch immer Sündenbekenntnis und Buße notwendig, damit die betroffene Person aus der Macht Satans befreit wird. In den meisten Fällen sind die Menschen durch Lügen gefangen (z.B. bei Selbstmordgedanken), hier können wir gemäß 2. Kor 10:3-5 beten und die Person wird frei werden, wir müssen ihr die biblische Wahrheiten klar vor Augen halten und zeigen wie sie im Namen Jesu laut beten können und dem Teufel im Gebet widerstehen. Oft hängt in solchen Fällen alles davon ab, ob die betroffene Person den innerlichen Kampf gewinnt und laut im Gebet dem Teufel widersteht, aber wenn wir merken, dass die Person nicht die Kraft hat, die befreiende Worte auszusprechen, dann können wir ihr im Gebet beistehen (so wie Aaron dem Mose im Gebetskampf beistand und ihm die Arme hochhielt) und dem Teufel gebieten, und früher oder später wird er weichen (hier ist gerade am Anfang oft Hartnäckigkeit gefordert) und die Person kann das befreiende Gebet sprechen.

Dies alles gehört zu den Kraftwirkungen, aber es geht hier um viel mehr, als nur um Wunder zu tun, oder übernatürliche Kräfte zu erleben. Die Kraftwirkungen sind Demonstrationen, die zeigen, dass hier eine neue Kraft am Wirken ist, die im Gegensatz zu den Kräften dieser Welt steht, eine Kraft hinter der der König der Könige steht, der hier seine Herrschaft durch uns aufrichtet. Daher sind diese Kraftwirkungen des Geistes für die Gemeinde Christi so wichtig, denn sie zeigen, dass hier nicht das System der Welt, das Reich Satans regiert, sondern sie zeigt, dass die Glieder des Leibes Christi in ein neues Reich, in einen neuen Herrschaftsbereich versetzt wurden. Der Teufel ist nicht mehr unser Vater, und deshalb hat er auch kein Recht mehr uns zu strafen. Gott ist unser Vater und nur er darf uns züchtigen. Ein Vater darf nur seinen Sohn erziehen, er hat aber nicht das Recht, die Nachbarskinder zu erziehen, da diese nicht unter seiner Verantwortung stehen. Genau das muss die Gemeinde – gerade die Ortsgemeinde – demonstrieren. Das Wort, das im Neuen Testament mit „Gemeinde“ übersetzt wird, heisst ekklesia, und es bedeutet „herausgerufen“. Die Gläubigen sind die Menschen, die aus dem System der Welt, aus dem Herrschaftsbereich Satans herausgerufen und in das Reich Gottes hineinversetzt wurden.

…sodann Gnadengaben der Heilungen, Hilfeleistungen, Regierungen, Arten von Sprachen. (1. Kor 12:28)

Die Gnadengaben kommen erst jetzt. Die eben genannten Kraftwirkungen sind nicht besondere Gnadengaben, die einzelne tun, sondern gehören zu den typischen Merkmalen einer neutestamentlichen Gemeinde. Es sind natürliche Resultate der Herrschaft des Geistes, wenn die einzelnen Glieder ihr Leben in allen Bereichen unter die Kraft des Heiligen Geistes gestellt, dann werden diese Dinge denen folgen, die an daran glauben. In diesem Vers taucht wieder neue Gnadengaben auf, nämlich Hilfeleistungen und Regierungen. Wir sind oft geneigt diese Arten von Gaben als natürliche Gaben zu kategorisieren, aber die Bibel tut dies nicht. Viele Ausleger teilen die Geistesgaben in übernatürliche und in natürliche Gaben ein, aber wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass dies nicht biblisch ist. Geistesgaben sind durch und durch alle übernatürlich, denn der Mensch hat sie nicht durch Training üder Ausbildung empfangen, sondern durch Gnade. Auch hier stehen die Gnadengaben Hilfeleistungen und Regierungen (gemeint sind Administrations- , Leitungs- und Organisationsgabe) zwischen den Gnadengaben der Heilungen und den Arten von Sprachen. Diese Reihenfolge zeigt, dass Paulus diese Gaben nicht als natürlich versteht, sondern dass sie für ihn genauso übernatürlich sind wie die Sprachengabe und die Heilungsgabe sind.

Was ist denn so übernatürlich an einer Gnadengabe der Hilfeleistungen? Natürlich kann jeder Christ mit ein wenig Anstrengung und guten Vorsätzen Hilfsdienste verrichten, wenn er sich dazu überwindet. Das ist ganz normal und überhaupt keine besondere Gabe, allerhöchstens gute Erziehung. Wenn die Hilfeleistungen aber eine Gnadengabe vom Heiligen Geist sind, dann hat die so beschenkte Person die Kraft selbst ihren Feinden und den Leuten, die sie nicht mag, Hilfsdienste zu erweisen. Sie kann auch dann noch helfen, wenn alle natürlichen Umstände dagegen sprechen, auch dann, wenn sie selbst keine eigene Kraft mehr hat, denn die Kraft mit der sie die Hilfeleistungen verrichtet, ist nicht ihre eigene Kraft, sondern eine vom Heiligen Geist geschenkte übernatürliche Kraft. Wir sehen im Alten Testament, dass Gott manchmal Leute mit handwerklichen Gaben ausstattete (in der Wüste, zum Bau der Stiftshütte oder zur Zeit Salomos, zum Bau des Tempels). Das Resultat war, dass diese Leute auf einmal handwerkliche Fähigkeiten hatten, die sie sich unmöglich in so kurzer Zeit aneignen konnten. Wenn wir die Geschichten lesen, dann merken wir, dass sie zu höchst filigranen und komplizierten Arbeiten in der Lage waren, und wenn wir die Geschichten aufmerksam lesen, dann werden wir schnell die Passagen finden, wo geschrieben steht, dass sie diese Fähigkeiten nur deshalb hatten, weil der Heilige Geist auf sie gekommen war. Das ist ein großer Unterschied, denn diese Handwerker konnten sich nicht selbst die Ehre für ihre Leistungen geben, und jedermann im Volk wusste, dass es Gottes Kraft und Gottes Geschicklichkeit waren, mit denen die Arbeiter diese arbeiten verrichteten. Gott bekam dadurch die Ehre, und so ist es auch heute: Wenn es übernatürliche Fähigkeiten sind (selbst wenn sie ein natürliches Gegenüber haben, wie die Gabe des Lehrens, oder auch Hilfeleistungen und Regierungen), dann wird Gott die Ehre bekommen, wenn es natürliche Gaben sind, dann kriegt auch immer der Mensch die Ehre, denn er hat ja etwas dazu beigetragen. Aber zu einer Gnadengabe hat der Mensch nichts beigetragen, das wäre ein Widerspruch zu dem Verständnis von Gnade.

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