Christsein: Erfahrungsfokussierung vs. Wandelfokussierung
Unser heutiges Christsein ist auf bestimmte einzelne Erfahrungen ausgerichtet. Selbst die Denominationen, die ständig vor einem “Erfahrungsgeprägten Christsein” warnen, sind es. (Damit meine ich z.B. die konservative Brüderbewegung, die ganzen neuen reformierten Calvinisten und Erwählungsfreaks, die ganzen Anti-Geistesgaben-Christen und die meisten Mennoniten) sind erfahrungsfokussiert. Du bist einer von diesen und streitest es ab? Ich beweise es dir gleich. Vorher möchte ich noch erwähnen, dass alle anderen Denominationen (Pfingstler, Charismatiker, Baptisten, Wasuchimmeristen) auch erfahrungsfokussiert sind.
Alle sogenannten bibeltreuen Christen blicken auf bestimmte Erfahrungen zurück und nehmen diese als Pfeiler/Grundgerüst für ihre Rechtfertigung. Nehmen wir die Wiedergeburt – wir erinnern uns an den Tag, an dem wir uns “bekehrt” haben, und jedesmal wenn wir Zweifel an unserem Glauben haben oder wenn irgendeine innere Stimme uns sagt, dass etwas nicht in Ordnung ist, dann können wir uns mit dieser Erfahrung, an die wir uns erinnern beruhigen. Genauso machen wir es mit der Erfahrung der Taufe oder anderen geistlichen Erfahrungen (z.B. Erfüllung mit dem Geist, völlige Heiligung, Empfangen von Gaben, Mit-Christus-gekreuzigtsein, Befreiungen von Sünden und Dämonen) die wir gemacht haben. Das ist auch an und für sich nicht verkehrt. Und wer überhaupt keine Erfahrungen gemacht hat, der sollte sein Christsein überprüfen, denn Jesus selbst sagt in Johannes 3, dass es unmöglich ist, das Reich Gottes überhaupt nur zu sehen, wenn man nicht von neuem geboren ist. Diese Erfahrungen sind also notwendig, und selbst die Erfahrungs-Warner unter den Christen haben hoffentlich die Erfahrung der Wiedergeburt gemacht.
Das schockierende an der Bibel (und vor allem im Neuen Testament) ist allerdings, dass dort eine viel größere Betonung auf den Wandel (= das tatsächliche Leben im Alltag) gelegt wird. Es gibt viel mehr Verse, die den Wandel betonen und es gibt auch viel ernstere Warnungen und Ermahnungen bezüglich des Wandels. Hier nur eine kleine Auswahl an drastischen Mahnungen bezüglich des Wandels:
Galater 5:16 Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Frucht des Fleisches nicht vollbringen
Galater 5:19-21 Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht (=Pornografie), Unreinheit, Ausschweifung; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Ehrgeiz, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Mord; Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, daß die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden.
Hier steht nicht “es sei denn Du bist wiedergeboren, dann kann dir das alles nicht passieren und Du darfst diesen Vers ignorieren, weil Du ja unter der Gnade bist“. Der ganze Brief ist an Christen geschrieben!!! Hallo!!1!
Es gibt noch tausende weitere Verse, die ähnlich drastisch sind – und die wir im Grunde alle aus unserem Bewusstsein verdrängen, indem wir zu uns sagen
“ich bin ja unter der Gnade”
“Ich bin ja wiedergeboren”
“Ich bin ja mit dem Geist erfüllt”
“Ich bin ja getauft”
und die Dämonen sind da sehr kreativ, uns viele weitere Ausreden einzugeben, damit wir alle Verse, die mit dem Wandel zu tun haben, nicht ernst nehmen und denken: Naja, diese Verse sind sozusagen die Zugabe, das Notwendige habe ich ja schon. Das ist alles Müll, denn Jesus warnt uns, dass es auf die Frucht ankommt. Frucht ist etwas, was man nicht in wenigen Tagen beobachtet, sondern über Jahre hinweg. Die Bibel warnt uns, dass die, welche ausharren bis ans Ende selig werden. Die Bibel warnt uns, dass nicht jeder, der behauptet, eine geistliche Erfahrung gemacht zu haben, auch ein echter Christ ist. Ich bin mir sicher, dass in den meisten bibeltreuen Gemeinden viele getaufte Gemeindeglieder sind, die überhaupt keine Christen sind. Jeder kennt sicher in seiner Gemeinde Menschen, die nur meckern, denen der Gottesdienst immer zu lang ist, die Gott nie freiwillig mit Liedern loben würden, Menschen, wo im Grunde klar ist, dass sie überhaupt kein Bock auf Jesus haben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Menschen – egal welche Erfahrungen sie gemacht haben – nicht bis zum Ende dabei bleiben und das Reich Gottes nicht sehen werden und auch nicht betreten werden. Ein jeder Same bringt Frucht nach seiner Art. Aus dem Herzen kommt hervor Mord, Ehebruch, böse Gedanken, … Die Feiglinge aber und die Ungläubigen und die mit Greueln Befleckten und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner – ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod. Wer seinen Bruder nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder der seinen Bruder hasst ist ein Mörder und ihr wisst dass kein Mörder das ewige Leben bleibend in sich hat . Wenn jemand sagt “ich liebe Gott” und hasst doch seinen Bruder, so ist er ein Lügner. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt. Ich könnte noch viele Verse zitieren, aber ihr kennt sie selber alle…
Wir müssen unsere komplette Ausrichtung ändern. Wir müssen aufhören, in der Vergangenheit zu leben, d.h. uns auf unsere vergangenen Erfahrungen auszuruhen und anfangen in der Gegenwart zu leben: Wie ist mein geistlicher Zustand JETZT IN DIESEM MOMENT. Habe ich JETZT ein weiches Herz oder ein hartes Herz? Habe ich JETZT Lust in meinem Herzen? Habe ich JETZT Liebe oder habe ich grade Groll, Abneigung und Hass gegen andere Menschen? Nur so werden wir die Erfahrungsorientierung überwinden. Das Blut Jesu wirkt JETZT IN DIESEM MOMENT, der Hebräerbrief schreibt dass das Opfer Jesu am Kreuz zeitlos (das ist die eigentliche Bedeutung von “ewig”) war, und wenn ich JETZT meine Sünde bekenne, dann reinigt mich das Blut Jesu Moment für Moment. Was bringt dir deine vergangene Erfahrung, wenn du JETZT IN SÜNDE lebst? Jesus Christus ist ein immer gegenwärtiger Erretter, der dich jetzt in diesem Moment von deinem nutzlosen Wandel befreien kann, wenn du dich demütigst und deine Sünden bekennst, anstatt dich mit irgendeiner geistlichen Erfahrung selbst zu rechtfertigen. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns nicht nur vergibt, sondern uns auch reinigt von aller Ungerechtigkeit.
New York, Hurricane & David Wilkerson
Vor einiger Zeit haben sich noch alle über David Wilkerson lustig gemacht, weil er den New Yorkern empfohlen hat, sich einen Vorrat, bzw. eine Notration im Keller zu lagern. Mittlerweile lacht kein New Yorker mehr darüber, stattdessen empfiehlt sogar der Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, dies zu tun (z.B. auf Spiegel Online zu sehen). Warum? Weil ein Hurricane aufzieht, der so bedrohlich scheint, dass sogar die Amis ihn ernst nehmen. Gott lässt sich nicht spotten.
I need you more than yesterday
Weniger Unterhaltung, mehr von Jesus
Glaubensgrundkurs #16 – FURCHT ÜBERWINDEN
Was ist Furcht? Was sagt die Bibel? Ein Gefühl? Ein Gedanke? Furcht zeigt sich sowohl in Gefühlen, als auch in Gedanken, aber die Bibel sagt, dass Furcht nicht von Gott kommt und das Furcht ein Geist/Dämon ist: „Gott hat euch nicht einen Geist der Furcht gegeben…“ (2. Tim 1:7) und „Ein Geist der Knechtschaft, dass ihr euch fürchten müsst“ (Röm 8:15). Paulus sagt zweimal, dass wir solche Geister nicht von Gott bekommen haben, also wird das sehr deutlich, von wem diese Geister kommen.
Gott ist Liebe (1. Joh 4:8), in der Liebe ist keine Furcht (1. Joh 4:18) und die vollkommene Liebe treibt alle Furcht aus. Dies macht klar, woher Furcht kommt – Furcht kann nicht von Gott kommen, Furcht ist ein Geist, der nicht von Gott kommt, sondern vom Teufel. Von Gott kommt dagegen das Gegenteil von Furcht und das ist Liebe.
Warum müssen wir von Furcht frei werden? Wir wollen nicht von einem dämonischen Geist beeinflusst/gesteuert werden:
Hebr 2:15 „Und alle diejenigen befreite, die durch Todesfurcht ihr ganzes Leben lang hindurch in Knechtschaft gehalten wurden“
Röm 8:15 „Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsst, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen von Gott dem Vater“
Hier steht, dass ein Geist der Knechtschaft bewirkt, dass wir uns fürchten.
Röm 6:16 „Wisst ihr nicht: Wem ihr euch als Sklaven hingebt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid ihr und müsst ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?“ –
Der Teufel manipuliert uns durch Furcht. Furcht macht uns zu Sklaven. (z.B. Was werden die anderen denken? – das ist ein Beispiel, wie der Teufel uns durch Furcht manipuliert).
Wir wollen lieben und echte Beziehungen haben – Furcht macht dies unmöglich. Jeder der voller Angst/Furcht ist, kann nicht lieben, weil dies zwei Gegensätze sind. Wo Liebe ist, da ist für Furcht kein Platz und wo Furcht ist, da ist keine echte Liebe. Dies gilt vor allem für Beziehungen. Wenn Eltern Angst und Sorgen um ihre Kinder haben, dann können sie ihre Kinder nicht mit der vollkommenen Liebe lieben.
Wir wollen Gott lieben und eine Beziehung zu Gott haben – Furcht macht dies unmöglich. Dasselbe gilt auch für unsere Beziehung zu Gott.
Furcht ist Unglaube. Furcht ist Glaube an das, was der Teufel kann anstatt an das, was Gott sagt und wenn ich Furcht habe, kann ich nicht glauben. Als die Kundschafter vom verheißenen Land zurückkamen, waren sie voller Furcht und deswegen konnten sie nicht glauben, dass Gott ihnen den Sieg schenken wird. Gott nennt diese Herzenshaltung ein „verstocktes, böses, ungläubiges Herz“, das bewirken wird, dass wir „vom lebendigen Gott abfallen“ (Hebr 3:8-12 und 4. Mose 13).
Furcht ist Sünde. In der Bibel finden wir mehr als 344-mal die Aufforderung, dass wir uns nicht fürchten sollen und uns keine Sorgen machen sollen. Sich sorgen machen ist dasselbe wie Furcht. Sehr oft benutzen wir die Furcht als Entschuldigung oder Ausrede und sagen „Ich bin halt so“. Gott sagt dagegen: „Sorgt euch um nichts“ (Phil 4:8).
Furcht ist ansteckend. Jemand der Angst hatte, dem erlaubte Gott nicht in den Krieg ziehen. Wenn wir voller Angst sind, wird Gott uns nicht erlauben, in den geistlichen Krieg zu ziehen (5. Mose 20:8).
Furcht ist ein Fluch und bewirkt, das weitere Flüche über unser Leben kommen (Hiob 3:25, außerdem 5. Mose 28:66)
Furcht bewirkt, dass wir unsere Begabungen verstecken (Mt 25:25). Untersuchungen zeigen, dass die Gedanken und Gefühle der Furcht bewirken, dass unser Gehirn Stoffe ausschüttet, die unser Denken blockieren (Dr. Caroline Leaf, Who Switched Off Your Brain) und dass diese Blockaden physischer Natur sind und Auswirkungen auf unseren Stoffwechsel und unsere Gesundheit haben. Paulus schreibt, dass wir entweder einen Geist der Furcht haben oder einen „Geist des gesunden Verstandes“ (wörtliche Übersetzung, im deutschen „Besonnenheit“, siehe 2. Tim 1:7).
Deswegen haben wir „Lampenfieber“, oder „Blackouts“ bei Prüfungen, deswegen fangen wir an, in Stresssituationen zu schwitzen und deswegen können wir uns oft nicht an das erinnern, was wir zuvor gelernt oder gehört haben. Furcht blockiert unser Denken.
Wie kommen wir aus der Sklaverei der Furcht heraus? Wir kommen zur Wahrheit und realisieren, dass unsere Eltern uns nicht in Liebe aufgezogen haben, wir sehen ein, dass dies Sünde ist und dann vergeben wir ihnen (wir können nur dann vergeben, wenn wir erkennen, dass es Sünde ist, solange wir dass nicht erkennen, ist keine Vergebung möglich).
Wir bitten um Vergebung, dass wir unsere Eltern für ihre Fehler und Sünden gerichtet haben und bitten Gott, dass er alle Auswirkungen unseres Richtens rückgängig macht.
Wir widerrufen die Lüge, die wir empfangen haben, dass Gott so ist wie unsere Eltern
Wir kommen zur Wahrheit und glauben, dass Angst Sünde ist. Deswegen bitten wir um Vergebung, dass wir gesündigt haben. Wir bitten um Vergebung, dass wir die Angst zugelassen haben (meistens durch unsere Gedanken, wir haben ein unkotrolliertes, undiszipliniertes Gedankenleben, Tagträumereien, Vorstellungen, usw.).
Wir brechen alle gottlosen Seelenverbindungen zu Eltern, Bekannten, Freunden. Jede Beziehung, die mich daran hindert, Gott zu gehorchen, ist eine ungöttliche Seelenverbindung, die der Teufel ausnutzen wird. Durch diese Seelenverbindungen kommt die Menschenfurcht in unser Leben (Was wird Person XY denken?).
Wir bitten Gott, unser Gewissen und unsere Erinnerungen zu reinigen von aller Beschmutzung und wir bitten ihn, dass er in alle Bereiche unseres Lebens mit seiner vollkommenen Liebe hineinkommt, vor allem da, wo wir verletzt sind.
Wir sprechen direkt zu der Furcht und befehlen ihr, im Namen Jesus zu gehen. Diesen Schritt können wir erst dann machen, wenn alle Übereinstimmung in uns mit der Furcht gebrochen ist. Wir brechen die Übereinstimmung, indem wir zur Wahrheit kommen, es bekennen und Buße tun. Dann befehlen wir der Furcht im Namen Jesu zu gehen.
Wie bleiben wir frei von Furcht? Gedanken sind der Hauptweg, durch den Angst in unser Leben hineinkommt. Der Geist der Furcht und der Geist der Knechtschaft versucht durch Gedanken uns mit Furcht zu infizieren. Wenn wir diese Gedanken nicht gefangen nehmen (2. Kor 10:3-5) dann werden wir uns immer wieder mit Sorgen und Angst anstecken. Um von der Furcht frei zu bleiben, müssen wir jeden Gedanken der Sorge und der Furcht gefangen nehmen. Wir können das tun, indem wir direkt zu den Gedanken sprechen und ihne im Namen Jesu befehlen zu gehen oder indem wir zu ihnen sagen „Ich binde dich im Namen Jesu“ oder „Ich nehme diesen Gedanken gefangen“.
Dies funktioniert manchmal nicht, wenn wir von zu vielen Gedanken auf einmal überwältigt werden – dann ist es der bessere Weg, anzufangen Gott zu preisen und zu loben. Unser Gehirn ist so geschaffen, dass es nur ein Gedanken auf einmal verarbeiten kann. Solange wir an etwas Gutes denken, können wir nicht gleichzeitig einen Gedanken der Furcht denken.
Wenn in uns Gefühle der Angst hochkommen, dann stellen wir uns einfach vor, wie Christus in uns dieser Angst gegenübertritt. Als Christus aus dem Grab herauskam, da fielen alle Soldaten, die das Grab bewachen sollten, wie tot um. Stell dir vor, dass Christus in dir aus deinem Herzen hervorkommt und der Angst direkt ins Auge schaut und dann sieh, wie die Angst tot umfällt oder vor Christus wegläuft. Angst hat keine Chance gegen die vollkommene Liebe.
Wenn wir bisher unser ganzes Leben lang unsere Gedanken nicht im Griff hatten, dann kann es ein sehr harter Kampf werden, bis wir unser Gedankenleben im Griff haben, wir dürfen nicht aufgeben. Es wird mit der Zeit einfacher werden. Wir dürfen niemals vergessen, dass Christus in uns stärker ist als der Teufel. Christus ist in uns, wenn wir wiedergeboren sind und er umgibt uns von allen Seiten (Psalm 139:5). Wir müssen glauben, dass er da ist und uns belohnen wird (Hebr. 11:6)
Wir sind schnell bereit, unsere Sünden zu bekennen. Johannes schreibt, dass uns durch das Bekennen von Sünden nicht nur vergeben wird, sondern dass wir auch gereinigt werden. Wir bekennen es sofort, wenn wir gesündigt haben, indem wir Gedanken der Furcht zugelassen haben. Auf diese Weise behalten wir ein reines Herz und der Teufel verliert seine Macht über uns, die er durch unbekannte Sünde sonst hat.
Eine aktualisierte Fassung, mit einigen weiteren Aspekten, gibt es im Artikel “Wie werde ich frei von Furcht“.
Frank Laubach – Mit wem redest Du?
Ich habe eine gute Anleitung gefunden, die uns hilft, unsere Selbstzentriertheit zu überwinden und ganz praktisch auf Christus zu schauen:
“Wenn Du dich zurücklehnst und über ein Problem nachdenkst, wie kannst Du dich dann in dem Moment an Gott erinnern? Du kannst es tun, indem Du eine neue Gewohnheit entwickelst. Alles Denken besteht aus stillen Worten und ist in Wahrheit ein Gespräch, welches man mit seinem innersten Selbst führt. Anstatt mit dir selber zu reden, wirst Du die Angewohnheit entwickeln, zu Christus zu reden. Viele von uns, die dies ausprobiert haben, haben herausgefunden, dass sie auf diese Art viel besser denken können und wollen nie wieder ohne Ihn über etwas nachdenken. Es hilft uns auch, wenn wir uns vorstellen, wie er in einem Stuhl neben uns sitzt und mit uns redet. Wir sprechen dann mit unserer Zunge das aus, was wir denken, dass Er es uns auf unsere Fragen antworten würde. So beziehen wir Christus in alle Aspekte des Alltags mit hinein.”
Das ist meine Übersetzung von diesem Originalzitat:
If you lean back and think about some problem deeply, how can you remember God? You can do it by forming a new habit. All thought employs silent words and is really conversation with your inner self. Instead of talking to yourself, you will now form the habit of talking to Christ. Many of us who have tried this have found that we think so much better that we never want to try to think without Him again. We are helped if we imagine Him sitting in a chair beside us, talking with us. We say with our tongue what we think Christ might say in reply to our questions. Thus we consult Christ about everything. ~ Frank Laubach, Games with Minutes
Frank Laubach – Gottes Gegenwart praktizieren
Was bedeutet es, die “Gegenwart Gottes zu praktizieren“? Dasselbe wie “auf Jesus zu schauen“, “den Herrn allezeit vor Augen zu haben” oder “sein Angesicht zu suchen“. Hier ein Video mit Zitaten von Frank Laubach [Wikipedia], einem Mann Gottes, den Gott auf unglaubliche Weise gebraucht hat (mehr als 60 Millionen Menschen haben durch ihn Lesen und schreiben gelernt…). Er erklärt, wie er die Gegenwart Gottes praktiziert und in ständiger Gemeinschaft mit Jesus bleibt.
Hier kann man sein Buch “Games with Minutes” nachlesen: http://franklaubach.blogspot.com/
Glaubensgrundkurs #15 – DAS REICH GOTTES
Wie wichtig ist das Reich Gottes? Das erste was Johannes der Täufer predigte, war das Kommen des Reiches Gottes (Mat 3:2). Eines der ersten Dinge, die Jesus predigte, war ebenfalls das Kommen des Reiches Gottes (Mat 4:17). Dies macht deutlich, dass dieses „Reich Gottes“ sehr wichtig sein muss, wenn sowohl Jesus als auch Johannes davon als erstes gesprochen haben. Als Jesus seine Jünger aussandte, sollten sie ebenfalls das Reich Gottes verkündigen (Lk 10,9). Weiterhin hat Jesus in jeder Stadt und in jedem Dorf das Reich gepredigt (Mat 9:35). Paulus hat das Königreich gepredigt (Apg 20:25). Als die Jünger Jesus fragten, wie sie beten sollen, da antwortete Jesus ihnen, dass sie zuerst für das Kommen des Reiches beten sollen (Mat 6:10). Für Jesus war das Königreich Gottes so wichtig, dass er es an die erste Stelle stellte und uns dies ebenfalls befahl: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und alles andere wird euch gegeben werden (Mat 6:33). Jesus war hierfür ein Beispiel. Das Reich Gottes muss an erster Stelle stehen und deswegen gehört dies auf jeden Fall zu den Grundlagen unseres Glaubens.
Was ist das Reich Gottes? Jedes Reich hat einen Herrscher, einen König und dieser König hat bestimmte Gebote, Gesetze und Regeln in seinem Reich, nach denen er regiert. Das Reich Gottes ist das Reich, wo Jesus der König ist, der gemäß seinen Gesetzen regiert. Die Königsherrschaft Jesu kann man an verschiedenen Dingen erkennen, sagt die Bibel:
Römer 14:17 “Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im heiligen Geist”
Dieser Vers verrät uns neben den drei Erkennungszeichen eine weitere wichtige Wahrheit: Das Reich Gottes ist unsichtbar. Essen und Trinken sind äußere Dinge, die man sehen kann. Gerechtigkeit, Friede und Freude sind unsichtbar, man kann aber die Auswirkungen dieser Dinge beobachten. Jesus selber sagt dies sehr deutlich:
Lukas 17:20 “Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte; noch wird man sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch”
Das Reich kann man nicht direkt beobachten, allerdings gibt es Auswirkungen der Königsherrschaft Jesu, die man direkt beobachten kann. Immer wenn ein Reich seine Herrschaft über andere Reiche ausweiten möchte, muss es zuvor die Armeen des anderen Reiches besiegen. Wenn ein land behauptet, es herrsche ab heute über sein Nachbarland, so wird dies niemand ernst nehmen, es sei denn, im Nachbarland tauchen auf einmal die Panzer und Soldaten des ersten Landes auf. Dann weiß jeder, dass zwei Reiche sich miteinander im Krieg befinden. Jesus sagt genau dasselbe:
Lukas 11:17-22 “Da er aber ihre Gedanken wußte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und Haus wider Haus entzweit, fällt. Wenn aber auch der Satan wider sich selbst entzweit ist, wie wird sein Reich bestehen? Weil ihr saget, daß ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe. Wenn aber ich durch Beelzebub die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch hingekommen. Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so ist seine Habe in Frieden; wenn aber ein Stärkerer als er über ihn kommt und ihn besiegt, so nimmt er seine ganze Waffenrüstung weg, auf welche er vertraute, und seine Beute teilt er aus”
Jesus sagt, dass wenn er Dämonen austreibt, dass dies ein Beweis dafür ist, dass das Reich Gottes zu ihnen gekommen ist. Jesus selber sagt, dass Dämonen nicht durch den Teufel oder andere Dämonen ausgetrieben werden können. Diese Bibelstelle macht ziemlich deutlich, dass das Vertreiben von Dämonen ein sicheres Kennzeichen, ein Beweis dafür ist, dass das Reich Gottes gekommen ist. Und dann sagt Jesus einen sehr erschreckenden Satz im nächsten Vers:
Lukas 11:23 “Wer nicht mit mir ist, ist wider mich und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut”
Das bedeutet in diesem gesamten Kontext (und danach redet Jesus noch weiter über Dämonenaustreibung), dass jeder, der ein Problem mit dem Austreiben von Dämonen hat, gegen Jesus ist und auch gegen sein Reich ist, denn es ist der Beweis dafür, dass Jesus seine Herrschaft angetreten hat. Dies ist sehr ernst, denn viele Christen haben genau damit ein Problem. Welche Armee wollen wir haben? Die Kraft Gottes unter uns oder die Kraft Satans unter uns? In welchem Reich wollen wir leben? Unsere Entscheidung, in welchem Reich wir leben, hängt nicht davon ab, wo wir wohnen oder in welche Gemeinde wir gehen, sondern davon, was wir in unserem Herzen regieren lassen. Regiert Liebe, Friede, Gerechtigkeit, Freude, Sanftmut, Demut, Erbarmen und Barmherzigkeit? Dann sind wir wahrscheinlich im Reich Gottes unter der Herrschaft Jesu. Regiert in unserem Herzen aber Neid, Bitterkeit, Eifersucht, Unvergebenheit, Streit, Lüge, Ärger, Selbstmitleid, Härte, Kritik, Lästerei, unreine und böse Gedanken, dann sind wir immer noch im Reich der Finsternis unter der Herrschaft Satans, egal wie viele Übergabegebete wir gesprochen haben und egal wie oft wir in der Bibel lesen oder zur Kirche gehen.
Die Bibel nennt uns noch als weitere beobachtbare Auswirkungen des Reiches Gottes auch Krankenheilungen (Mat 4:23, 9:35, Luk 9:2, Luk 9:11, Luk 10:9). Wir dürfen aber nicht vergessen, dass dies äußere Merkmale sind. Die inneren Wesensmerkmale, an denen wir es erkennen können bleiben Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist. Niemals werden wir Friede und Freude haben, wenn der Teufel uns seine Gedanken eingeben will. Wir werden stattdessen eine innere Härte spüren.
Wie kommt man vom Reich der Finsternis in das Reich des Lichts? Alle Menschen befinden sich seit ihrer Geburt im Reich der Finsternis unter der Herrschaft Satans (Eph 2:1-2). Die Bibel spricht aber davon, dass man das Reich Gottes sehen kann und auch betreten kann. Logischerweise muss man es zuerst sehen, bevor man in das Reich hineinkommt. Jesus sagt, dass man von oben geboren werden muss, um das Reich zu sehen (Joh 3:3). Die Wiedergeburt befähigt uns also, das Reich überhaupt erst zu sehen. Sehen meint allerdings nicht mit unseren natürlichen Augen, denn Jesus sagt ja, dass man es nicht beobachten kann und dass es etwas Unsichtbares ist. Paulus betet für die Epheser, dass die Augen ihres Herzens geöffnet werden – dies sind die einzigen Augen, die das Reich sehen können. Mit unseren natürlichen Augen werden wir nur die Auswirkungen der Herrschaft Jesu beobachten können, das Reich selber aber nicht erkennen.
Wenn uns die Wiedergeburt befähigt, das Reich zu sehen, was ist dann notwendig, um das Reich zu betreten? Jesus nennt ein paar Dinge, die dafür notwendig sind:
Matthäus 5:20 “Wenn eure Gerechtigkeit die der Pharisäer und Schriftgelehrten nicht übertrifft, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen”
Matthäus 7:21 “Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.”
Matthäus 18:3 “Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kindlein, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen.”
Jesus sagt auch, dass es für reiche Menschen schwerer ist, das Reich zu betreten (Luk 18:24f). Weiterhin fordert Jesus uns auf, eine Sache zu tun, um in das Reich zu kommen und dies ist der Schlüssel, der die Tür zum Reich Gottes öffnet:
Matthäus 3:2 “Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen”
Matthäus 4:17 “Von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen: Tut Buße, den das Reich der Himmel ist nahe gekommen”
Als die Jünger das Reich Gottes predigten, sagten sie ihren Zuhörern, dass sie Buße tun sollten (Mar 6:12). In der Geschichte vom reichen Mann und dem armen Lazarus sagt der reiche Mann, dass seine Brüder Buße tun sollten, damit sie nicht am gleichen schrecklichen Ort landen wie er (Luk 16:30). Paulus sagt über seinen Dienst, dass er überall den Menschen befohlen hat, Buße zu tun (Apg 26:20). Buße ist der Schlüssel, damit wir unter die tatsächliche Herrschaft Jesu kommen. Nicht in einem theologischen Sinne, sondern in einem erfahrungsgemäßen Sinn. Wenn wir wollen, dass in unserem Herzen Gerechtigkeit, Friede und Freude herrscht, also das Reich Gottes, dann müssen wir Buße tun. Es gibt noch vieles mehr über das Reich Gottes zu sagen, Jesus hat seine Jünger zum Beispiel 40 Tage lang über das Reich Gottes gelehrt. Dies soll aber ausreichen, um ein grobes Fundament zu legen.