UPDATE: In Markus 4 erzählt Jesus das Gleichnis vom Sämann. Darin macht er folgendes Statement:
Versteht ihr dies Gleichnis nicht? WIE WOLLT IHR DANN ALL DIE ANDEREN GLEICHNISSE VERSTEHEN? (Markus 4:13 )
Wenn wir dieses Gleichnis nicht verstehen, dann werden wir Schwierigkeiten haben, alle anderen Gleichnisse zu verstehen. Warum ist das so? Weil dieses Gleichnis den Weg zu Verständnis geistlicher Tatsachen erklärt. In diesem Gleichnis steckt der Schlüssel zu einer Fülle von weiteren geistlichen Offenbarungen. Deswegen hole ich dieses Gleichnis noch einmal aus den Tiefen meines Blogs hervor, da ich sicher bin, dass die meisten Leute es noch nicht verstanden haben. Ich kann dieses Gleichnis in einem Satz zusammenfassen:
Der Weg zur geistlichen Erkenntnis führt nicht über den Verstand, sondern über das Herz.
Wenn unser Herzensboden im richtigen Zustand ist, dann wird das Wort Gottes (= der Same), dass wir lesen oder hören auf jeden Fall Frucht bringen. Das ist die Hauptaussage. Schauen wir uns das Gleichnis einmal genauer an:
Mar 4:3-8 Höret zu! Siehe, der Sämann ging aus, zu säen. Und es begab sich, indem er säte, daß etliches an den Weg fiel; und die Vögel des Himmels kamen und fraßen es auf. Anderes aber fiel auf steinigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging alsbald auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt; und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es. Und anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. Und anderes fiel auf gutes Erdreich und brachte Frucht, die aufwuchs und zunahm; und etliches trug dreißigfältig, etliches sechzigfältig und etliches hundertfältig.
Als die Jünger dann eingestehen, dass sie nichts davon verstehen, erklärt Jesus ihnen das Gleichnis. Er sagt in Mk 4:15 dass mit dem Boden das Herz des Menschen gemeint ist. Dies ist der Schlüssel um dies Gleichnis zu verstehen. Jesus schildert hier vier verschiedene “Herzen” der Menschen. Mit “Herz” ist dabei nicht unser leibliches Herz gemeint, dass uns am Leben hält, sondern unser innerstes Wesen, aus dem unsere Seele hervorgeht. Petrus beschreibt nennt diesen innersten Teil von uns den “verborgenen Mensch des Herzens” (1. Petrus 3:4). So wie das natürliche Herz unseren Körper am Leben erhält, so erhält das unsichtbare Herz unsere Seele am Leben: “Behüte dein Herz mehr als alles, denn aus ihm entspringen die Quellen des Lebens” (Sprüche 4:23)
Aus diesem Blickwinkel können wir die vier Zustände des Herzens in Bezug auf das Wort Gottes aus dem Gleichnis erkennen:
1) Das gefangene Herz – Markus 4:4 und 4:15
Und es geschah, indem er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. (Mk 4:4)
Diese aber sind die an dem Wege: wo das Wort gesät wird und, wenn sie es hören, alsbald der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in ihre Herzen gesät war. (Mk 4:15)
Im Gleichnis sind es “Vögel”, aber Jesus lässt keinen Zweifel daran, wofür diese “Vögel” stehen: Die Vögel, die das Wort wegnehmen stehen in Jesus Erklärung für den Teufel, das bedeutet es sind die Dämonen, die vom Teufel ausgesandt werden (In Offenbarung 18:2 werden ebenfalls Vögel als Bild für Dämonen gebraucht). Wenn der Teufel Zugang zu deinem Herzen hat, dann ist es egal, was für eine Art von “Boden” dein Herz ist, bevor die Saat irgendwie keimen kann, wird sie schon von den Dämonen weggenommen.
Wenn dies der Fall ist, dann sind die Implikationen klar: Wahrscheinlich bist du gar nicht wiedergeboren und ein Kind des Teufels. Klingt hart, aber das sagt Jesus in Johannes 8:44. Ein Vater hat das Recht, seine Kinder zu besuchen und zu strafen.
Es kann aber auch sein, dass du wiedergeboren bist, aber dass du dem Teufel Raum in deinem Herzen gegeben hast. Paulus ermahnt uns in Epheser 4:26-27 dass wir dem Teufel kein Raum (gemeint ist natürlich in unserem Herzen) geben sollen, und das kann geschehen indem wir “zürnen” oder “sündigen” (Epheser 4:26). Wenn wir an die Bibel glauben und wenn wir Gott beim Wort nehmen, dann müssen wir anerkennen, dass wir dem Teufel “Raum in unserem Herzen” geben indem wir sündigen. Das bedeutet, dass wenn wir uns der Sünde hingeben und bewusst sündigen, dann öffnen wir unser Herz dem Teufel und seinen unreinen Geistern, wir geben ihnen Raum und sie werden in uns hineinkommen. Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier, wo der Kot liegt, da sammeln sich die Fliegen: Genauso verhält es sich auch mit der Sünde und mit unserer fleischlichen (sündigen) Natur: Wenn wir sie zulassen, dann wird der “Herr der Fliegen” mit seinen Fliegen kommen und wir werden in uns diese “Fliegen” haben, die nicht zulassen, dass wir irgendwie Frucht tragen.
“Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, daß er die Werke des Teufels zerstöre” (1.Joh 3:8). Jesus hat viele Menschen von diesen “Vögeln” befreit, so dass sie sein Wort aufnehmen konnten und Jesus wird dies auch heute noch tun. Wen der Sohn frei macht, der ist wirklich frei!
2) Das harte Herz – Markus 4:5 und 4:16-17
Anderes aber fiel auf steinigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging alsbald auf, weil es nicht tiefe Erde hatte (Markus 4:5)
Gleicherweise, wo auf steinigen Boden gesät wurde, das sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, alsbald mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind wetterwendisch; hernach, wenn Trübsal oder Verfolgung entsteht um des Wortes willen, nehmen sie alsbald Anstoß. (Markus 4:16-17)
Der steinige Boden spricht von einem harten Herz. Ein hartes Herz steht immer in Verbindung mit Unglauben (Markus 6:52, 8:17; Lukas 8:12; Hebräer 3:7-8, 3:15, 4,17 und andere), denn “mit dem Herzen wird geglaubt” (Römer 10:10). Der Glaube ist unsere Wurzel in Gott, diese Wurzel wird in Trübsal oder Verfolgung getestet. Wenn wir eine große Klappe haben, dann bittet der Teufel Gott um Erlaubnis, ob er uns prüfen darf: Nachdem Petrus und die anderen Jünger zu Jesus sagten, dass sie ihn auf keinen Fall verleugnen werden und dass sie sich nicht an ihm stoßen werden, sagt Jesus: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen (Luk 22:31). In Markus 4:17 sagt Jesus über die Menschen, die keine Wurzel haben: “…wenn sich Trübsal erhebt…so ärgern sie sich gleich“. Genau das war der Zustand der Jünger vor der Kreuzigung. Wenn der Boden unseres Herzens hart ist, dann haben wir immer auch Unglauben und keine Wurzel. Wir werden uns dann auch nie sicher sein, welche “Lehre” die richtige ist und sind den Strömungen des “Christentums” und der Welt hilflos ausgeliefert. Dies kann auch ein Grund für mangelnde Heilsgewissheit sein.
3) Das vergiftete Herz – Markus 4:7 und 4:18-19
Und anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. (Markus 4:7)
Andere sind, bei denen unter die Dornen gesät wurde; das sind die, welche das Wort hörten; aber die Sorgen dieser Weltzeit und der Betrug des Reichtums und die Begierden nach andern Dingen dringen ein und ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar. (Markus 4:18-19)
Dornen sind Sorgen, Betrug des Reichtums und Begierden nach anderen Dingen. Wenn du dir viele Sorgen machst, dann werden diese Sorgen dem Samen des Wortes Gottes die Luft wegnehmen. Wenn du Begierde nach viel Geld oder Wohlstand hast, dann wird diese Begierde ebenfalls dein Herz vergiften und das Wort Gottes ersticken. Das Wort für “Begierde” ist dasselbe Wort wie “Lust” (im griechischen “epithumia”). In Jakobus 1:15 steht, dass die Begierde/Lust die Sünde gebiert, wenn sie empfangen wurde:
Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde (oder “Lust”) fortgezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Begierde (oder “Lust”) empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. (Jas 1:14-15)
Man man die Lust/Begierde im Herzen empfängt, dann wird das Herz mit dem Samen der Lust “schwanger” und wird die Sünde (als Kind der Lust) gebären. Wie kommt die Lust oder die Begierde in den Menschen hinein?
Hauptsächlich auf zwei Arten, nämlich durch die Augen (Matthäus 6, 22-23; 18:9, Markus 7:21-23; Lukas 11:34; 1. Johannes 2:16) und durch die Gedanken (2. Korinther 10:3-5; Markus 7:21-23; Epheser 2:3; Jesaja 55:7; Jeremia 18:12).
Jedesmal wenn uns Gedanken durch den Kopf “geistern” die nicht in Übereinstimmung mit dem Wort des Gottes sind (Gedanken der Lust, usw) dann müssen wir augenblicklich erkennen, woher diese Gedanken kommen, nämlich aus der Hölle, und wir müssen gemäß 2. Korinther 10:3-5 Authorität über diese Gedanken ausüben und sie im Namen Jesu gefangen nehmen. Es ist ein alter Trick der Dämonen, dass sie uns unreine Gedanken eingeben und uns gleichzeitig vormachen, dass es unsere “eigenen” Gedanken sind. Wenn wir wiedergeboren sind, dann haben wir aber den Sinn Christi (1. Korinther 2:16) und wir sollen an das Denken, was gut und lobenswert und angesehen ist bei Gott (Philipper 4:8). Wenn wir die Gedanken der Dämonen als unsere eigenen Gedanken annehmen, dann identifizieren wir uns in unserem Herzen damit, wir sind dann mit der Begierde/Lust schwanger geworden und werden als Folge die Sünde gebären (auf deutsch: wir werden als Folge des Empfangens der Lust mit unserem Körper und unserer Seele Sünden begehen). Paulus ermahnt uns, dass wir mit Christus gestorben sind und uns seitdem mit Christus identifizieren sollen. In Römer 7:17 & 20 sagt Paulus: “…nicht mehr ICH, sondern DIE SÜNDE…” Paulus identifiziert sich nicht mehr mit der Sünde, er anerkennt, dass die Sünde da ist, aber sie gehört nicht mehr zu ihm, denn er ist mit Christus gestorben und auferstanden (Römer 6). Wenn wir dies nicht genauso befolgen, dann sind wir den Gedanken der Begierde ausgeliefert und unser Herz wird immer wieder aufs Neue verseucht mit Sorgen und Begierden aller Art, so dass das Wort Gottes ersticken wird und keine Frucht bringen wird.
4) Das gute Herz – Markus 4:8 und 4:20
Und anderes fiel in die gute Erde und gab Frucht, die aufschoß und wuchs; und eines trug dreißig-,und eines sechzig-,und eines hundertfältig. (Markus 4:8)
Und diese sind es, die auf die gute Erde gesät sind, welche das Wort hören und aufnehmen und Frucht bringen: eines dreißig-,und eines sechzig-,und eines hundertfältig. (Markus 4:20)
Eines der Hauptmerkmale des Wortes ist, dass es Frucht bringt. Es ist wichtig zu bemerken, dass nicht wir die Frucht bringen, sondern der Same, der das Wort Gottes ist. Unser Herz ist der Boden, indem das Wort Gottes wächst, aber ohne das Wort werden wir keine Frucht bringen. Niemals werden wir aus uns selber Frucht hervor bringen. Wenn wir Frucht sehen wollen, dann müssen wir das Wort in unser Herz sähen und es wird VON SELBER Frucht bringen, wenn der Boden des Herzens gut ist. Das Wort Gottes ist lebendig eine Kraft.
Lukas 4:32, Lukas 4:36; Johannes 1:1; Johannes 8:51; Apg 2:41, Apg 6:7, Apg 12:24, Apg 19:20; Römer 1:16, Römer 10:8; 1. Korinther 1:18; Philipper 2:16; 1.Thess 2:16; Hebräer 4:12, Hebräer 11:13; 1. Petrus 1:23; 1.Joh 1:1, 1.Joh 1:10; Offenbarung 19:13 – Alle diese Verse und noch viele mehr bezeugen das Gottes Wort mehr ist als nur “gesprochene Worte”, sondern dass das Wort eine lebendige Person voller Kraft und Leben ist. Wir können also nicht mehr leichtfertig an “menschliche Worte” oder “Predigten” denken, wenn wir in der Bibel vom “Wort” lesen, Johannes schreibt, dass das Wort etwas ist, was man betasten und sogar fühlen kann. Es ist etwas sehr lebendiges! Das Wort ist eine Person, nicht ein Haufen Lehren, oder artikulierte Laute oder sonst irgendetwas!
Wenn in uns etwas Frucht bringt, dann ist es das Wort, unsere Aufgabe ist es nicht, Frucht zu bringen, sondern den Boden unseres Herzens vorzubereiten indem wir alle Hindernisse, die den Samen des Wortes am keimen hindern, ausreissen. Dies geschieht nur auf eine einzige Art und Weise: Indem wir uns demütigen, uns vom Heiligen Geist überführen lassen und Buße tun. Unsere Aufgabe dabei ist das demütigen, das wird Gott nicht an unserer Stelle tun, aber Gottes Aufgabe ist es, uns durch den Geist in die Buße zu leiten wenn wir uns unter seine Hand demütigen. Deswegen musste Johannes der Täufer die Buße predigen, bevor Jesus als das lebendige Wort kommen konnte. Die Menschen die nicht bereit zur Buße waren (z.B. die Schriftgelehrten) konnten das Wort nicht aufnehmen und wollten Jesus töten:
Ich weiß, daß ihr Abrahams Same seid; aber ihr suchet mich zu töten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet. (Johannes 8:37)
Zum Abschluss dieser Lehre muss ich noch eine Warnung äussern. Jesus ist in Markus 4:13 bestürzt, weil er merkt, dass die Jünger das Gleichnis nicht verstehen:
Versteht ihr dies Gleichnis nicht? WIE WOLLT IHR DANN ALL DIE ANDEREN GLEICHNISSE VERSTEHEN? (Markus 4:13 )
Jesus merkt, dass sie das Gleichnis nicht verstehen und er weiss, dass die Ursache in ihren Herzen liegt, und solange ihre Herzen nicht verändert werden, kann er erklären so viel er will, die Jünger werden nichts verstehen. Wenn wir uns unter die gewaltige Hand Gottes demütigen, dann wird er uns Gnade geben, aber Gott widersteht den Stolzen (=allen die sich nicht demütigen).