Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen gegeben. (1. Kor 12:7)
In einigen Bibelübersetzungen steht zum Nutzen aller oder zum allgemeinen Nutzen, aber das Wort aller oder das Wort allgemein steht da im griechischen überhaupt nicht. Denn die Gaben müssen nicht zwingenderweise allen nutzen, denn nicht alle haben immer die gleichen Probleme. Was da allerdings steht ist, dass jede Gabe einen Nutzen, einen Sinn und Zweck hat. Paulus fasst die vorher genannten Gaben, Dienste und Wirkungen unter dem Wort Offenbarung des Geistes zusammen. Im griechischen Text steht hier das Wort phanerosis. Dieses Wort bedeutet wortwörtlich nichts anderes als sichtbarwerden. Jede Gnadengabe ist ein Sichtbarwerden des Geistes, der Heilige Geist tritt in Aktion und es hat ein sichtbares Resultat, welches einen Nutzen hat, zur Folge.
Weiterhin steht hier, dass diese Kraftwirkungen jedem gegeben werden. Wenn jetzt ein Christ keine Wirkung des Geistes in seinem Leben hat, so kann er unmöglich Gott die Schuld geben, ebensowenig kann er sagen, Gott gab früher, aber heute gibt er nicht mehr. Dieser Vers zeigt, dass es nicht an Gott liegt, denn er verspricht hier jedem – wenn also jemand nicht hat, so muss der Grund nicht bei Gott gesucht werden, sondern bei sich selber.
In diesem Vers wird eine klare Besitzangabe gemacht. Wem gehören die Offenbarungen, die Wirkungen und Manifestationen? Es sind die Wirkungen des Geistes – und mit dem Geist auch der Herr und Gott. Diese Verse sind nicht nur eine Hinweis auf die Dreieinigkeit Gottes, sondern sie sind gleichzeitig auch eine Warnung: Es ist nicht unsere Kraft, nicht unsere Wirkung, es ist die Wirkung des Geistes. Die Geistesgaben gehören dem Geist. Wer diese Kräfte für seine eigenen Kräfte ausgibt und nicht anerkennt, dass es Gott ist, der sie wirkt, der begeht eine große Sünde und nimmt Gott die Ehre. Wer diese Gnadengaben und Kräfte verhindert oder gar verbietet, der begeht ebenfalls eine große Sünde, er hindert Gott daran, sein Werk auszuführen.