Ist schon ne Weile her, seit ich den letzten Beitrag dieser Art gepostet habe. Daher noch mal den letzten Satz aus Teil 21 zum einfacheren Einstieg:
Wenn wir „in Christus“ sind, dann sind wir auch in seiner Liebe.
Was heisst dies ganz einfach und praktisch? Wenn du die Gabe der Lehre hast und lehrst, aber deine Beziehung zu Jesus ist aus irgendeinem Grund nicht in Ordnung (unbekannte Sünde, absichtlicher Ungehorsam, usw) dann wird dein Lehren keine dauerhafte Frucht bringen, weil du nicht in der Liebe bist. Die Menschen werden es eher als „belehrend“ anstatt als „überführend“ empfinden, es wird kein geistliches Leben bringen. Wenn du die Gabe der Erkenntnis hast, und du durchschaust und hinterschaust Dinge, die andere nicht sofort sehen, du aber keine Liebe hast, dann wird das in einem kritischen Geist resultieren, der nur noch Fehler sieht und kritisiert. Daher ist die Liebe und das „in Christus-Sein“ noch viel wichtiger als die Gaben selber. Der Geber ist größer als die Gaben, das dürfen wir niemals vergessen. Ich habe vorher geschrieben, dass die Gnadengaben, die Kraftwirkungen und die Dienste nichts anderes als Manifestationen von Christus sind, aber wenn du nicht „in Christus“ bist, dann sind es nur Manifestationen von dir selbst, von deinem Ich und deinem Fleisch. Du teilst nicht Christus an den Leib aus, sondern du teilst dich selbst dem Leib Christi mit. Die Ausübung deiner Gaben ist „irdisch“, und wenn du sie weiter exzessiv ausserhalb von Christus praktizierst, dann wird es nicht „irdisch“ bleiben, sondern es wird weiter abdriften, es wird seelisch und irgendwann dämonisch. Glauben wir wirklich, dass wir christlichen Dinge und Taten ausserhalb von Christus tun können? Selbst Jesus weigerte sich, seine eigene Kraft zu benutzen, obwohl er ohne Sünde war. Das heisst, es geht gar nicht darum wie gut oder wie schlecht unsere Taten sind, sondern ob sie „in Christus“ oder ausserhalb von Christus sind. Alles was nicht in Christus ist, das ist irdisch. Darauf kommt es an, und daran kann man erkennen, ob man Eins mit Christus ist oder nicht. Und darauf kommt es auch bei der Ausübung der Gnadengaben an, denn obwohl die Gaben an sich übernatürlich sind und vom Geist gegeben werden, so werden sie doch in unsere Verantwortung und zu unserer Verwaltung gegeben und wir werden Gott Rede und Antwort stehen, wenn wir seine übernatürlichen Werkzeuge für uns selbst missbrauchen indem wir sie ohne Liebe praktizieren. Denn die Gaben ohne Liebe zu praktizieren heisst gleichzeitig, sie nicht für die anderen, sondern für sich selbst auszuüben:
Die Liebe ist langmütig, ist gütig; die Liebe neidet nicht; die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf, sie gebärdet sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihrige, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich mit der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. (1. Kor 13:5-7)
Wenn wir diese Beschreibung sehen, dann muss jedem klar werden, dass keine natürliche Liebe, keine menschliche Sympathie dazu imstande ist. Der natürlichen Liebe fällt es sehr schwer, ihre Feinde zu lieben, die göttliche Liebe dagegen konzentriert sich ganz auf den anderen, unabhängig von seinen Taten und seiner Person. Hier steht nicht: „Die Liebe ist langmütig, wenn die Person nett zu dir ist oder es irgendwie verdient hat“ – Diese Liebe ist an keine Bedinung gebunden, wie sollte sie auch, es ist doch dieselbe Liebe, die uns geliebt hat, als wir noch Sünder waren (Röm 5:8). Im Gegenteil, diese Liebe rechnet Böses nicht zu, das steht da, als ob diese Liebe geradezu Böses vom Gegenüber erwarten würde und ihn trotz seiner Bosheit weiterliebt. Diese Liebe erträgt alles, auch die Ehefrau oder den Ehemann, bei dem der Partner glaubt, er kann sie nicht mehr länger ertragen. Sollte das bei dir der Fall sein, so hast du ihn lediglich mit deiner natürlichen Liebe geliebt, aber nicht mit der göttlichen Liebe. Diese göttliche Liebe steht uns in Christus zur Verfügung, mit ihm haben wir auch diese Liebe. Wir können aber nicht gleichzeitig „In Christus“ und damit „in der Liebe“ sein und gleichzeitig uns auf unsere natürlichen Fähigkeiten verlassen. Entweder in Christus oder in uns selbst, unserer alten Natur. Entweder ist Christus für uns tot, oder wir sind tot und Christus ist in uns lebendig. Das ist unsere Entscheidung und diese Entscheidung ist im Hinblick auf ihren Folgen nicht einfach zu treffen, aber doch wesentlich für unser Leben als Glieder im Leib.
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+ Alle Kommentare zum Korintherbrief (#1 – #27)
Hallo Helmut!
Du sprichst mir so aus der Seele. Ohne Liebe ist alles nichts Wert. Auch in der Beziehung zu Menschen sollte diese Liebe immer präsent und spürbar sein,(es wäre schön, wenn es so wäre). Johannes 13, 34: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.
(P.S. Wäre schön, wenn du uns auch endlich in deine Liste aufnehmen würdest. Sonst fühlen wir uns “ungeliebt”) :-)
welche Liste???
Die Links zu anderen Blogs… :-)
hmm, dass muss ich mir noch überlegen…