Grundkurs

Gott mag es laut!

Hab letztens mal mit eSword die Bibel durchforstet und da ist mir aufgefallen, das Gott lauten Lobpreis, Jubel und Dank besonders mag. Mir ist das erst aufgefallen, als ich die englische King James und Literal Translation (eine besonders wörtliche urtextnahe Übersetzung) durchsucht habe. In der Luther Elberfelder steht sehr oft “Jubelschall” anstatt “Lärm”. Manchmal wird in der deutschen Übersetzung sogar das Adjektiv laut einfach weggelassen.

Besonders signifikant war die Entdeckung, dass der Lobpreis im Neuen Testament laut angefangen hat (Pfingsten, die Menschen wurden von einem lauten Brausen und vielen Stimmen angelockt) und auch laut enden wird: Ich war erstaunt, wieviel mal das Adjektiv “laut” in der Offenbarung gebraucht wird. Fast jedes Lied und jeder Lobgesang, der im Himmel angestimmt wird, ist laut, manchmal sogar sehr laut. Gewöhnen wir uns lieber jetzt schon daran, dann brauchen wir uns im Himmel nicht die Ohren zuhalten. Continue reading →

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Das Gleichnis vom Sämann – Eine Herzensdiagnose

UPDATE: In Markus 4 erzählt Jesus das Gleichnis vom Sämann. Darin macht er folgendes Statement:

Versteht ihr dies Gleichnis nicht? WIE WOLLT IHR DANN ALL DIE ANDEREN GLEICHNISSE VERSTEHEN? (Markus 4:13 )

Wenn wir dieses Gleichnis nicht verstehen, dann werden wir Schwierigkeiten haben, alle anderen Gleichnisse zu verstehen. Warum ist das so? Weil dieses Gleichnis den Weg zu Verständnis geistlicher Tatsachen erklärt. In diesem Gleichnis steckt der Schlüssel zu einer Fülle von weiteren geistlichen Offenbarungen. Deswegen hole ich dieses Gleichnis noch einmal aus den Tiefen meines Blogs hervor, da ich sicher bin, dass die meisten Leute es noch nicht verstanden haben. Ich kann dieses Gleichnis in einem Satz zusammenfassen:

Der Weg zur geistlichen Erkenntnis führt nicht über den Verstand, sondern über das Herz.

Wenn unser Herzensboden im richtigen Zustand ist, dann wird das Wort Gottes (= der Same), dass wir lesen oder hören auf jeden Fall Frucht bringen. Das ist die Hauptaussage. Schauen wir uns das Gleichnis einmal genauer an: Continue reading →

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Kommentar zum Korintherbrief (#27) – Merkmale der Sprachenrede

Paulus sagt ganz konkret, um welche Gabe wir am meisten eifern sollen, nämlich die Gabe der Prophetie oder Weissagung (14:1). Ich bin in Kapitel 12 schon kurz darauf eingegangen, wie diese Gabe aussieht, und in diesem Kapitel werde ich das noch ausführlicher tun, denn in keinem anderen Kapitel in der Bibel wird so ausführlich über irgendeine Gabe gesprochen. In diesem Kapitel werden zwei Gaben ganz besonders beschrieben, zum einen die der Weissagung oder Prophetie und zum anderen die der Sprachenrede. Diese beiden Gaben werden hier miteinander verglichen und dadurch erhalten wir ausführliche Beschreibungen und Informationen über diese beiden Charismata.

14:2 Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; denn niemand versteht es, im Geiste aber redet er Geheimnisse.

Hier haben wir vier wichtige Merkmale der Sprachenrede. Erstens, die Sprachenrede richtet sich an Gott. Warum? Weil es zweitens niemand von den Menschen versteht. Drittens redet er im Geist, und viertens redet er Geheimnisse. Wir beginnen mit dem ersten Punkt:

a) Sprachenrede ist Rede zu Gott

Wenn wir die erste Episode in der Bibel lesen, in der die Sprachenrede geschildert wird, fällt uns als erstes zu diesem Thema ein, dass jeder aus der Volksmenge in Apostelgeschichte 2 die Ansprache des Petrus in seiner Muttersprache hörte. Wie passt das mit dieser Aussage zusammen? Und wie passt das mit dem zweiten Merkmal zusammen, (niemand versteht es…), wo es doch gerade in Apostelgeschichte 2 alle verstanden haben? Nun, dieser scheinbare Widerspruch ist sehr leicht zu lösen. Als die Jünger in Apg 2 mit dem Heiligen Geist getauft werden, hat das unter anderem zur Folge, dass sie in neuen Sprachen reden (Apg 2:4). Wo geschah dies? In dem Obergemach, wo sie sich versammelten (Apg 1:13). Da saßen sie jetzt, wurden erfüllt mit dem Heiligen Geist und begannen in neuen Sprachen zu reden – vermutlich alle gleichzeitig, denn da steht, dass sie alle redeten. Das Sprachenreden wird wahrscheinlich richtig Krach gemacht haben, das störte aber niemanden, da sich gleichzeitig noch ein Brausen wie von einem gewaltigen Wind ereignete, was eine noch viel gewaltigere Geräuschkulisse gewesen sein muss. Zu diesem Zeitpunkt haben die Jünger in neuen Sprachen geredet, aber sie hatten noch keine Zuhörer – die waren noch nicht gekommen. Sie waren im Obersaal, und redeten in neuen Sprachen zu Gott, zumindest für eine bestimmte Zeit. Sie haben sich da aus Angst vor den Römern natürlich heimlich getroffen, doch durch den Lärm, den der gewaltige Wind machte, konnte dieses Treffen nicht mehr heimlich bleiben, und so lesen wir, dass sich das Gerücht verbreitete und die Menge zusammenkam um nachzusehen, was da vor sich geht (Apg 2:6). Natürlich verbreiten sich Gerüchte schnell, aber es wird zumindest eine Weile gedauert haben, bis die Leute alle bei diesem Obersaal angekommen waren. Die Jünger hatten zu keiner Zeit die Absicht zu dem Volk zu reden, sie waren mit Gott beschäftigt, durch den Heiligen Geist und haben sich gar nicht um die schaulustige Menge gekümmert, denn da steht dass sie einfach weitergeredet haben: Als sich aber das Gerücht hiervon verbreitete, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt, weil jeder einzelne in seiner eigenen Mundart sie reden hörte (Apg 2:6). Die Menge hörte sie reden und jetzt passiert ein neues Wunder, nämlich die Menge versteht das was die Jünger reden, und zwar jeder in seiner eigenen Muttersprache. Hier passiert ein zweites Wunder. Das erste Wunder war das Reden in neuen Sprachen, jetzt passiert ein zweites Wunder, aber dieses Wunder passiert bei den Zuhörern: Sie verstehen, was geredet wird. Es ist nicht ein Sprachen-Wunder, sondern ein Hör-Wunder. Die Jünger halten noch keine Ansprache an das Volk, das kommt erst später durch Petrus, sie sind damit beschäftigt, in neuen Sprachen zu Gott zu reden. Doch Gott tut ein zweites Wunder und lässt die Menge das Gesagte verstehen. Was haben sie denn da gehört? Wir lesen in 2:11, dass sie etwas über die großen Taten Gottes verstehen – mit anderen Worten, die Jünger preisen und loben Gott für seine Taten. Erst als die Menge sich darüber entrüstet, steht Petrus auf, und richtet sich direkt an die Menge (2:14). Jetzt erst beginnt die Predigt zu den Leuten, und diese Predigt ist keine Sprachenrede mehr, es ist nicht mehr Rede zu Gott, sondern Rede zu den Menschen. Bis hierher war es Sprachenrede, die Jünger haben zu Gott geredet und Gott für seine Taten gelobt. Ähnlich lief es auch im Hause des Kornelius ab, sie wurden mit dem Heiligen Geist getauft und Petrus hörte sie in neuen Sprachen reden und Gott preisen (Apg 10:46).

b) Sprachenrede versteht niemand.

14:2 …denn niemand versteht es…

Dieser Punkt bereitet vielen Schwierigkeiten. Grundsätzlich ist es ein Merkmal der Sprachenrede, dass sie unverständlich ist, aber wir lesen in den weiteren Versen und haben bereits in Apg 2 gesehen, dass es hier Ausnahmen gibt. Wenn Gott aber nicht ein „Hör-Wunder“ tut wie in Apg 2 oder ein „Versteh-Wunder“ (wie zum Beispiel die Gabe der Auslegung der Sprachen) dann versteht niemand es. Dies ist gerade ein Punkt, der für die meisten Menschen das größte Hindernis für die Ausübung dieser Gabe ist. Es ist eine Demütigung für den Verstand und besonders für den Intellektuellen Menschen, Dinge auszusprechen, die er nicht versteht. Das Problem ist ja nicht nur, dass die anderen nichts verstehen, sondern dass der Sprecher selber nicht versteht, was er ausspricht. In diesem gesamten Abschnitt macht Paulus deutlich, das gerade dieses Merkmal der Sprachenrede der entscheidende und kritische Punkt ist. Weil niemand die Sprachenrede versteht (es sei denn dass sie durch die Gabe der Auslegung verständlich gemacht wird), deswegen kann diese Gabe nicht als Ersatz für die Gabe der Prophetie dienen. Weil niemand das Gesagte versteht, deshalb erbaut/belehrt/ermahnt es die Versammlung auch nicht. Warum soll man die Gabe denn überhaupt ausüben? Diese Frage wird noch geklärt werden, aber dazu brauchen wir erst weitere Informationen, die Paulus uns in den kommenden Versen geben wird.

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Kommentar zum Korintherbrief (#26) – Frucht oder Gaben des Geistes

Hallo alle Leser – dies ist die Fortsetzung der Korintherbriefauslegung, ich beginne jetzt mit Kapitel 14, werde der Übersichtlichkeit halber es aber nicht Senf, Teil 98231 nennen, sondern Themenbezogene Überschriften geben. Es geht aber genauso weiter wie ihr das aus den vorigen Artikeln kennt, es ist einfach eine Vers-für-Vers Auslegung, und es ist mein “Senf”, das heisst, das was ich darüber denke. Mein Senf zu den Kapiteln 13 und 14 gibt es übrigens auf www.erweckt.de als Komplett-Download.

14:1 Strebet nach der Liebe; doch eifert auch nach den Geistesgaben, am meisten aber, daß ihr weissagen könnet!

Vergleiche diesen Vers mit dem letzten Vers aus Kapitel 12: Strebet aber nach den besten Gaben; doch zeige ich euch jetzt einen noch weit vortrefflicheren Weg (12:31). Nachdem Paulus in Kapitel 12 die Gaben eingeführt hat, lenkt er den Fokus in Kapitel 13 auf das Fundament, die übernatürliche Liebe Christi. Da das alleswichtigste geklärt ist, kommt Paulus wieder auf das eigentliche Thema zurück, und er gibt uns hier im 14 Kapitel wieder eine Rangordnung. Zum einen macht er durch diesen Satz klar, dass die Liebe keinesfalls als eine Alternative oder Konkurrenz zu den Gaben gesehen werden kann. Diese Einstellung ist heute leider bei vielen Christen zu finden. Haben sie Erfahrung und Reichtum im Bereich der Geistesgaben, so tendieren sie dazu diese als wichtiger zu erachten als die Frucht des Geistes und belegen dies normalerweise mit Stellen aus dem 14. Kapitel des Korintherbriefes. Umgekehrt habe ich bei Christen, die keinerlei oder kaum Erfahrungen im Bereich der Geistesgaben haben eine umgekehrte Haltung erlebt: Sie halten die Frucht des Geistes für wichtiger und die Gaben für nicht so wichtig und führen Verse aus dem 13. Kapitel und auch oft Vers 12:31 als Begründung für ihre Haltung an. Einzeln gelesen gibt es für beide Haltungen Verse, mit denen man es Begründen kann – dies funktioniert jedoch nur, wenn man die Kapitel 12,13 und 14 trennt. Nimmt man diese Kapitel als ein Ganzes (und das war alles ein Brief, den Paulus geschrieben hat, und er hat auch keine Kapiteleinteilungen gemacht, er hat das alles an einem Stücl heruntergeschrieben…), so wird recht schnell deutlich, dass beide Haltungen falsch sind. Schon die beiden oben verglichenen Verse (12:31 und 14:1) reichen aus, um zu zeigen, dass die Liebe nicht gegen die Gaben ausgespielt werden kann, ebensowenig können die Gaben mit der Liebe konkurrieren. Paulus macht in diesem Zusammenhang sehr deutlich, dass hier keine Konkurrenz, sondern ein Miteinander notwendig ist. Die Gaben funktionieren ohne die Liebe nicht, sie basieren auf die Liebe, und Liebe ohne Gaben ist beschränkt in ihrer Wirksamkeit. Daher sagt Paulus, dass wir nach der Liebe und auch ebenso eifrig nach den Geistesgaben streben sollen.

Wenn du also meinst, du bist ein geisterfüllter Christ, weil du in anderen Sprachen reden kannst, aber zu Hause in deiner Muttersprache ausrastest und dich nicht unter Kontrolle hast, so solltest du Buße tun und Gott darum bitten, dir den besseren Weg zu zeigen, den Weg der Liebe. Es kann sogar sein, dass dein Zungenreden oder deine vermeintlichen Geistesgaben gar nicht von Gott sind, sondern Nachahmungen vom Feind. Diese Möglichkeit muss immer in Betracht gezogen werden, wenn du merkst, dass etwas mit deinem Charakter nicht in Ordnung ist, denn die Charakteränderung ist immer ein Merkmal der echten Buße und Wiedergeburt. Vielleicht bist du gar nicht wiedergeboren oder du bist wiedergeboren hast dich aber aus Unwissenheit oder wegen irgendwelchen Irrlehrern auf einen falschen Weg begeben. Solange du ehrlich genug bist, dies einzusehen und dich zu demütigen, ist es für dich noch nicht zu spät und Gott wird dir sehr schnell heraushelfen und dich auf den richtigen Weg bringen und dir auch die echten Gaben des Geistes geben.

Wenn du im Gegensatz dazu Besonnenheit besitzt, aber noch keine Gaben des Geistes erlebt hast, so solltest du nicht sagen: Wenn Gott will, dann wird er mir die Gaben schon geben…“ denn solche Aussagen klingen in deinen Ohren vielleicht demütig, aber sie offenbaren vor allem eins:

Es mangelt dir an Respekt vor Gottes Wort und du hast eine Null-Bock-Haltung gegenüber Gottes Geboten. Solche Aussagen sind ein Zeichen von mangelnder Gottesfurcht und verunehren Gott. Warum? Weil es allein in diesen drei Kapiteln mindestens vier Gebote Gottes gibt, die dich dazu auffordern, danach zu eifern und zu streben. Du dagegen sagst: Die Frucht ist wichtiger, ich habe das wichtigste, und der Rest (die Gaben) brauche ich nicht. Du bist dann wie einer, der anfängt ein Haus zu bauen und nachdem das Fundament fertig ist, hört er auf weiterzubauen und freut sich, dass er das wichtigste, das Fundament, erledigt hat.

Oder dann gibt es noch diese Sorte von Christen, die es erlebt haben, wie andere angeblich geisterfüllte Christen mit ihren Gaben angeben, aber im Bereich der Frucht des Geistes total versagen. Oft kommt dann ein Spruch wie: „So wie der möchte ich nicht enden“ oder „Ich bin ja ohne Gaben viel besser als der, ich würde solche Sünden nie begehen“, usw. Wenn du jemals solche Gedanken gehabt hast, dann möchte ich dich jetzt wissen lassen, dass du ein Pharisäer der übelsten Sorte bist und dass Gott dich viel strenger in die Mangel nehmen wird, als den fleischlichen Christen, der seine Gaben in unangemessener Weise ausübt. Diese Art von geistlichem Stolz stinkt so übel, dass sich alle Engel im Himmel die Nase zu halten und Gott bitten, diesem Gestank ein Ende zu bereiten.

Letzten Endes sind diese Haltungen alle falsch, denn sie vergleichen die Frucht des Geistes mit den Gaben und lassen beide gegeneinander antreten. Wie bescheuert das doch ist! Niemand der ein Haus baut, wird sagen: Das Fundament ist besser als das Haus, weil es wichtiger ist, es reicht nur das Fundament zu bauen. Und kein Architekt wird jemals sagen: Das Haus ist besser als das Fundament, weil man darin wohnen kann! Jeder weiss, dass das eine nicht ohne das andere funktioniert. Genauso verhält es sich mit der Liebe und der Frucht des Geistes und den Gaben des Geistes.

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Kommentar zum Korintherbrief (#25) – Von Angesicht zu Angesicht

Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindisch war. Denn wir sehen jetzt durch einen Spiegel, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie auch ich erkannt worden bin. (1. Kor 13:11-12)

Paulus spricht hier von einem bedeutenden Unterschied um diesen Sachverhalt zu erklären: der Unteschied zwischen Kind und Mann. Und dann vergleicht er das jetzige mit dem zukünftigen, das was jetzt ist, dass entspricht der Erfahrung des Kindes und das was dann kommt, entspricht der Erfahrung des Mannes. Ein Kind beurteilt die Dinge anders als ein Mann, ein Kind sieht die Tatsachen nicht notwendigerweise falsch, aber es erkennt nicht, was dahinter steckt. Paulus vergleicht diesen Kind-Mann Unterschied mit der jetzigen Zeit und dem Zukünftigen, das noch kommen wird: Jetzt sehen wir durch einen Spiegel, undeutlich – das beschreibt den Kindheits-Zustand der Gemeinde, dann aber von Angesicht zu Angesicht – das beschreibt eine Zeit die noch nicht gekommen ist (…dann aber…), es beschreibt den Zustand der Reife, von dem Paulus auch in Epheser 4 geschrieben hatte, von dem „erwachsenen Mann“. Wenn wir diese beiden Stellen zusammen lesen, dann ist dieser Vers absolut einfach zu verstehen: Epheser 4:11-13 spricht vom „Vollkommenen“ und vom „erwachsenen Mann“, und 1. Korinther 13:10-12 spricht ebenfalls vom „Vollkommenen“ und vom „erwachsenen Mann“. Aus Epheser 4 erfahren wir, dass die Dienste (und damit auch die Gaben) solange notwendig sind, bis dieser vollkommene Zustand erreicht ist, und aus 1. Kor 13 erfahren wir, dass gewisse Gaben nicht mehr notwendig sind, wenn das Vollkommene gekommen ist. Diese Verse aus dem Korintherbrief erklären uns aber noch mehr als das: Wenn das Vollkommene gekommen ist, dann schauen wir von Angesicht zu Angesicht:

Denn wir sehen jetzt durch einen Spiegel, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht, Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie auch ich erkannt worden bin. (1.Kor 13:12)

Spätestens jetzt muss jedem klar werden, dass hier niemals die Bibel gemeint sein kann, denn niemand kann aus dem geschriebenen Wort Christus von Angesicht zu Angesicht erkennen. Der Ausdruck „Angesicht zu Angesicht“ beschreibt eine reale Begegnung mit der Person Christus, die man dann sehen kann, die man „von Angesicht“ – also mit den eigenen Augen – sehen kann. Dies kann daher nur dann der Fall sein, wenn Christus ein zweites Mal auf die Erde wiederkommt, und wie wir wissen wird das dann der Fall sein, wenn er als Bräutigam die Gemeinde als seine Braut abholt. Und diese Braut wird dann ohne Flecken und Runzeln sein, sie wird „vollkommen“ sein. Durch diese Beschreibung ergibt sich ein klares Bild von den Zusammenhängen:

Die Geistesgaben sind zur Auferbauung der Gemeinde notwendig, bis die Gemeinde einen Reifezustand der Vollkommenheit erreicht hat. Dann ist die Vorbereitung der Gemeinde zur Braut Christi abgeschlossen und Jesus wird seine Braut persönlich abholen kommen. Dann haben die Geistesgaben ihren Zweck erfüllt und sie werden aufhören, weil das Vollkommene gekommen ist: die Gemeinde, die zusammen mit ihrem „Bräutigam“ auf dem Thron sitzt und über die Erde herrscht. Christus wird dann von Zion aus über die gesamte Welt herrschen, das Heil wird von den Juden ausgehen, die Völker werden sich bekehren, es wird keine Versuchungen zur Sünde mehr geben, weil der Teufel für tausend Jahre gebunden ist und es wird das erste Mal seit Anbeginn der Zeit echten Frieden auf der gesamten Erdkugel geben. Dies wird von den Theologen normalerweise als das 1000-jährige Reich beziechnet, und dieses Friedensreich wird dann beginnen, wenn Jesus wiederkommt, um seine Gemeinde abzuholen. Und während dieser Zeit werden die Gläubigen Christus von Angesicht zu Angesicht sehen, denn sie sind vom und durch den Glauben zum Schauen gekommen. In der jetzigen Zeit wandeln wir im Glauben, wenn das Vollkommene da ist, dann hat unser Glaube seine Erfüllung gefunden. Dann gibt es kein „Stückwerk“ mehr, dann gibt es nur noch Vollkommenes.

Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe. (1. Kor 13:13)

Dieser Vers fasst noch einmal die wichtigste Lektion dieses Kapitels zusammen: Ohne die Liebe bringen die Gnadengaben keine lebendige Frucht, ohne die Liebe verlieren die Gnadengaben ihren Nutzen. Ohne Liebe wird die Wirkung der Gnadengaben sogar ins Gegenteil verkehrt. Die Liebe ist das das Fundament, „das größte von diesen“ ganzen guten Dingen.

Niemand würde hier auf die Idee kommen, dass Glaube und Hoffnung was schlechtes wären, nur weil die Liebe hier als das größte bezeichnet wird. Daher ist es auch sinnlos die Gnadengaben als etwas schlechtes hinnzustellen, nur weil in diesem Kapitel die Liebe als das Fundament der Gnadengaben beschrieben wird. Die Liebe ist das Endziel (Tit 1:5), und diese übernatürliche Liebe ist durch den Heiligen Geist in unser Herz gegossen worden.

(Wenn man sich die letzten drei Teile dieser Auslegungsreihe nacheinander durchliest, dürften die wesentlichen Fragen zu Kapitel 13 alle beantwortet sein: Teil 23, Teil 24)

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Kommentar zum Korintherbrief (#24) – Stückweise erkennen und prophezeien

Denn wir erkennen stückweise, und wir prophezeien stückweise (1. Kor 13:9)

Jetzt ändert sich der Fokus, in den vorigen Versen war von der Liebe und von drei Gnadengaben die Rede, jetzt konzentriert sich der Apostel Paulus auf die Gnadengabe der Erkenntnis und der Prophetie. In diesem Vers erfahren wir zunächst eine immens wichtige Begleiterscheinung, die gerade mit diesen beiden Gaben verknüpft ist. Die Ausübung dieser Gaben ist nicht “vollkommen”, sondern “stückweise”. Diese beiden Worte sind Gegensätze in der Heiligen Schrift. Gerade das Wort “Vollkommen” wird oft falsch verstanden, es bedeutet nicht “fehlerfrei” oder “sündlos”, sondern es ist eher im Sinne von “komplett” oder “vollständig” zu verstehen1 (dies erkennt man aus dem Zusammenhang in dem das Wort an den verschiedensten Stellen in der Bibel gebraucht wird, es würde den Rahmen sprengen, hier genauer darauf einzugehen. In den Anmerkungen der Scofield-Bibel wird dies genauer erklärt). Das Wort “stückweise” bedeutet dagegen “unvollständig”, das Gegenteil zu “vollkommen”. Wenn wir jetzt beachten, dass sich die Prophetie stückweise, also nicht vollständig ereignet, und ebenso das Wort der Erkenntnis kein vollständiges Wort ist, dann verstehen wir, warum diese Außerungen in der Gemeinde so oft falsch verstanden oder missbraucht werden. Selbst wenn das prophetische Wort eines Predigers 100% von Gott ist, bedeutet es noch lange nicht, dass damit alles gesagt ist, deswegen gibt Paulus im 14. Kapitel auch die Anordnung, das mehrere Propheten sprechen, und nicht nur einer. Hat unsere Gemeinde dagegen ein Pastoralsystem, wo ein Pastor die meisten Predigten hält, aber nicht von anderen Brüdern ergänzt wird, so ist die Lehre, die Erkenntnis, und das prophetische Wort dieses Pastors vielleicht nicht falsch, aber auch nicht vollständig. Das muss es in der Gemeinde Christi auch nicht sein, denn Gott hat ja zum Glück kein Pastoralsystem angeordnet, sondern die aktive Gemeinschaft aller Gläubigen, so wie wir das aus 1. Kor 14:26 erfahren:

Wenn ihr zusammenkommet, so hat ein jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung. (1. Kor 14:26)

Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder – dies ist eine der ganz wenigen Ordnungen im Neuen Testament, die uns konkrete praktische Anweisungen erteilt, was wir zu tun haben, wenn wir uns im Namen Jesu versammeln. Und es ist so wichtig, dass “ein jeder hat”, denn was der eine nicht hat, dass wird das Stückwerk des anderen nicht vervollständigen.

Gerade diese beiden Gaben sind “Stückwerk”, das bedeutet auch, dass sie bei jedem unterschiedlich ausgeprägt sind – nicht jeder hat gleiche Erkenntnis aus dem Wort der Schrift, und nicht jeder hat die gleiche prophetische Einsicht in das Herz Gottes. Das müssen wir respektieren, es ist eine Tatsache. Versammeln wir uns auf der Grundlage der Erkenntnis, so wird unsere Versammlung niemals eine Einheit sein, denn die Erkenntnis ist in jedem verschieden. Besteht die Grundlage unserer Gemeinde darin, dass alle Mitglieder die gleiche Lehre vertreten, so ist das eine Einheit auf der Grundlage der Erkenntnis – und diese Einheit ist nur Stückwerk und wird früher oder später zerbrechen. Versammeln wir uns auf Grundlage gewisser Prophezeiungen, die vielleicht über uns, oder über unsere Stadt gemacht wurden, so ist auch diese Grundlage nur Stückwerk und kein festes Fundament.

Das die Gabe der Prophetie stückwerk ist, das sollte uns auch eine Warnung sein, nüchtern mit einem prophetischen Wort umzugehen. Wenn ein Wort von Gott ist, dann wird es göttliche Frucht bringen, es wird nicht leer zurückkehren und es wird eintreffen, wenn es eine Voraussage ist. Wir sollten das prophetische Wort ernst nehmen, aber es muss unbedingt geprüft werden und wir sollten uns niemals von einem prophetischen Wort zu einer unüberlegten Tat hinreissen lassen. Wir müssen auch aufpassen, dass wir uns von dem prophetischen Wort niemals unter Druck setzen lassen, viel Missbrauch ist in dieser Hinsicht schon passiert (vor allem in der Word-of-Faith-Bewegung, wo in machen extremen Gemeinden das prophetische Wort mit dem Bibelwort gleichgesetzt wird, was aber problematisch ist, da die Bibel kein Stückwerk ist, das prophetische Wort dagegen schon). Mehr dazu im 14. Kapitel, es reicht, wenn wir uns hier merken, dass diese beiden Gnadengaben “Stückwerk” sind.

wenn aber das Vollkommene gekommen sein wird, so wird das, was stückweise ist, weggetan werden. (1. Kor 13:10)

Jetzt kommen wir zu einem wunderbaren Vers, der uns die Zussammenhänge weiter erklärt. Dieser Vers bezieht sich zunächst auf den vorhergehenden, wo Paulus erklärt, was Stückwerk ist, nämlich die Prophetie und die Erkenntnis. Wenn jetzt das Vollkommene kommt, dann verschwindet das Stückwerk, also die Prophetie und die Erkenntnis.

Zunächst müssen wir anmerken, dass nur diese beiden Gaben verschwinden, wenn das Vollkommene kommt. Von der Gabe der Sprachenrede wird zwar in 13:8 gesagt, dass sie verschwinden wird, aber es wird nicht gesagt wann. In Bezug auf den Zeitpunkt des Verschwindens werden wir nur über die beiden Stückwerk-Gaben (Prophetie und Erkenntnis) aufgeklärt. Wenn jetzt jemand der Meinung ist, dass Vollkommene wäre schon da, so würde das erklären, warum Prophetie und Erkenntnis aufgehört hätte, es würde aber noch lange nichts über die Gabe des Sprachenredens aussagen. Paulus hat sich hier und im vorigen Vers auf diese beiden Gaben konzentriert, die Stückwerk sind. Die Gabe der Sprachenrede ist dagegen kein Stückwerk. Wenn das Vollkommene kommt, wird lediglich das Stückwerk aufhören. Diese logische Schlussfolgerung übersehen leider viele Menschen. Ich möchte daher noch einmal sehr dringlich darum bitten, nicht oberflächlich mit dem Wort Gottes umzugehen. Wenn wir von uns behaupten, dass wir bibeltreue Christen sind (was immer das auch heissen mag…), dann sollen wir bitte auch danach leben.

Was aber ist jetzt das Vollkommene? Ist es damit die Bibel gemeint? Einige Ausleger haben das so ausgelegt, allerdings gibt es in der ganzen Bibel selber keinen einzigen Hinweis darauf, dass mit dem Vollkommenen der abgeschlossene Kanon der biblischen Schriften gemeint ist. Wenn wir uns alle Verse im Neuen Testament anschauen, die dieses Wort benutzen, so fällt eines auf: Das Wort „Vollkommen“ wird fast immer in Bezug auf Personen benutzt. Es wird niemals eine Sache beschrieben, die vollkommen ist, es wird dagegen ein Zustand der Heiligung beschrieben und es steht im Zusammenhang mit Gott und Christus (Mat 5:48, Mat 19:21, Röm 12:2, 1 Kor 2:6, Eph 4:13, Phi 3:15, Kol 1:28, Kol 4:12, Heb 9:11, Jak 1:4, Jak 1:17, Jak 1:25, Jak 3:2, 1.Jo 4:18, Heb 5:14, 1.Ko 14:20). In den meisten Stellen werden wir dazu aufgefordert „vollkommen“ zu werden (und ich habe schon vorher erklärt, dass dies nicht Sündlosigkeit bedeutet, sondern Vollständigkeit, die Personen die die Bibel für vollkommen erklärt waren auch nicht sündlos). Ein Vers gibt uns einen besonderen Schlüssel zum Verständnis:

bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Manne, zu dem Maße des vollen Wuchses der Fülle des Christus; (Eph 4:13)

Wo steht in diesem Vers das Wort „Vollkommen“? Das Wort wurde hier übersetzt mit „dem erwachsenen Manne“, und wie wir vorher schon gezeigt haben, steht dieser Vers im Zusammenhang mit den Diensten (und damit auch mit den Gnadengaben). Dieser Vers beschreibt den genauen Zeitpunkt, bis wann es die Dienste (Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer) geben wird: Bis der Leib Christi zum erwachsenen (vollkommenen) Mann herangewachsen und auferbaut ist. Hier wird zugleich auch der Sinn und Zweck beschrieben: Die Dienste (und damit auch die Gaben, denn die Dienste beinhalten ja die Gaben und Kraftwirkungen) sind das Werkzeug zum Bau des geistlichen Menschen, zur Auferbauung des Leibes Christi, der Gemeinde. Wenn die Gemeinde zubereitet und vollkommen ist, dann kommt Jesus wieder und wird sie als seine Braut abholen und dann sind die Gnadengaben und Dienste nicht mehr notwendig. Das zeigt uns Paulus in den folgenden Versen sogar noch deutlicher auf.

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Kommentar zum Korintherbrief (#23) – Prophezeiung und Erkenntnis werden weggetan, Sprachen werden aufhören

Die Liebe vergeht niemals, seien es aber Prophezeiungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. (1. Kor 13:8)

Wie sollte diese Liebe auch vergehen, wenn Gott die Liebe ist? Das ist unmöglich. Die Gnadengaben sind lediglich Werkzeuge, die Liebe aber ist kein Werkzeug, sie Teil von Gottes Charakter. Die Gnadengaben sind für einen bestimmten Zweck gegeben, und wenn dieser Zweck erfüllt ist, dann braucht man sie nicht mehr. Wenn das Haus einmal fertig gebaut ist, dann benötigt man den Kran, den Betonmischer und die übrigen Werkzeuge nicht mehr. Es wäre sinnlos, nach der Beendigung des Baus immer mehr Werkzeuge zu kaufen oder die Werkzeuge auszubessern. Genauso ist es auch mit den Gaben, sie sind Mittel zum Zweck, Werkzeuge um das geistliche Haus, den Leib Christi, zu erbauen. Wenn dieser erbaut ist, dann braucht kein Mensch mehr die Gnadengaben.

In diesem Vers ist von drei Dingen die Rede, die „weggetan“ werden: Prophezeiungen, Sprachen, Erkenntnis. Aus dem vorigen Kapitel wissen wir, dass dies Gnadengaben sind. Wer diesen Vers allerdings als Begründung anführen möchte, warum es diese Gnadengaben nicht mehr gibt, der muss sich immer noch eingestehen, dass hier lediglich von drei Gaben die Rede ist. Mit diesem Vers lassen sich Gnadengaben wie Heilungen und Wunder nicht wegerklären.

Fest steht, dass zumindest diese drei Gaben aufhören werden, und die logische Folgerung ist, dass sie deshalb aufhören, weil sie ihren Zweck erfüllt haben. Die Liebe dagegen ist das Endziel, die Summe unseres ganzen Glaubens, sie ist der ultimative Charakterzug Gottes, zu dem wir berufen sind:

so setzet nun all euren Fleiß zu dem hinzu und reichet dar in eurem Glauben die Tugend, in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber die Ausdauer, in der Ausdauer aber die Gottseligkeit, in der Gottseligkeit aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe zu allen Menschen. (1. Petr 1:5-7)

Wir sehen hier, dass diese reine Liebe nicht das erste ist, was wir in unserem Leben erfahren. Denn obwohl diese Liebe durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen ist, kann es sehr wohl eine Weile dauern, bis wir sie wirklich in unserer Erfahrung erleben. Petrus zählt hier gewisse Dinge auf, die aufeinander folgen und aufbauen, und die Liebe steht als letztes, sie ist das höchste Ziel, dem nichts mehr folgt. In der Aufzählung des Petrus ist die Liebe eine Folgerung aus den vorigen Dingen. Paulus bezeichnet die Liebe sogar als „Endziel“:

Das Endziel des Gebotes aber ist: Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben (Titus 1:5)

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Kommentar zum Korintherbrief (#22) – Göttliche Liebe und menschliche Liebe

Ist schon ne Weile her, seit ich den letzten Beitrag dieser Art gepostet habe. Daher noch mal den letzten Satz aus Teil 21 zum einfacheren Einstieg:

Wenn wir „in Christus“ sind, dann sind wir auch in seiner Liebe.

Was heisst dies ganz einfach und praktisch? Wenn du die Gabe der Lehre hast und lehrst, aber deine Beziehung zu Jesus ist aus irgendeinem Grund nicht in Ordnung (unbekannte Sünde, absichtlicher Ungehorsam, usw) dann wird dein Lehren keine dauerhafte Frucht bringen, weil du nicht in der Liebe bist. Die Menschen werden es eher als „belehrend“ anstatt als „überführend“ empfinden, es wird kein geistliches Leben bringen. Wenn du die Gabe der Erkenntnis hast, und du durchschaust und hinterschaust Dinge, die andere nicht sofort sehen, du aber keine Liebe hast, dann wird das in einem kritischen Geist resultieren, der nur noch Fehler sieht und kritisiert. Daher ist die Liebe und das „in Christus-Sein“ noch viel wichtiger als die Gaben selber. Der Geber ist größer als die Gaben, das dürfen wir niemals vergessen. Ich habe vorher geschrieben, dass die Gnadengaben, die Kraftwirkungen und die Dienste nichts anderes als Manifestationen von Christus sind, aber wenn du nicht „in Christus“ bist, dann sind es nur Manifestationen von dir selbst, von deinem Ich und deinem Fleisch. Du teilst nicht Christus an den Leib aus, sondern du teilst dich selbst dem Leib Christi mit. Die Ausübung deiner Gaben ist „irdisch“, und wenn du sie weiter exzessiv ausserhalb von Christus praktizierst, dann wird es nicht „irdisch“ bleiben, sondern es wird weiter abdriften, es wird seelisch und irgendwann dämonisch. Glauben wir wirklich, dass wir christlichen Dinge und Taten ausserhalb von Christus tun können? Selbst Jesus weigerte sich, seine eigene Kraft zu benutzen, obwohl er ohne Sünde war. Das heisst, es geht gar nicht darum wie gut oder wie schlecht unsere Taten sind, sondern ob sie „in Christus“ oder ausserhalb von Christus sind. Alles was nicht in Christus ist, das ist irdisch. Darauf kommt es an, und daran kann man erkennen, ob man Eins mit Christus ist oder nicht. Und darauf kommt es auch bei der Ausübung der Gnadengaben an, denn obwohl die Gaben an sich übernatürlich sind und vom Geist gegeben werden, so werden sie doch in unsere Verantwortung und zu unserer Verwaltung gegeben und wir werden Gott Rede und Antwort stehen, wenn wir seine übernatürlichen Werkzeuge für uns selbst missbrauchen indem wir sie ohne Liebe praktizieren. Denn die Gaben ohne Liebe zu praktizieren heisst gleichzeitig, sie nicht für die anderen, sondern für sich selbst auszuüben: Continue reading →

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Kommentar zum Korintherbrief (#21) – Gaben des Geistes oder Frucht des Geistes

Mittlerweile sind wir im 13. Kapitel angelangt und ich bin mit meinem Korintherbriefkommentar noch lange nicht fertig. Ich weiss, dass einige den Senf regelmäßig lesen und schätzen, aber ich habe keine Ahnung wie viele das sind – ist mir eigentlich auch egal, wäre aber mal interessant zu wissen, wer sich solche langen Beiträge durchliest…könnt ja nen Kommentar hinterlassen. Andererseits hat der Senf auch schon zu einigen relevanten Disskussionen geführt, was ich durchaus schätze. Das 13. Kapitel ist das Kernstück des Korintherbriefes in Bezug auf die Gnadengaben und den Heiligen Geist, und hier werden einige Fragen (zur Dauer der Gaben usw) beantwortet, die von immenser Wichtigkeit sind. Ich wünsche euch viel Spaß mit diesem Kapitel. Leider habe ich meine korrigierte Version irgendwo verschlürt, deswegen werde ich jetzt hier die fehlerhafte Fassung posten. Wer einen Fehler findet darf ihn behalten oder einen Kommentar posten…

Paulus erwähnte am Schluss von Kapitel 12 dass er einen noch besseren Weg aufzeigen möchte, und damit sind wir mitten im Thema des 13. Kapitels.
Was aber ist der bessere Weg? Was kann denn größer sein, als die Gaben, wenn wir aufgefordert werden, nach ihnen zu „eifern“, also sie von ganzem Herzen zu begehren? In welchem Maße sollen wir dann nachdem noch besseren Weg eifern? Diesen Fragen müssen wir uns stellen. Das Thema des 13. Kapitels kein Geheimnis, es ist Liebe, das wird schon im ersten Vers unmissverständlich klar. Continue reading →

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